Herne. Ab Freitag machen auch Apotheken in NRW Impfangebote gegen Grippe. In Herne macht wohl keine Apotheke mit. Das ist der Grund.

Viele Apotheken in Nordrhein-Westfalen werden noch in dieser Woche allen privat und gesetzlich Krankenversicherten ein Impfangebot gegen Grippe machen. Am Freitag, 21. Oktober, wird voraussichtlich der Vertrag zwischen den Apotheken und dem GKV-Spitzenverband unterschrieben. Dann dürften viele Apotheken ihren Kunden so zeitnah wie möglich ein Grippe-Impfangebot machen, sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, der WAZ.

In Herne wird es dieses Angebot aber wohl nicht geben. Auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de gibt es eine Übersicht über alle Apotheken und darüber, welche Leistungen sie anbieten. Laut dieser Seite gibt es im Herner Stadtgebiet keine Apotheke, die die Grippeschutzimpfung anbieten wird.

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Und auch Hernes Apotheken-Sprecherin Angela Kischkel sagt: „Ich gehe nicht davon aus, dass viele Apotheken in Herne mitmachen werden.“ Aber woran liegt das? Das Netz von Ärztinnen und Ärzten, die die Grippeschutzimpfung verabreichen, sei in Herne sehr gut, sagt Kischkel. „Der Bedarf in den Apotheken ist nicht da.“ Deswegen gehe sie davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Tagen in den Apotheken gering sein werde.

Grippeimpfung in Herne: Aufwand für Apotheken ist recht hoch

„Das ist ein spannendes Thema, aber die Ärzte machen das schon lange und gut.“ Hinzukomme, dass der Aufwand recht hoch sei, um in den Apotheken impfen zu dürfen. Zum einen müssten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür geschult werden, zum anderen gebe es hygienische Anforderungen – zum Beispiel einen Extraraum, in dem die Impfungen verabreicht werden können. Vorab brauche man eine Zulassung vom Gesundheitsamt, die nur ausgestellt werde, wenn all die Anforderungen erfüllt seien. „Das macht man nicht mal eben so nebenbei“, so die Apothekerin.

Bisher wurde die Grippe-Schutzimpfung in NRW nur im Rahmen einer Verständigung zwischen der AOK und den Apothekerverbänden in Westfalen-Lippe und Nordrhein den AOK-Versicherten angeboten, und zwar regional begrenzt. In Westfalen-Lippe umfasste die sogenannte „Modellregion“ die Stadt Dortmund, den Regierungsbezirk Detmold, den Kreis Olpe, den Märkischen Kreis sowie den Hochsauerlandkreis.