Herne. Im Stadtteil-Check hat Eickel sehr gut beim Thema Gastronomie abgeschnitten. Eickel sei wie ein „kleines Bermudadreieck“, sagt ein Gastronom.
In unserem Stadtteil-Check landet Eickel bei einem Thema auf dem ersten Platz – und das mit Abstand. Die Gastronomie wurde hier so gut bewertet wie in keinem anderen Herner Stadtteil. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekommt sie eine 2,1 – eine der besten Noten insgesamt. Zum Vergleich: Der Durchschnitt in Herne liegt bei 3,6. Und das ist kein Wunder. In keinem Stadtteil liegen so viele Restaurants direkt nebeneinander: Kamini, Sale e Pepe, Eisdiele Gianni, Hülsmann Brauerei und Meistertrunk – um nur einige zu nennen.
„Wir haben hier ein kleines Bermudadreieck“, sagt Sabedin Houssein-Oglou – besser bekannt als Sabby. Seit 53 Jahren lebt der Gastronom in Eickel, vor elf Jahren folgte dann die Eröffnung seines eigenen Ladens im Stadtteil: die Hülsmann Brauerei. „Eickel ist einer der schönsten Stadtteile – ich bin gerne hier.“
Das liege zum einen natürlich daran, dass er dort groß geworden sei, sagt Sabby. Aber zum anderen auch daran, dass Eickel einfach schön sei: Es gebe viele verschiedene Gastronomien, Restaurants, Schnellimbisse. Für jeden sei etwas dabei. Der Stadtteil sei schon immer voller Restaurants gewesen, sagt er.
Stadtteil-Check: Eickel ist ein friedlicher Stadtteil
Jedes Jahr veranstaltet Sabby das Kirmes-Warm-up – also eine Party, um sich auf die Cranger Kirmes einzustimmen. Bereits im zehnten Jahr findet die Veranstaltung in diesem Sommer statt. Ein weiterer Vorteil an Eickel: „Es ist friedlich.“. Auch das wird in unserem Stadtteil-Check bestätigt. Der Bereich „Sicherheit“ bekommt eine 2,6. Zum Vergleich: Der Stadtdurchschnitt liegt bei 3,3.
Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass er die Hülsmann-Brauerei damals übernommen hat? Das Objekt sei ihm von der Stadt angeboten worden. „Das ist ein tot geborenes Kind, habe ich am Anfang gedacht. Da haben so viele Besitzer vorher gewechselt und ich wusste nicht, ob ich das schaffe.“ Nach einigen Wochen Bedenkzeit habe er im März 2012 angefangen zu renovieren. „Wir haben hier 40 Kubikmeter Schutt rausgehauen.“
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Natürlich habe es in der ganzen Zeit auch immer wieder Jahre gegeben, in denen es gar nicht gut gelaufen sei. „Da wollte ich verkaufen.“ Es habe immer wieder Interessenten gegeben, „aber bei dem Gedanken es zu verkaufen, ging es mir schlecht.“ In der Gastronomie gebe es immer Auf und Abs, betont er.
Eickeler bewerten im Stadtteil-Check nicht alles nur positiv
„Wir haben natürlich nicht nur Eickeler Publikum hier.“ Aber: Vor Kultur- oder Kunstveranstaltungen sei das Publikum etwas scheu. „Wenn man aber Partymusik macht, dann sind sie alle dabei“, sagt Sabby und lacht. Die Gäste bewegten sich meistens in einem Altersspektrum ab 45 Jahren. Generell sei der Stadtteil etwas älter und „gediegen“, was aber nicht heiße, dass junge Menschen nicht nach Eickel kämen. „Unten bei meinen Kollegen vom Kamini sind immer die jungen Leute.“
Gab es trotz der vielen positiven Aspekte in Eickel auch mal den Gedanken, in einen anderen Stadtteil zu gehen? „Nein, den Gedanken hatte ich nie“, betont Sabby. Obwohl er wisse, dass er mit dem Konzept, dass er in Eickel gerade führe, an anderen Orten – beispielsweise in Bochum – viel mehr Geld verdienen könne.
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Auch wenn die Bewertung für den Stadtteil Eickel sehr gut ausfällt, so gibt es auch einige mittelmäßige Noten. Die Kategorien Politik, Sauberkeit, Parken, Fahrradklima und Gemeinschaftsgefühl erhalten Noten im Dreier-Bereich. Die schlechte Note beim Gemeinschaftsgefühl kann der Eickeler Gastronom bestätigen. Wenn er sich etwas für die Zukunft wünschen dürfte? „Dann, dass das Gemeinschaftsgefühl besser wird.“