Herne. Durch eine höhere Aufwandsentschädigung will Herne der Freiwilligen Feuerwehr Anerkennung zollen. Wie viel Geld künftig ausgezahlt werden soll.

Funktionsträgerinnen und Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehr in Herne sollen ab Januar 2023 Geld für ihre Arbeit bekommen. Das schlägt die Stadt der Politik vor. „Damit wollen wir die Attraktivität der Freiwilligen Feuerwehr erhöhen beziehungsweise erhalten“, begründet Feuerwehr-Dezernent Frank Burbulla.

Die Arbeit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr sei grundsätzlich ehrenamtlich, stellt die Stadt klar. Den Angehörigen dürfe aber kein Nachteil aus ihrem Dienstverhältnis entstehen. Deshalb würden die Ehrenamtlichen bereits für Fahrtkosten sowie für Brand-Sicherheitswachdienste und bei Lohn- und Verdienstausfall entschädigt. Wer bei der „Freiwilligen“ aber eine Funktion ausübe oder sich in der Ausbildung und Brandschutz-Erziehung engagiere, der gehe in Herne bislang leer aus. In anderen Kommunen, darunter in Nachbarstädten, sei das anders. Deshalb, so begründete Burbulla nun im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung, wolle nun auch Herne nachziehen und künftig eine Entschädigung zahlen.

Herne: Geld soll automatisch in jedem Quartal überwiesen werden

„Die Freiwillige Feuerwehr wird immer stärker in die Verantwortung genommen“, sagt der Dezernent. Dass die Kräfte stärker am Einsatzgeschehen beteiligt werden, sei auch ihr Wunsch gewesen. Die immer umfangreichere Einbindung etwa in Brandschutz und Brandbekämpfung gehe aber auch mit einer Mehrbelastung einher – und solle deshalb honoriert werden. So soll langfristig die Arbeit der Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen sowie die eingebrachte Expertise wertgeschätzt werden.

„Die Freiwillige Feuerwehr wird immer stärker in die Verantwortung genommen“: Feuerwehr-Dezernent Frank Burbulla.
„Die Freiwillige Feuerwehr wird immer stärker in die Verantwortung genommen“: Feuerwehr-Dezernent Frank Burbulla. © Funke Foto Services | Joachim Haenisch

In einer Satzung, die die Stadt nun erarbeitet hat und die der Rat in seiner nächsten Sitzung beschließen soll, heißt es, dass Funktionsträgerinnen und Funktionsträger ab Januar pro Quartal automatisch Geld überwiesen bekommen.

Die Höchstsumme von 350 Euro erhalten demnach pro Quartal Löschzugführerinnen und -führer, Sonder-Einheitsführerinnen und -führer, Sprecherinnen und Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr sowie Jugend- und Kinder-Feuerwehrwartinnen und -warte. Die jeweiligen Stellvertreterinnen und Stellvertreter erhalten pro Quartal 75 Prozent dieser Summe, also 262,50 Euro, ebenso die Leiterinnen und Leiter von Arbeitskreisen. 50 Prozent, also 175 Euro, bekommen ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter sowie Jugend- und Kindergruppen-Leiterinnen und -Leiter. Haben Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr mehrere Funktionen, so erhalten sie zusätzliches Geld, insgesamt aber höchstens 525 Euro. Diese Summen, so Burbulla, bewegten sich „auf dem Niveau der Nachbarstädte“.

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Auf die Stadt kämen dadurch Mehreinnahmen in Höhe von rund 60.000 Euro jährlich hinzu. Der Haushalt für das kommende Jahr, den der Kämmerer im September vorgelegt hatte, werde dadurch aber nicht noch weiter belastet, sagte Burbulla dem Ausschuss: Das Geld sei bereits in dem Etat, der gerade in den städtischen Gremien beraten und Anfang des kommenden Jahres beschlossen werden soll, enthalten.

Auf Widerspruch stieß der Feuerwehr-Dezernent mit seinen Vorschlägen nicht. Die Auszahlung dieser Summe sei „das richtige Zeichen“, und für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zugleich „ein Zeichen der Anerkennung“, sagte Ratsherr Björn Wohlgefahrt (CDU). Ähnlich äußerte sich sein Kollege Matthias Bluhm (SPD). Die Einsatzkräfte hätten eine „wichtige, zeitintensive und gefährliche Aufgabe“, die honoriert werden müsse. Ebenso sei das Geld wichtig als „Anreiz, um Nachwuchs zu finden“.