Herne. Die Diskussion um den Erhalt der Hallenbad-Mosaike in Herne ist eskaliert. Worum es in dem erbitterten Streit geht: eine Bestandsaufnahme.
Der Herner Kunststreit um Edmund Schuitz eskaliert: Sollen die zwei großen Wandmosaike des Wanne-Eickeler Künstlers Schuitz im Hallenbad Eickel im Falle eines von der Stadt gewünschten Abrisses des Gebäudes gesichert und erhalten werden? Diese Frage steht seit 2017 unbeantwortet im Raum. Nach Bekanntwerden von Schuitz’ NSDAP-Mitgliedschaft im Mai 2022 ist die Diskussion eskaliert. Die Stadt sieht sich inzwischen dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie mutwillig öffentliche Kunst zerstören wolle. Fragen und Antworten in einer Auseinandersetzung, in der es um mehr als ein Kunstwerk geht.
Um welches Kunstwerk handelt es sich und welchen Hintergrund hat der Künstler?
Das 1954 erschaffene zweiteilige Werk „Hochzeit von Amphitrite und Poseidon“ hängt an der Stirnwand des 2016 stillgelegten Hallenbads Eickel; das Motiv nimmt Bezug auf die griechische Antike. Der Künstler Edmund Schuitz (1913 - 1992) hat in den 50er- bis 90er-Jahren zahlreiche Mosaike und weitere Werke auch in Wanne-Eickel geschaffen, so unter anderem ein Mosaik in der St. Laurentius-Kirche und kurz vor seinem Tod ein Fenster in der Lutherkirche.
Über die Vorkriegsgeschichte des Künstlers ist übermittelt, dass er kurz vor der Machtübernahme der Nazis 1933 Wanne-Eickel als 19-Jähriger verlassen hatte und fortan in Italien lebte. Nach der Ausbildung von 1930 bis 1932 an der Werkkunstschule Dortmund verließ Edmund Schuitz (19) Wanne-Eickel mit dem Ziel, in Tunesien künstlerisch tätig zu sein. Offenbar aus wirtschaftlicher Not blieb er jedoch in Italien hängen. 1934 bis 1935 erlangte er ein Stipendium an der Akademie der bildenden Künste in Rom. Anschließend lebte er bis zur Einberufung in die Wehrmacht 1940 weitere fünf Jahre als Künstler in Italien. 1940 wurde er einzogen und kämpfte als deutscher Soldat im 2. Weltkrieg. Nach Kriegsverletzungen und der Entlassung aus einem britischem Lager kehrte der 32-Jährige 1945 nach Wanne-Eickel zurück, wo er 1992 verstarb.
Rund zwei Jahrzehnte später rückte seine Tochter Ingeborg Müller-Schuitz das Gesamtwerk in den Fokus: Sie arbeitete den Nachlass auf, veröffentlichte 2016 in Kooperation mit der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel ein mit persönlichen Erinnerungen ausgeschmücktes Buch über ihren Vater und hielt zahlreiche Vorträge. Bereits 2013 hatte die städtische VHS-Galerie dem Werk Schuitz’ eine große Ausstellung gewidmet.
Seit wann wird über den Erhalt der Mosaike im Hallenbad diskutiert?
Ende 2017 forderte die SPD-Bezirksfraktion in Eickel öffentlich, dass die beiden Putzmosaike nach einem Abriss erhalten bleiben sollen. Begründung: Sie seien künstlerisch wertvoll und ein Zeitdokument, so die Einschätzung der Genossen. Einen politischen Beschluss bezüglich des Erhalts gab es zu keinem Zeitpunkt. Im Hintergrund waren Eickeler Sozialdemokraten aber weiterhin aktiv. So führte Adi Plickert (SPD) nach seiner Wahl zum Bezirksbürgermeister 2020 Gespräche mit der Tochter des Künstlers. Außerdem warb er um Sponsoren, die sich an den Kosten eines Ausbaus – erste Schätzung: 70.000 Euro – beteiligen.
