Herne. Wird die Straße Heisterkamp zu einer Fahrradstraße, die dann nur für Anlieger frei ist? Das prüft nun die Stadt Herne. Es gibt Gegenwind.

Kann die Straße „Heisterkamp“ in Wanne-Süd zu einer Fahrradstraße umgewandelt werden, die nur noch für Anlieger frei ist? Das soll die Stadt nun im Auftrag der Bezirksvertretung Eickel prüfen.

Den Anstoß für die Prüfung hatte die SPD-Bezirksfraktion gegeben. Seit Anfang Dezember 2022 sei der Heisterkamp durch eine Baumaßnahme im Bereich der Königsstraße für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt und somit eine Sackgasse. Der Autoverkehr umfahre seitdem diesen Bereich. Aufgrund dessen seien zwei Dinge positiv aufgefallen, so die SPD. Zum einen sei es im Heisterkamp sehr viel ruhiger geworden und zum anderen ist laut SPD-Fraktion augenscheinlich auf den Ausweichstrecken bisher keine signifikante Zunahme des motorisierten Verkehrs festgestellt worden.

Schülerinnen und Schüler fahren auf den Bürgersteigen

Der Heisterkamp sei außerdem seit Jahrzehnten Schulweg für Schülerinnen und Schüler, die die Realschule An der Burg und das Gymnasium Eickel mit dem Fahrrad anfahren. Hier sei - insbesondere in den Morgenstunden zu Schulbeginn - zu beobachten, dass die Schülerinnen und Schüler nicht die vorgeschriebene Fahrbahn, sondern die Bürgersteige nutzten, um dem Autoverkehr auszuweichen.

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„Wir wollen durch die Anordnung einer Fahrradstraße das Verkehrsmittel ‘Fahrrad’ stärken und den Umstieg im Sinne einer Verkehrswende leichter machen“, so die SPD weiter. Die Erreichbarkeit des Sport- und Fun-Parks und des Jugendheims Heisterkamp werde so für Radfahrende attraktiver. Ebenso gelange man über den Heisterkamp und über die Hardenbergbrücke in den Dorneburger Park und in die Fahrradzone Gartenstadt. Die Erreichbarkeit des Zentrums Eickel mit seinen Geschäften und dem Sud- und Treberviertel werde mit dem Fahrrad einfacher, ohne die Hauptstraße nutzen zu müssen. „Die Straße bietet sich ideal an“, sagte Willibald Wiesinger, Vorsitzender der SPD-Fraktion in Eickel, in der Sitzung der Bezirksvertretung.

CDU und FDP stehen Antrag kritisch gegenüber

Die CDU-Fraktion stehe dem Antrag kritisch gegenüber, sagte Fraktionsvorsitzender Jascha Hoppe. Er frage sich, ob durch die Fahrradstraße Parkplätze wegfielen? „Wir würden zudem gerne abwarten, wie sich die Fahrradzone in der Gartenstadt macht.“ Und auch die FDP hat einen Kritikpunkt: „Wir können doch nicht vor einem Jahr Geld ausgeben für zwei E-Ladesäulen am Minigolfplatz, die wir dann in eine Anliegerstraße packen wollen. Wem wollen wir das denn verkaufen?“, fragte Martin Steinke von der FDP.

Trotz der Kritik wurde der Prüfauftrag von der Mehrheit der Bezirksverordneten angenommen – mit fünf Gegenstimmen.