Herne. Dramatische Szenen bei einem Brand in Herne. Die Feuerwehr muss Menschen retten, fährt aber zur falschen Straße. Ein „a“ löst den Fehler aus.
Bei einem Wohnungsbrand in Herne-Baukau haben sich am Sonntagabend dramatische Szenen abgespielt: Die Feuerwehr musste zwei Erwachsene und zwei Kleinkinder von einer Dachterrasse retten. Das Haus ist zurzeit nicht bewohnbar. Die Feuerwehr räumte am Montag auf Nachfrage ein, zunächst eine falsche Adresse angesteuert zu haben.
- Der Notruf geht um kurz vor 20 Uhr bei der Leitstelle ein
- Laut Feuerwehr sei der erste Wagen trotzdem um 20.08 Uhr am richtigen Ort gewesen
- Vier Menschen müssen vom Dach gerettet werden
- In der Leitstelle war ein „a“ zu viel gehört worden
Bewohner in Herner Krankenhäuser gebracht
Kurz vor 20 Uhr habe die Leitstelle ein Notruf erreicht, berichtete die Feuerwehr am späten Sonntagabend in einer Pressemitteilung. In einer Erdgeschosswohnung an der Auguststraße 26 soll es brennen. Kurz darauf seien weitere Meldungen eingegangen: Demnach hielten sich im Dachgeschoss noch mehrere Personen auf.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte schlugen die Flammen aus der Erdgeschosswohnung. Auf der Dachterrasse hielten sich zwei Erwachsene und zwei Kinder auf und riefen um Hilfe. Sie konnten über eine Schiebleiter gerettet werden. Mehrere Trupps brachten unter Atemschutz das Feuer unter Kontrolle.
Die vier von der Dachterrasse über den Hinterhof geretteten Bewohner wurden vorsorglich in umliegende Krankenhäuser transportiert. Die Mieterin der Brandwohnung – eine 82-jährige Frau – wurde vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den späten Abend an. Ein Baufachberater des THW wurde zur Beurteilung der Statik hinzugezogen, berichtet die Feuerwehr. Das Gebäude ist zurzeit nicht bewohnbar. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor, so ein Polizeisprecher auf Anfrage.
Feuerwehr fuhr zunächst zur Augustastraße statt zur Auguststraße
Die WAZ traf den 80-jährigen Eigentümer (Name der Redaktion bekannt) am Montagmittag vor seinem Haus an, in das er und seine Mieterinnen und Mieter bis auf Weiteres nicht zurückkehren dürfen. Auf das offenbar im Wohnzimmer des Erdgeschosses ausgebrochene Feuer aufmerksam geworden seien sie durch einen piependen Brandmelder im Erdgeschoss, berichtete der mit seiner Frau im 1. Stock lebende Mann.
Sein Schwiegersohn, der zu Besuch gewesen sei, habe bei der Mieterin geklingelt und diese dann ins Freie geführt. Auch er, seine Frau und weiteren Familienangehörige hätten übers Treppenhaus nach draußen flüchten können. Sie seien zurzeit bei seinem Sohn untergekommen, sagte der Eigentümer. Wie es nun weitergeht? „Ich weiß es nicht.“
Nachbarn berichteten der WAZ, dass die Feuerwehr zunächst zu einer falschen Adresse gefahren sei: zur Augustastraße in Horsthausen statt zur Auguststraße in Baukau. Die Feuerwehr bestätigte dies am Montagabend auf Anfrage der WAZ. In der Leitstelle sei „Augustastraße“ aufgenommen worden. Der Grund habe aber noch nicht in Erfahrung gebracht werden können, so Feuerwehrsprecherin Nina-Maria Haupt.
Der erste Einsatzwagen sei allerdings bereits knapp acht Minuten nach der ersten Alarmierung am richtigen Einsatzort eingetroffen, konkret: um 20.05 Uhr und 38 Sekunden. Denn: Als die ortskundigen Einsatzkräfte festgestellt hätten, dass es an der Augustastraße nicht gebrannt habe, hätten sie umgehend die Auguststraße angesteuert und die nachfolgenden Kollegen informiert.
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