Herne. Markenprodukte wie Ben’s Original Reis oder Coca Cola sind in Hernes Supermärkten rar. Warum sie fehlen und welche alternativen Produkte es gibt.
- Der US-Konzern Mars sowie die Coca-Cola-Company fordern höhere Preise für ihre Markenprodukte.
- Deutsche Supermärkte wie Rewe und Edeka sowie ihre Tochterunternehmen Penny und Netto bekommen derzeit bestimmte Marken nicht geliefert.
- Herner Supermärkte lösen das Problem mit Restbeständen oder bieten alternative Produkte an.
Auch Supermärkte in Herne sind derzeit vom Lieferstopp des US-Nahrungsmittelkonzerns Mars betroffen. Süßwaren wie Mars, Snickers und M&M’s, aber auch andere Nahrungsmittelmarken wie Mirácoli, Ben’s Original und sogar Tierfutter wie Whiskas gehören zum Unternehmen. Der Grund für den Lieferstopp seien erhöhte Preisforderungen, die Supermärkte wie die Rewe Group und der Edeka-Verbund ablehnen, wie die Tagesschau berichtet.
Wie Herner Supermärkte mit dem Mars-Lieferstopp umgehen
Im Rewe Mokanski an der Dorstener Straße heißt es auf Schildern in der Süßwaren- und Tierfutterabteilung: „An dieser Stelle befanden sich bis vor kurzem Artikel des Markenherstellers Mars.“ Trotz Verhandlungen mit dem Konzern habe man sich nicht auf einen angemessenen Einkaufspreis verständigen können. Mars habe einseitig entschieden, die Belieferung an Rewe einzustellen, heißt es. Statt Snickers und Co. sind jetzt vor allem Schokoriegel der Eigenmarke „ja!“ in den Regalen zu finden.
„80 bis 90 Prozent der Mars-Süßwaren sind zurzeit nicht vorrätig“, sagt Filialleiter Bahattin Tingir. Leere Supermarktregale, wie es sie zu den Anfangszeiten von Corona gab, werde es jetzt nicht geben: „Wir können Alternativen durch andere Produkte anbieten“, so Tingir. Demnach ersetze Rewe fehlende Mars-Produkte durch Waren der Eigenmarken „ja!“ bei Lebensmitteln und „ZooRoyal“ bei Tiernahrung.
Das Problem sei aus Sicht von Tingir jedoch, dass es kaum weitere Ausweichmöglichkeiten gebe. „Bei Tierfutter können wir nicht auf andere Lieferanten zurückgreifen, weil sie nicht die nötige Menge liefern können.“ Zurzeit seien die Regale zwar mit eigenen Rewe-Produkten gefüllt, jedoch wisse der Herner Filialleiter nicht, wie lange der Markt „das durchziehen kann“. Auf Dauer ließe sich nicht auf das US-Unternehmen Mars verzichten. „Dafür ist der Konzern zu groß und es gibt zu viel Nachfrage nach den Produkten“, so Tingir.
Höhere Preise fordert auch Coca Cola
Auch Edeka wird zurzeit nicht von Mars beliefert, hinzu kommen Streitigkeiten wegen erhöhter Preisforderungen mit der US-amerikanischen Coca-Cola-Company. Neben Coca Cola, Fanta und Sprite zählen auch Getränke wie der Eistee Fuze Tea, das Iso-Getränk Powerade oder der Energydrink von Monster zu den Produkten der Coca-Cola-Company.
Der Filialleiter des Herner Edeka Ziob, Konrad Ziob, bestätigt ebenfalls, dass es keine leeren Regale in Herne gibt. „Fehlen einzelne Artikel, gibt es genug Alternativen. Die Konsumentinnen und Konsumenten können auf Pepsi, Sinalco oder auf Produkte von ,gut & günstig’ umsteigen.“
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Edeka arbeite außerdem stark an einer Lösung. Der Verbund sei regelmäßig in Gesprächen mit Mars und Coca Cola, schließlich wollen sich alle Seiten einig werden, so der Filialleiter. Im Herner Edeka Ziob an der Mont-Cenis-Straße seien derzeit noch Restbestände der Markenprodukte auf Lager.
Von dem Lieferstopp von Coca-Cola-Getränken sei der Herner Getränkemarkt Rampe nicht betroffen, so der Inhaber Christian Rampe. „Wir sind an die Rewe-Group angebunden“, sagt er. Da Rewe bislang nicht vom Lieferstopp betroffen sei, könne Rampe weiterhin Coca Cola und Co. anbieten. Bei Trinkgut sei dies anders, da dieser Getränkehandel zum Edeka-Verbund gehöre, so Rampe.