Herne. Um Energie zu sparen, haben die Gemeinden in Herne ihre Heizungen heruntergedreht. Auch an Heiligabend bleibt es in einigen Kirchen kalt.

Mütze, dicke Jacke und eine Decke über den Beinen – so dürften die meisten Gemeindemitglieder an Heiligabend in den Kirchen der katholischen Wanne-Eickeler Großgemeinde St. Christophorus sitzen. Denn: Die Kirchen werden an den Weihnachtstagen eine Temperatur von zehn Grad haben.

Eigentlich sei geplant gewesen, bis Anfang Januar die Kirchen gar nicht zu heizen. „Das war aber in der Frostwoche kaum auszuhalten“, sagt Pfarrer Ludger Plümpe. Also habe sich die Gemeinde dazu entschieden, von der Grundtemperatur, die bei acht Grad liege, an den Feiertagen auf zehn Grad zu erhöhen. Das sei in etwa die Temperatur, die in der Coronazeit während der Autogottesdienste geherrscht habe, so Plümpe. Seine Devise: dick anziehen und eine Decke mitbringen. Ausgelegt würden Decken in den Kirchen aus Hygiene-Gründen nicht.

Kirchen hoffen auf Rücksichtnahme

Auch wenn es offiziell keine Corona-Schutzmaßnahmen mehr gibt, hofft er, dass die Gemeindemitglieder gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen. „Gerade jetzt, wo die Grippe so rumgeht.“ Ob wegen der Kälte, Corona und Grippe die Kirchenbänke an den Weihnachtstagen leer bleiben, könne er nicht einschätzen. „Es ist verständlich, dass Menschen mit einer Grippe nicht vor die Tür gehen“, sagt er. „Ich freue mich aber über jeden, der mit uns Weihnachten feiert.“

Die Pfarrer Georg Birwer (l.) und Ludger Plümpe leiten die beiden Großgemeinden in Herne und Wanne-Eickel.
Die Pfarrer Georg Birwer (l.) und Ludger Plümpe leiten die beiden Großgemeinden in Herne und Wanne-Eickel. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

In den katholischen Kirchen in Herne werde seit Montag die Heizung langsam hochgedreht, erklärt Pfarrer Georg Birwer. „So dass wir an Weihnachten etwa 14/15 Grad haben werden.“ Nach dem zweiten Feiertag werde die Heizung dann aber wieder abgestellt. Dann werde es wieder die sogenannte Winterkirche geben – also Gottesdienste in den Gemeindehäusern statt in den großen Kirchengebäuden. Corona-Maßnahmen gebe es keine mehr, nur bei der Ausgabe der Kommunion würden Masken getragen und die Hände desinfiziert, so Birwer. Zum ersten Mal nach Corona gebe es das „ganz normale“ Programm an Weihnachten. „Ich bin sehr gespannt, wie das angenommen wird.“

+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++

Evangelische Kirchen sind an Weihnachten etwas wärmer

Auch in den evangelischen Kirchen in Herne und Wanne-Eickel wird die Heizung an Weihnachten etwas aufgedreht. Laut Sprecher Arnd Röbbelen werden die Kirchen in Herne 14 Grad, in Wanne 18 Grad warm sein. Für die Weihnachtstage werde auch hier das Konzept der Winterkirche ausgesetzt, sagt er. Neben den Gottesdiensten in den Kirchen, die wieder ganz normal stattfinden, gebe es von der Emmaus-Gemeinde in Börnig auch wieder eine Online-Andacht.

Dass die evangelischen Kirchen leer bleiben könnten, davon geht Röbbelen nicht aus. „Die Grippe gibt es in jedem Jahr.“ Außerdem könne sich jeder Besucher und jede Besucherin selbst – beispielsweise durch Masken – schützen. Außerdem lägen sowieso in den Kirchen Decken aus, „und es soll sich niemand scheuen, auch selbst eine Decke mitzubringen“.

Alle Gottesdienst-Zeiten und weitere Infos gibt es unter: www.kk-herne.de, www.st-christophorus-wan.de und www.st-dionysius-herne.de