Herne. In Herne entsteht eine neue Feuer- und Rettungswache. Jetzt gibt es erste Entwürfe. Problem: Doch die Kostenschätzung geht erneut in die Höhe.

  • Die Stadt Herne präsentiert die ersten Entwürfe für die neue Feuer- und Rettungswache.
  • Gebäude in Horsthausen sollen bis zu 140 Millionen Euro kosten.
  • Der Zeitplan hat sich wieder geändert: Fertigstellung ist nun für 2027 geplant.

Die Stadt Herne hat jetzt erstmals einen Entwurf für die neue Feuer- und Rettungswache vorgestellt. Eine klassische Feuerwache ist das nicht: An der Ecke Castroper Straße/Hölkeskampring in Horsthausen soll auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern – das entspricht etwa vier Fußballplätzen – eine Art Campus mit mehreren Gebäuden entstehen. Dabei gibt es auch zwei schlechte Nachrichten: Die Kosten explodieren, und die Fertigstellung muss erneut verschoben werden.

Neue Feuer- und Rettungswache Herne

Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
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Pläne neue Feuer- und Rettungswache Herne
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Die Dimension, die das Projekt hat, sind riesig. Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) sprach am Montag im Rat von einer „gigantischen Aufgabe“, die die Planer zu leisten hätten. Und Stadtkämmerer Hans Werner Klee nannte den Bau der Wache „die mit Abstand größte Investition der Stadt Herne“. Die Neubauten auf dem Grundstück eines ehemaligen Automobilzulieferers sollen die marode Wache an der Sodinger Straße in Herne-Mitte ablösen. Auch das Feuerwehr-Haus Nord der Freiwilligen Feuerwehr Sodingen soll auf dem Gelände entstehen.

Herne: Gründächer und Photovoltaik-Anlagen geplant

Geplant seien mehrere Gebäude, berichteten die Mitglieder der „Projektgruppe Neubau Feuerwachen“ Nanette Andrée, Markus Löffelbein und Johannes Oude-Steege. Im Zentrum des Geländes soll demnach an der Werkshallenstraße das Haus für die Berufsfeuerwache mit Leitstelle, Krisenstab und Verwaltung entstehen, daneben am Hölkeskampring die Rettungswache. Vor Kopf an der Castroper Straße soll eine große Werkstatt errichtet werden, daneben etwas kleiner das Feuerwehr-Haus für die Freiwillige Feuerwehr. Außerdem auf dem Areal geplant: Flächen für Sport und Erholung, für Aus- und Fortbildung sowie ein Übungsturm.

Im Vordergrund (links) zu sehen ist die Castroper Straße mit dem Gebäude für die Werkstatt, rechts angrenzend liegt das Gebäude für die Freiwillige Feuerwehr. Das große Gebäude oben hinter dem Übungsturm ist die Berufsfeuerwache mit der Leitstelle, dahinter, am Hölkeskampring, die Rettungswache.
Im Vordergrund (links) zu sehen ist die Castroper Straße mit dem Gebäude für die Werkstatt, rechts angrenzend liegt das Gebäude für die Freiwillige Feuerwehr. Das große Gebäude oben hinter dem Übungsturm ist die Berufsfeuerwache mit der Leitstelle, dahinter, am Hölkeskampring, die Rettungswache. © Stadt Herne

Gegenüber der ursprünglichen Planung seien die Anforderungen gestiegen, sagte Markus Löffelbein, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs Gebäudemanagement. So seien auf den Gebäuden nun unter anderem Gründächer und Photovoltaik-Anlagen geplant, auch sollen Fassaden begrünt werden. Nicht zuletzt sollen auf dem Gelände Kanäle und Stauflächen für große Wassermengen bei Starkregen angelegt werden. Darüber hinaus soll ressourcenschonend gebaut werden, sprich: Materialien aus den abgerissenen Gebäuden auf dem Areal sollen mit verbaut werden. Angeschlossen werden soll alles ans Fernwärmenetz.

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Wann die Feuerwehr aus ihrer über 50 Jahre alten und völlig veralteten Wache auf dem 7000 Quadratmeter großen Gelände an der Sodinger Straße ausziehen kann, ist noch immer nicht genau abzusehen. Verzögerungen beim Bau der Feuerwache hat es bereits noch und nöcher gegeben – sehr zum Frust der Feuerwehrleute. Eigentlich sollte die neue Wache bereits 2022 auf dem ehemaligen Güterbahnhof in Horsthausen stehen, so besagt es auch ein Ratsbeschluss von 2017. Dann wurde die Eröffnung, später am neuen Standort Werkshallenstraße, immer weiter nach hinten geschoben. Im vergangenen Jahr schließlich wurde der Tag der Einweihung auf den 20. April 2026 terminiert. Auch dieser Termin ist wohl nicht zu halten. Markus Löffelbein (Stadt) geht nun vom Mai 2027 für die Eröffnung aus. Grund sei die „Lieferkettenproblematik“, sagte er im Rat: „Baufirmen sind ausgelastet, Materialien sind kaum zu bekommen.“

Aus dem Ruder gelaufen sind auch die Kosten. Noch 2020 bezifferte die Stadt die Investition auf 80 Millionen Euro, im vergangenen Jahr dann auf knapp 100 Millionen Euro. Jetzt ist die Verwaltung bereits bei knapp 140 Millionen Euro – ein Sprung von über 40 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung. „Das ist ein enormer Anstieg“, bekannte Löffelbein, er sprach aber zugleich davon, dass das nur eine „Risikovorsorge“ sei. Er stellte klar: „Es ist nicht geplant, das Geld auch auszugeben.“ 2024, bei der Vergabe, wisse man mehr.