Wann lief die Angelegenheit öffentlich aus dem Ruder?
Das lässt sich eindeutig terminieren: am 10. Mai 2022 in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung. Auf eine allgemeine Anfrage der SPD-Ratsfraktion nach städtischen Plänen zum Erhalt der Mosaike berichtete Oliver Doetzer-Berweger, Leiter des städtischen Emschertal-Museums, dass Edmund Schuitz von 1936 bis 1945 NSDAP-Mitglied gewesen sei und seine Rolle in dieser Zeit „kritisch“ zu betrachten sei. Aus der Entnazifizierungsakte im Landesarchiv NRW seien darüber hinaus Mitgliedschaften im faschistischen italienischen Studentenbund „Giovanni Universitari Fascisti Roma“ (1934 bis 1936) und in der „Deutschen Arbeitsfront“ DAF (1936-1945) nachgewiesen, so seine Mitteilung.
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Eine finanzielle Unterstützung des Landes für das inzwischen mit Gesamtkosten von rund 100.000 Euro veranschlagten Ausbaus und Sicherung der Mosaike sowie die anschließende Translozierung (Versetzung eines Gebäudes bzw. von Bauteilen) rücke damit in weite Ferne, so das Signal der Stadt im Ausschuss. Eine Rücksprache mit der Stabsstelle Heimat im NRW-Ministerium von Ina Scharrenbach habe ergeben, so Doetzer-Berweger weiter, dass eine 90-prozentige Förderung in diesem Fall nur infrage komme, wenn eine „herausragende lokale Bedeutung“ und eine „identitätsstiftende Wirkung“ belegbar seien. Schuitz’ nachgewiesen Mitgliedschaft in der NSDAP, der DAF und dem faschistischen Studentenbund seien nach Ansicht der Herner Kulturverwaltung jedoch „massiv förderschädlich“.
Das NRW-Heimatministerium wollte zur Förderfähigkeit auf Anfrage der WAZ nicht inhaltlich Stellung nehmen: „Es scheint sich um eine lokale Diskussion zu handeln, die sich einer Bewertung durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen entzieht“, so ein Ministeriumssprecher.
Seit wann weiß die Stadt von Schuitz’ NSDAP-Mitgliedschaft?
Durch einen „Zufallsfund“ stieß Stadthistoriker Ralf Piorr bereits vor rund vier Jahren bei Recherchen im Landesarchiv auf die Entnazifizierungsakte. Der Tochter von Edmund Schuitz habe man dies vorerst nicht mitgeteilt, weil es zunächst „keinen Anlass“ dafür gegeben habe, so der Tenor der Verwaltung in einem Gespräch mit der WAZ. Ingeborg Müller-Schuitz erfuhr es dann aber doch, allerdings nicht von der Verwaltung. Stadtmitarbeiter erzählten zunächst Frank Sichau von der Gesellschaft für Heimatkunde und später auch Mondritter Horst Schröder von dem Archivfund. Schröder, Sprecher der BI gegen den Abriss des Hallenbads, setzte daraufhin die Schuitz-Tochter in Kenntnis über die bis dato auch für sie unbekannte NSDAP-Mitgliedschaft ihres Vaters.
Dass die Stadt Schuitz’ Zugehörigkeit zur Nazi-Partei dann im Kulturausschuss am 10. Mai öffentlich machen will, erfuhr seine Tochter erst wenige Stunden vor Beginn der Sitzung durch einen Anruf von Kulturdezernent Andreas Merkendorf. Diesem habe der Sachverhalt erst kurz vor der Sitzung vorgelegen, so die Stadt auf Nachfrage der WAZ. Der Dezernent habe sich dann entschieden, Ingeborg Müller-Schuitz noch vor dem Ausschuss persönlich zu informieren. In der öffentlichen Niederschrift zur Kulturausschusssitzung dokumentierte die Stadt anschließend – wie üblich – ihre Stellungnahme zu den Mosaiken und die NSDAP-Mitgliedschaft.
