Herne. Die Stadtspitze unter Hernes Oberbürgermeister erhält Zuwachs: Die SPD hat sich entschieden, wer das umstrukturierte Sozialdezernat leiten soll.

Stephanie Jordan (43) soll im Herner Rathaus Dezernentin für die Bereiche Soziales, Kinder-Jugend-Familie und Gesundheit werden. Darauf hat sich die SPD-Fraktion geeinigt, die in der Ratskoalition mit der CDU das Vorschlagsrecht für den Posten hat. Entsprechende Informationen der WAZ bestätigte SPD-Fraktionschef Udo Sobieski nach den Vorstellungsrunden mit den drei verbliebenen Kandidatinnen und Kandidaten in den Fraktionen. Das letzte Wort hat nun der Rat am Dienstag, 7. März. Dort hat Rot-Schwarz eine klare Mehrheit.

Stephanie Jordan galt seit langem als Favoritin auf den Posten. Die Opposition schimpfte, sie sei von Anfang an ausgeguckt gewesen. Im Rathaus ist sie jedenfalls bestens bekannt: Seit 2018 leitet sie in Herne das Jugendamt und soll nun Johannes Chudziak beerben. Der bisherige Sozial-, Gesundheits- und Sportdezernent ist zum 1. Januar 2023 zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe nach Münster gewechselt. Das aktuell unbesetzte Dezernat wird neu zugeschnitten und umfasst künftig die Bereiche Soziales, Kinder-Jugend-Familie und Gesundheit. 13 Bewerbungen für den Posten waren bei der Stadtverwaltung eingegangen, in die Endrunde kamen drei Kandidatinnen und Kandidaten. Die SPD-Fraktion hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, die 43-Jährige dem Rat als Dezernentin vorzuschlagen. „Sie hinterließ in ihrem Vorstellungsgespräch einen sehr guten Eindruck, sie ist krisenerprobt und bringt den nötigen Pragmatismus mit, den es braucht, um die bevorstehenden Herausforderungen zu bewältigen“, sagt SPD-Fraktionschef Udo Sobieski gegenüber der WAZ.

Sie soll Dezernentin werden: Stephanie Jordan (43).
Sie soll Dezernentin werden: Stephanie Jordan (43). © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Eine dieser Herausforderungen werde es sicherlich sein, die durch die Pandemie entstandenen psychosozialen Schäden insbesondere bei Kindern und Jugendlichen strategisch zu begegnen: „Diese Problematik mit ihren gesellschaftlichen und sozialen Dimensionen wird in den kommenden Jahren von herausragender Bedeutung für unser Stadtleben sein“, so Udo Sobieski weiter. Er zeigt sich „überzeugt“, dass Stephanie Jordan die richtige Wahl ist.

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Das sehen die Grünen anders. Auch dort hatten sich die drei verbliebenen Bewerberinnen und Bewerber in der Fraktion vorgestellt. Keiner habe dabei vollends überzeugt: „Bei allen drei ist noch reichlich Luft nach oben“, sagte Grünen-Fraktionschef Thomas Reinke nach den Vorstellungsrunden zur WAZ. Er kündigt an, dass seine Fraktion im Rat gegen den SPD-Vorschlag stimmen werde – auch deshalb, weil die Grünen als größte Opposition im Rat erwartet hätten, dass auch sie ein Vorschlagsrecht für die Besetzung eines Dezernatsposten erhalten. Vergeblich. In anderen Städten sei das üblich.

Bevor sie an die Spitze des Jugendamts rückte, leitete die Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin Stephanie Jordan dort die Abteilung Erziehungshilfen, zu der neben dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) auch der Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlung, die Jugendhilfe im Strafverfahren und das Familienbüro gehörten. Künftig soll sie zur Stadtspitze unter dem Oberbürgermeister gehören. Herne hat seit dem Abschied von Johannes Chudziak vier Dezernenten. Sie wäre die erste Dezernentin.