Herne. Herne bekommt eine Seilbahn?Viele halten das für eine spinnerte Idee. Hernes OB Frank Dudda sagt dagegen: Die kommt! Wo sie hinkommen soll.
- Beim Herner Wirtschaftsempfang wurde über die geplante Seilbahn in Wanne-Eickel gesprochen.
- OB Frank Dudda stellte dabei klar: „Wir bekommen unsere Seilbahn gebaut.“
- Weitere Themen, darunter die Digitalisierung, wurden bei dem Treffen angesprochen.
Eine Seilbahn, die das Gelände von General Blumenthal mit Wanne-Mitte verbindet? Das halten nach wie vor viele Menschen für einen Wunschtraum oder eine fixe Idee des Herner Oberbürgermeisters Frank Dudda. Doch der zeigte sich beim Herner Wirtschaftsempfang, der am Montagabend in der Künstlerzeche Unser Fritz stattfand, optimistisch wie nie.
OB: Zahlen der Gutachten zur Seilbahn sind verdammt gut
„Wir bekommen unsere Seilbahn gebaut“, sagte Dudda im Laufe einer Podiumsdiskussion, die sich vorrangig um das sogenannte 5-Standorte-Programm drehte. Die Seilbahn sei ein modernes Verkehrsmittel, das den ÖPNV attraktiver mache. Außerdem habe man mit dem Wanne-Eickeler Hauptbahnhof einen Verkehrsknotenpunkt. Nach aktuellen Schätzungen würde diese Seilbahn zwischen 33 und 40 Millionen Euro kosten. Er habe bereits sowohl mit Bundes- wie auch dem Landesverkehrsminister gesprochen. Und die Zahlen in den Gutachten seien „verdammt gut“ für eine finanzielle Förderung.
+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++
Vandalismus an Gymnasium: Polizei schnappt Verdächtige
Freibad in Herne plant Gratis-Sonnencreme für Besucher
Müll und Vandalismus: Bußgelder könnten deutlich steigen
Und auf Nachfrage, ob das Projekt noch scheitern könne, entgegnete Dudda: „Woran soll das denn jetzt noch scheitern?“ Die technische Machbarkeit sei nachgewiesen, das Kosten-Nutzen-Verhältnis sei nachgewiesen, es gebe „Überflugrechte“ - die Deutschen Bahn hat also offenbar ihr Okay gegeben, dass die Gleise überquert werden dürfen. Dudda: „Ich hoffe, wir können im nächsten Jahr sagen, dass aus der fixen Idee ein fester Bestandteil des ÖPNV im Ruhrgebiet geworden ist.“ Allerdings könne es noch bis zum Jahr 2028 dauern, bis sich die ersten Gondeln in Bewegung setzen.
Neben diesem Aufsehen erregenden Projekt gibt es aber auch an anderen Stellen und bei anderen Themen Bewegung, die Wirtschaftsförderungs-Chef Dirk Drenk als Gastgeber des Abends erläuterte. So wolle sich die Herner Wirtschaftsförderung im kommenden Jahr mit dem Thema „Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft“ beschäftigen. Dafür bekomme man eine Förderung.
Wirtschaftsförderung erarbeitet Gastronomiekonzept für Herne-Mitte und Wanne-Mitte
Für ein anderes Vorhaben, das viele Hernerinnen und Herner interessieren dürfte, ist gerade der Startschuss gefallen: Die Wirtschaftsförderung hat - mit Hilfe von Landesmitteln - die Erstellung eines Gastronomiekonzepts für Herne-Mitte und Wanne-Mitte in Auftrag gegeben. „Unser Ziel ist es, die Innenstädte weiter zu beleben und eine Abwärtsspirale zu vermeiden“, so Drenk. Bis Jahresende würden erste Ergebnisse vorliegen. Daneben werde das Thema Bestandspflege stärker in den Fokus rücken.
Den breitesten Raum im offiziellen Teil nahm allerdings das sogenannte 5-Standorte-Programm ein. Dieser Begriff geistert bereits seit geraumer Zeit durch Berichte und Pressemitteilungen, doch für viele Menschen ist er bislang abstrakt geblieben. Eine Diskussionsrunde mit OB, Paul Frederik Höller (Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium), Ulrich Wessel (DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung) und Svenja Rebsch, Bereichsleiterin für das Programm bei der Wirtschaftsförderung, sollte über Hintergründe und Ziele aufklären. Die Basis: Für fünf Ruhrgebietsstädte, die vom Ende der Kohleverstromung betroffen sind, steht eine Fördersumme von insgesamt 662 Millionen Euro für Projekte bereit. Doch die Details sind komplex. Wahrscheinlich wird die Bedeutung des Programms erst sichtbar, wenn der erste Grundstein für eine Einrichtung gelegt wird.