Eine solche würde sich auch Nicole Nowak, Schulleiterin des Haranni-Gymnasiums, dringend wünschen. „Unsere Turnhalle ist völlig marode“, sagt sie. Die Sanitäranlagen und die Umkleiden seien mindestens 60 oder 70 Jahre alt. In der Sporthalle sei noch ein alter Holzboden. „Die Kinder bekommen beim Turnen Splitter in die Finger“, so Nowak. Auch die Lüftungssituation sei durch alte Glasbausteine alles andere als ideal. „In dieser Halle macht niemand gerne Sport“, findet sie.

Serie: Schule 2023 in Herne - es brennt:

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„Die Turnhalle ist seit 14 Jahren auf der jährlichen Agenda“, sagt die Sprecherin der Herner Gymnasien. „Aber bisher ist nichts passiert.“ Seit Jahren gebe es immer nur kleine Ausbesserungen. Und eine neue Rampe, wie die, die im vergangenen Jahr eingebaut wurde. Warum, verstehe sie bis heute nicht: „Wir haben überhaupt keine Schüler mit Rollstuhl und auch keine Vereine, die mit Rollstuhlfahrern hierhin kommen“, wundert sich Nowak über diese Baumaßnahme.

Neben der dringend notwendigen Renovierung sei die Halle insgesamt aber auch zu klein. „Wir bräuchten eigentlich zwei Hallen“, betont die Schulleiterin. Deshalb ist für sie die logische Konsequenz: „Man müsste den Komplettabriss machen.“ Die Stadt sehe das aber anders. Deshalb sei sie schon glücklich, wenn die bestehende Halle saniert würde, ein neuer Boden, neue Umkleiden, Duschen und Toiletten. Die Sporthalle am Haranni-Gymnasium sei noch älter als es die am Otto-Hahn-Gymnasium gewesen sei, sagt sie.

Doch auch diese letzte große Sanierung einer Sporthalle, bei der neben der Turnhalle auch die Schwimmhalle erneuert wurde, machte Schulleiter Dennis Robertz nicht nur Freude. Die Sanierung, die ursprünglich im Dezember 2020 abgeschlossen sein sollte, war selbst zum Beginn des Schuljahres 2022/23 immer noch nicht freigegeben. Neben der deutlichen Bauverzögerung waren auch die Kosten explodiert.

Zweieinhalb Jahre musste Schulleiter Dennis Robertz improvisieren, mussten Schülerinnen und Schüler des OHG zu anderen Schulen ausweichen – etwa zur Galileo-Schule an der Schulstraße – oder draußen Sport treiben (während der Coronazeit häufig das bevorzugte Modell). „Es waren schon sehr widrige Umstände“, so Robertz.

Trotz Sanierung der Sporthalle am OHG ist zu wenig Platz

Inzwischen sei die Sporthalle, anders als das Schwimmbad, trotz letzter kleiner Restarbeiten komplett nutzbar. Dennoch bliebe die Lage auch am OHG angespannt: „Da es eine Einzelhalle ist, reicht der Platz nach wie vor nicht aus“, bedauert Robertz. „Die Schüler müssen weiter in andere Hallen ausweichen.“ Pro Stunde könne nur eine Klasse in die Halle – viel zu wenig für eine Schule mit rund 900 Schülerinnen und Schülern. Warum keine Dreifachhalle gebaut wurde, wisse er nicht.

Robertz ist seit 2019 Schulleiter am OHG und sei an der Entscheidung für die Einzelhalle nicht dabei gewesen. Er geht davon aus, dass die Entscheidung wegen der Kombination mit dem Schwimmbad so gefallen sei. „Grundsätzlich hätte ich auch eine Dreifach-Halle gut gefunden“, sagt er. Doch so müssten trotz neuer Halle auch zukünftig die älteren Schüler zu anderen Hallen pendeln, damit zumindest die jüngeren vor Ort in der schönen neuen Halle Sport machen könnten.

>>>WEITERE INFORMATIONEN: Sanierungsarbeiten an Sporthallen 2022:

• Im vergangenen Jahr 2022 wurden laut Angaben der Stadt die folgenden Maßnahmen umgesetzt bzw. fertiggestellt: Sanierungen der Sporthallen an der Claudiusschule, der Max-Wiethoff-Schule, der Mont-Cenis-Gesamtschule sowie Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums. Die Sporthalle am Gymnasium Eickel bekam einen neuen Boden und eine neue Beleuchtung. Die Sporthalle Haranni-Gymnasium eine neue Rampe und die an der Hans-Tilkowski-Schule eine neue Raumlufttechnik.
• Aktuell in Planung oder in der Umsetzung sind laut Stadt: Neubau einer Sporthalle an der Grundschule Lackmanns Hof, Neubau einer Mehrzweckhalle am Hölkeskampring sowie die Sanierung der Sporthalle Schulstraße (Galileo-Schule).
• Generell haben in Herne laut Schulamtsleiter Dennis Neumann fast alle Schulstandorte eigene Turn- oder Sporthallen. Lediglich drei, die Katholische Grundschule Bergstraße, die Grundschule Eickeler Park sowie die Laurentiusschule hätten keine eigene Turnhalle – wobei letztere immerhin einen Gymnastikraum habe. Die Kinder der Katholischen Grundschule an der Bergstraße nutzten die Sporthalle an der Kolibrischule mit, die Kinder der Grundschule Eickeler Park gingen zur Hans-Tilkowski-Schule, die 450 Meter entfernt sei, und die Kinder der Laurentiusschule nutzten die Halle an der Dannekampschule mit.