Wie reagierte Ingeborg Müller-Schuitz auf den Vorgang?
„Ich war entsetzt über die Mitteilung der Stadt im Kulturausschuss“, sagt die 74-Jährige zur WAZ. Die Tatsache, dass ihr Vater 1948 im Entnazifizierungsverfahren entlastet und in die Gruppe IV „weniger gefährliche Nationalsozialisten (Anhänger bzw. Mitläufer)“ eingestuft worden sei, sei mit keiner Silbe von Stadtmitarbeiter Doetzer-Berweger in der Sitzung am 10. Mai erwähnt worden.
Sie sei wenige Tage nach der Sitzung von Menschen aus Herne angerufen worden, die sie gefragt hätten, ob ihr Vati ein Nazi gewesen sei und ob es sich bei seinem Werk um Nazi-Kunst handele. „Das hat mich und meine Familie zutiefst getroffen“, berichtet sie.
Ingeborg Müller-Schuitz und ihr Mann gingen in die Offensive: Sie beauftragten nach der Sitzung des Kulturausschusses den Historiker und (inzwischen pensionierten) LWL-Denkmalpfleger Hans Hanke damit, den gesamten Vorgang zu untersuchen und zu bewerten. In Abstimmung mit dem früheren Vorsitzenden des Werkbunds NRW Roland Günter und dem Kunsthistoriker Klaus Kösters erarbeitete Hanke ein zehnseitiges Papier, das Ingeborg Müller-Schuitz der Spitze der Kulturverwaltung in einem persönlichen Gespräch überreichte. Zu einer Annäherung kam es nicht, der persönliche Austausch endete im Streit.
Müller-Schuitz kontaktierte auch Ratsparteien und schickt ihnen Hankes Stellungnahme. Im Begleitbrief schreibt sie: „Die Kulturverwaltung Herne spricht den Putzmosaiken einen Erhaltungswert ohne Angabe von Gründen ab. Mir wird jegliche Auskunft darüber verweigert.“ Reagiert habe auf diesen Brief nur die Linken-Fraktion, mit der sie sich anschließend getroffen und ausgetauscht habe, so Müller-Schuitz.
Zu welchem Ergebnis kommt Hans Hanke in seiner Stellungnahme?
Hanke plädiert „mit Nachdruck für eine Erhaltung der Kunstwerke“ und führt dafür drei zentrale Gründe an.
– Schuitz sei nach Auswertung aller vorliegenden Informationen kein Nazi gewesen.
– Die Mosaike seien „qualitätvolle und aussagereiche Zeugnisse der regionalen Kunstgeschichte“.
– Die Vernichtung von Kunstwerken im öffentlichen Besitz sei „ein verheerendes Signal“.
Dem ersten Punkt widmet sich Hans Hanke in seiner Stellungnahme ausführlich. Sein Fazit: „Edmund Schuitz war kein Widerstandskämpfer. Er war aber auch in keiner Weise Nazi. Er lebte 1933 bis 1945 nicht in Deutschland, sondern in Italien, konnte also gar nicht an NS-Verbrechen aktiv oder passiv beteiligt sein. In Italien zeigte er keine politischen Aktivitäten. Sein überliefertes Werk ist stilistisch nicht mit einer NS-Kunstauffassung zu vereinbaren und ist nicht nur nach 1945 von demokratischen und christlichen Konzepten getragen.“
Zur NSDAP-Mitgliedschaft heißt es: Edmund Schuitz habe 1936 geplant, nach Deutschland zurückzukehren. „Dort erpresste der NS-Staat alle Kulturschaffende dazu, in eine NS-Organisation einzutreten, wenn sie eine Arbeitserlaubnis erhalten wollten.“ Schuitz sei entsprechend von Italien aus der NSDAP sowie der DAF beigetreten.
