Herne. Krisenszenario: kompletter Stromausfall in Herne. Wie sich Stadt, Stadtwerke und Sparkasse vorbereiten und wie wahrscheinlich ein Blackout ist.

Das Licht geht aus, Kühlschränke funktionieren nicht mehr und die Heizung bleibt kalt: Das Szenario eines Blackouts ist in den vergangenen Wochen durch die Energiekrise näher gerückt. Wie sich Herne auf einen möglichen Blackout vorbereitet – die wichtigsten Fragen und Antworten:

  • Die Stadtwerke haben ein Krisenmanagement-System für einen Stromausfall eingerichtet
  • Auch in der Stadtverwaltung arbeitet ein Krisenstab
  • Die Sparkasse sichert ihre Daten mehrfach ab

Was passiert bei einem Blackout?

Sollte es dazu kommen, dass das Stromnetz zusammenbricht, würde die öffentliche Stromversorgung sämtlicher Haushalte, Betriebe und sonstiger Einrichtungen ausfallen. Die weitergehenden Folgen seien „für uns als Energieversorger schwer zu bemessen“, teilen die Stadtwerke mit.

Und auch die Stadtverwaltung sei betroffen: Grundsätzlich müssten die städtischen Dienststellen im Rahmen eines entsprechenden Szenarios geschlossen werden, da ihr Dienstbetrieb nicht aufrechterhalten werden könnte, teilt die Stadt mit. Für Einrichtungen wie beispielsweise Kindertagesstätten seien situationsabhängig besondere Regelungen zu treffen.

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Wie bereiten sich Stadt und Stadtwerke auf einen Blackout vor?

Die Stadtwerke verfügten seit jeher über ein hausinternes Krisenmanagement-System und stünden in regelmäßigem Austausch mit dem Krisenstab der Stadt Herne sowie der Feuerwehr.

Bei der Stadt habe eine Prüfung zur Aufrechterhaltung der IT-Services bei einem Stromausfall stattgefunden. Parallel entwickele die Verwaltung aktuell Verhaltensregeln für die städtischen Mitarbeitenden im Rahmen eines Blackouts. Das Kommunale Krisenmanagement und der Katastrophenschutz der Feuerwehr beschäftigten sich seit langer Zeit mit Großeinsatzlagen oder Katastrophen wie beispielsweise Sturm, Überflutung und dem technischen Versagen einzelner Komponenten des Energienetzes. „Beim Eintritt eines derartigen Ereignisses ist es daher wichtig, dass das Kommunale Krisenmanagement in ausreichendem Maße handlungsfähig bleibt.“

Wie werden Bürgerinnen und Bürger im Falle eine Blackouts informiert?

„Lautsprecherdurchsagen haben sich während der Pandemie als probates Mittel erwiesen“, so die Stadt. Über batteriebetriebene Radios oder sogenannte Kurbelradios seien Informationen zu empfangen. Zentrale Anlaufstellen – sogenannte Katastrophenschutz-Points – seien angedacht.

Gibt es einen Krisenstab, der sich mit dem Thema beschäftigt?

Zur Erklärung: Beruft die Stadt Herne den Krisenstab ein – wie während der Corona-Pandemie –, so sei hierüber die Bezirksregierung Arnsberg zu informieren.

In Hinblick auf eine mögliche Energiemangellage sei kein formaler Krisenstab einberufen worden, so die Stadt. Es gebe jedoch eine Task Force, die sich mit dem Thema einer möglichen Energiemangellage befasse. Diesem Verwaltungsstab gehören laut Stadt Mitarbeitende sämtlicher städtischer Fachbereiche an, die für das Thema Energiemangellage relevant seien. Anlassbezogen würden Externe hinzugezogen – unter anderem die Stadtwerke.

Was wären die ersten Schritte bei einem Blackout?

Im Falle eines Blackouts nehmen die Stadtwerke Kontakt mit der städtischen Feuerwehr auf. Die weitere Koordination übernehme der Krisenstab der Stadt Herne.

Dieser verschaffe sich ein Bild der Lage und verteile je nach Zuständigkeit Aufgaben an die im Krisenstab vertretenen Stellen. Der Krisenstab trete dann nach einer gewissen Zeit – das können nur wenige Stunden sein – wieder zusammen, bewerte die Entwicklung der Lage neu und treffe dann die entsprechenden Beschlüsse für die nächsten Schritte. So entstehe ein laufender Prozess des Krisenmanagements, so die Stadt.

Wie würde die Sparkasse im Falle eines Blackouts reagieren?

Die Daten der Sparkassen würden von mehreren Rechenzentren verarbeitet, erläutert Hernes Sparkassen-Vorstand Antonio Blanquez im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Falle eins aus, springe ein anderes ein. Die Sparkasse führe in regelmäßigen Abständen Tests durch, mit denen Vorfälle wie Stromausfälle simuliert würden. Es gebe auch ein Notfallteam für den Fall der Fälle, das nach klar definierten Abläufen und Zuständigkeiten handele. Falls es einen Stromausfall gebe, stünden Generatoren zur vorläufigen Versorgung zur Verfügung.

Wie wahrscheinlich ist ein Blackout in Herne?

Die Stadtwerke Herne geben etwas Entwarnung: Grundsätzlich sei ein flächendeckender Ausfall des Stromnetzes zwar nie vollständig auszuschließen, „dennoch halten wir einen Blackout zum jetzigen Zeitpunkt, trotz der in diesem Jahr etwas angespannteren Versorgungslage, eher für ein unrealistisches Szenario.“

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