hERNE: . Stephanie Jordan ist die neue Chefin des Fachbereichs Kinder, Jugend, Familie. Bei der Stadt Herne ist die 39-Jährige keine Unbekannte.

Die „Neue“ an der Spitze des Fachbereichs Kinder, Jugend, Familie der Stadt Herne ist keine Unbekannte: Stephanie Jordan leitet dort seit vier Jahren die Abteilung Erziehungshilfen, zu dem neben dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) auch der Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlung, die Jugendhilfe im Strafverfahren und das Familienbüro gehören. Ab dem 1. August ist die 39-Jährige mit ihrer neuen Berufung Chefin des mit über 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern personell größten Fachbereichs der Stadt Herne. Das jährliche Budget von 110 Millionen Euro wird nur noch vom Fachbereich Soziales übertroffen.

21 externe und interne Bewerber

Die Neubesetzung der Stelle war notwendig geworden, nachdem Annette Frenzke-Kulbach nach fünfeineinhalb Jahren als Fachbereichsleiterin in Herne ihren Wechsel zur Stadt Dortmund angekündigt hatte. „Das war schon ein kleiner Schock“, gesteht Dezernentin Gudrun Thierhoff. Um die Leitungsposition in diesem wichtigen Amt möglichst nahtlos wieder besetzten zu können, sei die Stelle Anfang April sowohl intern als auch extern ausgeschrieben worden. Unter den 21 Bewerbern – ein weiterer kam ebenfalls aus der Stadt Herne, aber aus einem anderen Fachbereich – fiel die engere Wahl auf drei Kandidaten, unter denen sich Stephanie Jordan durchgesetzt habe, beschreibt Gudrun Thierhoff das Verfahren.

Beständigkeit und Kontinuität

Sowohl sie als auch der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Ulrich Klonki, zeigten sich sehr zufrieden mit der Entscheidung für Stephanie Jordan. Es sei in den vergangenen fünf Jahren im Fachbereich viel in Bewegung gekommen, manches „befinde sich noch im Lauf.“ Deshalb sei es sowohl inhaltlich als auch für die Mitarbeiter von Vorteil, dass durch die neue Leiterin Beständigkeit und Kontinuität gegeben seien, zum Beispiel bei der Umsetzung der in einem fünf-Jahres-Programm beschriebenen Ziele für die Entwicklung des Fachbereichs, so Ulrich Klonki. Die Fortschreibung dieses Entwicklungsprogramms stehe jetzt an.

Das Für und Wider bei der Übernahme einer Leitungsposition aus dem eigenen Bereich heraus, ist Stephanie Jordan bewusst: „Aber ich habe schon aus dem Team heraus Leitungspositionen übernommen, kenne die damit verbundenen Prozesse und weiß, damit umzugehen.“ Außerdem sei sie erst vier Jahre in Herne. Und: „Wenn man von außen kommt, ist das auch nicht einfach, weil man sich erst orientieren muss.“ Sie kenne dagegen den Fachbereich, die Strukturen und externen Akteure und wisse, wie die Stadtgesellschaft „tickt“. Deshalb könne sie sofort anfangen.

Fachübergreifendes Arbeiten

Vieles müsse heute fach- und professionsübergreifend angegangen werden, sagt Stephanie Jordan. Themen wie Inklusion, interkulturelle Vielfalt, Digitalisierung und die Ballung von Problemlagen in Stadtquartieren will sie zügig angehen. Und nicht zuletzt: „Meine Nachfolge muss geklärt werden“, sagt sie schmunzelnd.

Dem Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie wurde Stephanie Jordan am Mittwochnachmittag in ihrer neuen Funktion vorgestellt. Das Gremium hat allerdings nur anhörende Funktion.

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Stephanie Jordan schloss 2005 ihr Studium an der Uni Duisburg-Essen als Diplom Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin ab. Es folgte ein Anerkennungsjahr im ASD der Stadt Essen.

Danach war sie stellvertretende Leiterin des ASD Bochum, dann Leiterin. Ihr berufsbegleitendes Studium an der FOM Essen schloss sie als Magister Artium (Human Ressources) ab.