Herne. In der ersten Fahrradzone in Herne, in der Gartenstadt in Eickel, sollen die maroden Straßen saniert werden. Die Stadt hat dafür einen Zeitplan.

Kritik am Zustand der Straßen in der Fahrradzone Gartenstadt in Herne-Eickel haben CDU und SPD geäußert. Die Ratskoalition kritisiert außerdem, dass keine Ziele und Rahmenbedingungen vor der Einrichtung der Fahrradzone vereinbart worden seien. Das Pilotprojekt Fahrradzone startete im November 2022, es umfasst 18 Straßen, auf denen Radfahrende nun Vorrang haben, und ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Anschließend soll entschieden werden, ob das Quartier Fahrradzone bleibt.

Weil im Vorfeld keine Ziele und kein Rahmen für die Datenerhebung und anschließende Auswertung formuliert worden seien, könne es am Ende im schlimmsten Fall darauf hinauslaufen, dass die ermittelten Daten als Erfolg gewertet werden, befürchtet CDU-Ratsherr Andreas Barzik in einem gemeinsamen Papier von Rot-Schwarz für den Ausschuss für Digitalisierung, Infrastruktur und Mobilität, der nun zusammenkam. Auch seien weder Anwohnerinnen und Anwohner befragt noch Verkehrsdaten erhoben worden. Nicht zuletzt seien die Straßen in der Zone in einem schlechten Zustand und deshalb für Radfahrende schlecht zu befahren.

Präsentierte einen Zeitplan für die Straßensanierung: Peter Sternemann (Stadt Herne).
Präsentierte einen Zeitplan für die Straßensanierung: Peter Sternemann (Stadt Herne). © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Letzteres weiß auch die Stadt. Nahezu alle Straßen in der Fahrradzone seien in einem überwiegend sehr schlechten Zustand, bekannte Peter Sternemann vom städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr im Ausschuss. Dabei soll es aber nicht bleiben. Er kündigte folgende Fahrbahn-Erneuerungen an: Tulpenweg (Krokusweg bis Dahlienweg) in 2024, Prälat-Schneider-Straße 2025 und Rosenring 2026. Werde die Fahrradzone dauerhaft eingerichtet, dann wolle die Stadt Fördermittel für den Umbau beantragen, kündigte er an. Dabei sollen dann auch die „sehr schmalen Gehwegverhältnisse“ überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden.

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Vor Beginn des Verkehrsversuchs, bestätigte Peter Sternemann, seien keine Daten erhoben worden. Eine Befragung der Anwohnerinnen und Anwohner sei als „nicht zielführend erachtet“ worden, da eine Fahrradzone in Herne „ein noch unbekanntes Instrument und der Verkehrsversuch bereits durch die Politik beauftragt“ worden sei.

Während des Versuchs würden nun aber alle Meldungen von Stadt und Polizei sowie von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt. Zum Abschluss sei außerdem eine Befragung aller Anwohnerinnen und Anwohner sowie eine Unfallauswertung geplant. Darüber hinaus arbeite die Verwaltung mit IHK und Ruhr-Uni zusammen, die den Versuch ebenfalls begleiteten; ein erster Workshop habe bereits stattgefunden. Alle Ergebnisse sollen später der Politik vorgestellt werden.