Wie bewertet die Stadt Schuitz’ Rolle in der NS-Zeit?
„Ich urteile nicht darüber, ob Edmund Schuitz innerlich ein Nazi war oder nicht“, sagt Stadthistoriker Ralf Piorr, der sich seit vielen Jahren intensiv mit der Nazi-Diktatur sowie Tätern und Opfern in Herne auseinandersetzt. „Wahrscheinlich war er kein Nazi, aber er hat opportunistisch agiert“, so Piorr. „Es gab auch viele andere Künstler wie zum Beispiel Felix Nussbaum, die das nicht getan haben und von Nazis umgebracht oder verfolgt wurden.“
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Ingeborg Müller-Schuitz sei „Opfer einer typisch deutschen Familienerzählung, in der Schuld und Verantwortung in der NS-Zeit ausgeblendet werden“. In ihrem Buch habe sie den Kurzbesuch ihres Vaters in Wanne-Eickel nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1938 so beschrieben: „Vater fuhr heim und sah ein erschreckendes Bild seiner Heimatstadt: Rote Nazi-Fahnen, Spruchbänder, die geflüsterten Andeutungen der Schwester, Schulfreunde, die verschwunden waren, er reiste eher ab als geplant.“ Es wäre die Aufgabe von Ingeborg Müller-Schuitz gewesen, ihre Familiengeschichte auch kritisch zu hinterfragen, bevor sie sich zur Sprecherin ihres Vaters in der Öffentlichkeit mache, meint der Stadthistoriker. Das habe sie jedoch nicht getan.
Wie geht es nun weiter?
Die Stadt hält das Thema offenbar mit der Mai-Sitzung des Kulturausschusses für erledigt. Eine Einschätzung des künstlerischen Werts der Mosaiken hat die Kulturverwaltung zwar seit 2017 niemals öffentlich formuliert, sondern sich stattdessen seit Mitte 2022 auf die „Förderschädlichkeit“ berufen. Das legt nahe: Für die Stadt ist „Hochzeit von Amphitrite und Poseidon“ nicht erhaltenswert.
Der Aufforderung von Müller-Schuitz, dass die Stadt Kriterien und Entscheidungsträger für die Ablehnung benennen solle, kam die Verwaltung nicht nach. Im persönlichen Gespräch wies die Stadt die Tochter des Künstlers darauf hin, dass ihr der Rechtsweg offenstehe, wenn sie damit nicht einverstanden sei.
Ingeborg Müller-Schuitz hat derweil eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Stadtmitarbeiter Doetzer-Berweger eingereicht sowie den Petitionsausschuss des Landtags eingeschaltet. Eine Antwort steht noch aus.
Wird sich die Politik erneut mit dem Thema befassen?
Wenn es nach Eickels Bezirksbürgermeister Adi Plickert geht: ja. Er gehe davon aus, so der Sozialdemokrat, dass die Verwaltung in der Bezirksvertretung Eickel den Sachverhalt umfassend darstellen werde, damit die Politik sich selbst ein Bild machen könne.
>>> Was sagt die Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel
Frank Sichau ist früherer SPD-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel. Der Verein hat 2016 das Buch von Müller-Schuitz herausgegeben. Das sagt Sichau über ...
