Herne. Aus Sicherheitsgründen sind auf der A 42 in Herne Ablaufrinnen in die Fahrbahn gefräst worden. Warum dagegen Proteste laut geworden sind.
Ratter, Ratter, Ratter ...: Wer auf der A 42 in Richtung Dortmund unterwegs ist, kennt diese Geräusche kurz vor der Anschlussstelle Herne-Börnig nur zu gut. Verursacht werden sie durch das Überfahren von Ablaufrinnen, die auf der Fahrbahn über eine Länge von etwa 400 Metern zur Verhinderung von Aquaplaning angebracht worden sind. Ein Anwohner klagte nun über Lärmbelästigung, die SPD drängt auf eine Lösung des Problems.
SPD spricht von „fehlerhafter Ausführung“
Bei der Erneuerung der A 42-Fahrbahn in diesem Bereich sei die Neigung „fehlerhaft ausgeführt worden“, so dass bei Regen das Wasser auf der jeweiligen Fahrspur gestanden habe, berichteten die Sozialdemokraten in ihrer Anfrage für die Bezirksvertretung Sodingen. In der Folge habe die Autobahngesellschaft des Bundes Ablaufrinnen installiert, um Aquaplaning und daraus resultierende schwere Verkehrsunfälle zu verhindern. Diese führte jedoch insbesondere beim Überfahren durch Lkw zu „erheblichen Lärmbelästigungen“, so die SPD.
Die Stadt versprach in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung, das Thema im nächsten Austausch mit der Niederlassung Westfalen der Autobahngesellschaft vorzubringen. Ändern wird dies an dem Problem allerdings auch nichts, wie eine Anfrage der WAZ bei der aus dem Landesbetrieb Straßen.NRW hervorgegangenen GmbH ergab.
Die Fahrrinnen seien im Juni 2020 in die Fahrbahn eingefräst worden, um das sich dort sammelnde Wasser abfließen zu lassen, so Anton Kurenbach, Sprecher der Autobahngesellschaft. Auf diese Weise sei „schnellstmöglich die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden garantiert“ worden. Und: „Die ursprüngliche Ursache des Problems kann nicht mehr nachvollzogen werden, da die letzte Erneuerung schon über zehn Jahre zurückliegt.“
Autobahngesellschaft: Herner Anwohner können Antrag auf Lärmschutz stellen
Grundsätzlich werde die Fahrbahn der Autobahnen in einem Turnus von etwa 30 Jahren saniert. „In diesem Rahmen würde dann auch der Lärmschutz erneut überprüft werden“, so Kurenbach weiter. Unabhängig davon könnten Bürger jederzeit einen Antrag auf Überprüfung des Lärmschutzes an ihrer Wohnung im Rahmen der Lärmsanierung stellen, der dann von der Autobahn Westfalen geprüft werde. Eine Sanierung stelle in diesem Fall „eine freiwillige Leistung des Bundes dar“, betont er.
Ob der Beschwerdeführer diese Möglichkeit nutzen und einen entsprechenden Antrag stellen will, ist nicht bekannt. Über Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (SPD) ließ der A 42-Anwohner mitteilen, dass er nicht mit der WAZ Herne sprechen möchte. SPD-Fraktions-Chef Ernst Schilla stellte derweil schon in der Anfrage für die Bezirksvertretung fest: „Dieser Zustand ist auf Dauer nicht hinnehmbar.“