Herne. Auch die Kirchen in Herne wollen Energie sparen und haben dafür einige Maßnahmen erarbeitet. Unter anderem soll weniger geheizt werden.

Winterkirchen, Fleecedecken und LED-Lampen: Die evangelischen Kirchen in Herne und Wanne-Eickel haben sich bereits einiges überlegt, um auf die Energiekrise zu reagieren. Als eine Maßnahme soll weniger geheizt werden, sodass die Temperatur bei 14 bis 15 Grad liege, sagt Pfarrer Arnd Röbbelen, Sprecher des evangelischen Kirchenkreises Herne, auf Nachfrage. Bisher liege die Temperatur in den Kirchengebäuden bei 17 bis 18 Grad.

Zudem werde es sogenannte Winterkirchen geben. Das heißt: Die Gottesdienste finden nicht in der Kirche, sondern beispielsweise im Gemeindehaus statt, das kleiner ist und deshalb weniger geheizt werden muss. Auch wenn es in diesen Räumen keine Orgel gebe und alles etwas schlichter sei, sei das eine gute Alternative, so Röbbelen. In Crange gebe es bereits eine solche Winterkirche.

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Durch LED-Lampen wird weniger Strom verbraucht

In der Großgemeinde Haranni, die vor einigen Monaten gegründet worden ist, gebe es Überlegungen, Solarzellen auf den Gemeindehäusern anzubringen. „Es wird noch geprüft, ob das klappen kann“, so Röbbelen. Die Petruskirche setze auf smarte Thermostate. Dadurch könne effizienter geheizt und so etwa 15 Prozent der Energie gespart werden. Außerdem könnten Gottesdienste auf 45 Minuten gekürzt werden. In der Auferstehungskirche in Wanne würden LED-Lampen eingesetzt, wodurch nur ein Viertel des Stroms verbraucht werde. Auch über Fleecedecken werde nachgedacht. „Schon jetzt bringen sich Leute Decken mit, um sie über ihre Beine zu legen“, so Röbbelen.

Pfarrer Arnd Röbbelen, Öffentlichkeitsreferent des Kirchenkreises Herne
Pfarrer Arnd Röbbelen, Öffentlichkeitsreferent des Kirchenkreises Herne © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Bei all diesen Themen unterstütze die Landeskirche mit Workshops und gebe Informationen, wie Kirchen effizienter heizen können. Außerdem könnten Energieberatungen in Anspruch genommen werden. Das Thema Energiesparen sei aber nicht erst seit dem Ukraine-Krieg zum aktuellen Thema geworden, so Röbbelen. „Aus ökologischen Gründen ist das Thema ebenfalls wichtig, schließlich wollen wir bis 2040 klimaneutral sein.“

Auch in der katholischen Großgemeinde St. Dionysius in Herne gibt es schon jede Menge Überlegungen, wie Energie gespart werden kann. Eine Möglichkeit sei auch hier das Modell der Winterkirche, erklärt Verwaltungsleiter Andreas Trentmann. Das heißt, die großen Kirchen würden geschlossen und nur für das Nötigste geheizt, sodass zum Beispiel die Orgeln keine Schäden nehmen. Gottesdienste fänden dann in kleineren Kirchen oder in den Gemeindehäusern statt.

All das seien Überlegungen, konkrete Beschlüsse würden nach der Kirchenvorstandssitzung Ende September getroffen, so Trentmann. In der katholischen Gemeinde St. Christophorus in Wanne laufen ebenfalls die Überlegungen zum Energiesparen. „Wir werden konkrete Entscheidung zu Einsparungen Ende September fällen“, teilt Pfarrer Ludger Plümpe auf Nachfrage mit. „Im Moment sind noch verschiedenste Überlegungen pastoraler wie technischer Natur auf dem Weg.“