Herne. In Herne werden in diesen Tagen 52 neue sogenannte Bürgerbäume gepflanzt. Sie sollen dazu beitragen, Herne gegen den Klimawandel zu stärken.
Ob der Neubau der Herner Feuerwache oder die geplante Wohnbebauung an der Reichstraße in Eickel: Der Umgang mit Bäumen in der Stadt ist ein Thema, auf das die Herner Bevölkerung sehr sensibel reagiert. Am Mittwoch hat im Sportpark Wanne-Süd eine Pflanzaktion begonnen, bei der insgesamt 52 Bäume im gesamten Stadtgebiet gesetzt werden. Das ist der Hintergrund.
Mehr Interessenten als Bäume bei Jubiläumsaktion
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt aus Anlass des 125-jährigen Bestehens eine Baumpflanzaktion gestartet. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. „Wir hatten mehr Interessenten als die 125 Bürgerbäume und mussten eine Warteliste anlegen“, erzählt David Hucklenbroich, stellvertretender Fachbereichsleiter Stadtgrün, im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Diese Interessenten kommen nun zum Zuge.
Die Neupflanzungen - die von Auszubildenden des Fachbereichs Stadtgrün durchgeführt werden - erfolgen im gesamten Stadtgebiet: Neben dem Sportpark im Franzpark und im Stadtgarten in Wanne, in der Parkanlage Albert-Einstein-Straße in Herne-Mitte sowie an der Hénin-Beaumont-Straße und am Südfriedhof in Sodingen. Die Auswahl der Arten ist nach den Worten von Hucklenbroich bunt gemischt: vom Blauglockenbaum über die Krimlinde bis zur klassischen Hainbuche.
Die Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich mit 250 Euro an der Anschaffung und der Pflanzung eines Baumes, die Gesamtkosten pro Baum liegen laut Hucklenbroich bei rund 820 Euro. Und es gebe immer wieder Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern für Baumspenden. Die Anlässe könnten familiärer Natur sein, allerdings wollten sich zahlreiche Spenderinnen und Spender aktiv am Klimaschutz beteiligen.
Bevölkerung sieht in Herne beimKlimaschutz noch Luft nach oben
Zu den Spendern gehört bei dieser Aktion auch der Fachbereich Umwelt und Stadtplanung. Die fünf Bäume würden als Dankeschön für die rege Beteiligung an der Online-Umfrage „Klimaschutz-Monitor“ gepflanzt, so Hernes Klimaschutzmanagerin Jana Ermlich. Bei der Befragung im vergangenen Jahr hatten 468 Menschen mitgemacht. Dabei hatte sich offenbart, dass rund ein Drittel der Befragten mit dem Engagement der Kommune für den Klimaschutz bisher eher nicht zufrieden ist, auch bei der Information über den Klimaschutz sehen viele noch Luft nach oben.
Die drei am meisten genannten Bereiche, in denen die Stadt nach Meinung der Befragten aktiver werden sollte, sind „Stadtplanung und Regionalentwicklung“, „Erneuerbare Energien“ sowie „Naturschutz, Artenvielfalt und Ökologie“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. In den Bereichen „Energie“, „Wohnen und Bauen“ sowie „Mobilität und Verkehr“ bewerten sie die Wichtigkeit für Klimaschutzmaßnahmen am höchsten. Zur Frage, welche klimatischen Veränderungen in der Stadt wahrgenommen werden, nannten die Teilnehmenden vielfach den Zustand von Bäumen und Gewässern, die Problematik der zunehmenden Hitze im Sommer und den Rückgang der Artenvielfalt.
Interessenten für weitere Spendenbäume können sich bei Stadtgrün melden
Dass die Stadt beim Thema Bäume alles andere als untätig sei, erläuterte David Hucklenbroich. Der Fachbereich sei immer auf der Suche nach Standorten, um neue Bäume zu pflanzen, doch dies sei durchaus aufwendig. Scheinbar geeignete Flächen kämen bei näherer Betrachtung manchmal doch nicht in Frage, weil etwa Leitungen im Untergrund verlaufen. Dennoch schaffe es der Fachbereich in aller Regel, jeden ausgefallenen Baum zu ersetzen. Hinzu kämen Aufforstungen.
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Auf den Flächen, auf denen nun gepflanzt wird, sind noch Standorte für weitere Bäume frei. Deshalb können sich Bürgerinnen und Bürger weiterhin mit 250 Euro für die Pflanzung eines Spendenbaums engagieren. Auch Vereine können Baumspenden übernehmen, es besteht zudem die Möglichkeit, dass sich mehrere Personen für eine Spende zusammenschließen. Interessenten können sich unter baumspende@herne.de an den Fachbereich Stadtgrün wenden. Auf Wunsch erhalten die Spender eine Stele, auf der die Baumart, und der Name des Spendenden genannt ist.