… NSDAP-Mitgliedschaften: „Es gab in Wanne-Eickel Hunderte, die aus unterschiedlichen Gründen, aber nicht unbedingt aus Überzeugung, in die NSDAP eingetreten sind – so wie vermutlich Edmund Schuitz. Es hat auch einen gewissen Zwang gegeben, zum Beispiel, wenn man in einer Stadtverwaltung, bei der Bahn oder der Post befördert werden wollte. Wenn eine NSDAP-Mitgliedschaft der Maßstab wäre, hätte in den 60er-Jahren in Herne so manch einer nicht eine höhere Position bei der Stadt haben dürfen.“
… die Mosaike: „Nach allem, was ich gelesen habe, halte ich die Mosaike für erhaltenswert. Ich habe den Eindruck, dass für die Stadt die NSDAP-Mitgliedschaft eher Vorwand ist und sie sehr wahrscheinlich aus finanziellen Erwägungen kein Interesse am Erhalt hat.“
>>> „Kritische Bestandsaufnahme“: Herner Kulturausschuss lehnt Forderung ab
Wie setzt sich Herne mit Kunst aus der NS-Zeit und von Künstlern mit NSDAP-Hintergrund auseinander? Wenig bis gar nicht, findet die Linkspartei und fordert eine „kritische Bestandsaufnahme“ für das Werk von Künstlerinnen und Künstlern, die vor und nach 1945 in Herne und Wanne-Eickel aktiv waren. Ein entsprechender Antrag wurde in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses abgelehnt, doch das Thema ist damit noch nicht vom Tisch.
Aus der Feststellung, dass ein Künstler NSDAP-Mitglied gewesen sei, zu schließen, dass er faschistische Einstellungen gehabt habe und diese auch in seinen Werken zu finden seien, sei verkürzt, betont die Linken-Fraktion. Sie übernimmt damit die Position von Hans Hanke in dessen Stellungnahme zum Fall Schuitz. Genauso verkürzt sei es, aus einer Nicht-Mitgliedschaft in der NSDAP zu schließen, dass derjenige keine faschistische Einstellungen gehabt habe.
Verweis auf Wilhelm Braun
„Für eine objektive Bewertung ist es darum zwingend notwendig, das gesamte Werk und die Gesamtbiografie zu betrachten und zu analysieren“, so die Linke. Dies gelte für alle Künstlerinnen und Künstler, die im Herner Stadtbild bzw. in Museen zu sehen seien. Als Beispiel führt die Linkspartei den Bildhauer Wilhelm Braun (1880-1945) an, dessen 1927 erschaffene Figurengruppe – im Volksmund: „Drei-männer-Eck“ – als Kopie vor dem Wanner Hauptbahnhof steht. Braun habe 1934 die systemkonforme und von der Gauleitung regulierte „Gilde werktätiger Künstler Wanne-Eickel“ geleitet und sei seit 1935 Mitglied der NS-Reichskammer der Bildenden Künste gewesen. „Bei einigen wird genau hingeschaut, bei anderen nicht“, so Niko Warmbier (Linke) im Kulturausschuss.
SPD und CDU sahen keine Notwendigkeit für eine „kritische Bestandsaufnahme“. Herne habe sich hier längst auf den Weg gemacht und sei weit davon entfernt, unkritisch zu sein, so Timon Radicke (CDU). Peter Liedtke (Grüne) stimmte im Ausschuss zwar gegen den „zu unscharfen Antrag“ der Linkspartei, stellte sich aber hinter die Forderung nach einer Bestandsaufnahme und einer „breiten öffentlichen Debatte“.
Stadt Herne sieht keinen Handlungsbedarf
Die Herner Verwaltung nahm in der Sitzung nicht Stellung. Auf nachträgliche Anfrage der WAZ, ob sie hier grundsätzlich Handlungsbedarf sehe, verweist die Stadt auf die Ablehnung des Linken-Antrags durch den Ausschuss mit 14:1 Stimmen und kommt zu dem Schluss: „Damit ist der konkrete Vorgang für die Verwaltung abgeschlossen.“
Einen Fürsprecher hat die Linke dagegen in Frank Sichau. „Natürlich sollte man das einmal systematisch für Herne aufarbeiten“, sagt der Vorsitzende der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel im Gespräch mit der WAZ. Man müsse dabei aber eine gewisse Sensibilität dafür entwickeln, welchem Druck Menschen in der NS-Zeit ausgesetzt gewesen seien.