Herne. Die Energiepreise steigen, das Geld wird bei vielen Menschen knapp. Darum hat die Stadt Herne einen Hilfsfonds eingerichtet. Wer das Geld bekommt.

Die steigenden Energiepreise bringen immer mehr Menschen in Herne an ihre finanziellen Grenzen. Um diese Hernerinnen und Herner zu unterstützen, hat die Stadt nun in Kooperation mit dem Verein „Herne hilft“ den Hilfsfonds „Herne solidarisch“ auf die Beine gestellt.

„Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger unterstützen, die keine Sozialleistungen bekommen, aber durch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten stark belastet werden“, sagte Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung der Aktion am Donnerstag im Herner Rathaus. „Die derzeitigen Kostensteigerungen lassen sich nicht alleine durch die Energiepauschale bewältigen.“ Er habe Sorge um die Menschen, die ohnehin finanziell nicht gut aufgestellt seien. „Wir können nicht versprechen, dass wir alle Probleme lösen, aber wir wollen Hilfestellungen leisten“, so der OB weiter.

Neben der finanziellen Hilfe werden Beratungen angeboten

Dabei setzt das Hilfsangebot auf ein Netzwerk aus Sozialverbänden und bestehenden Anlaufstellen für Hilfesuchende. Mit dabei: die Schuldnerberatung, das Deutsche Rote Kreuz, der Caritasverband, das Zeppelinzentrum und das städtische Ehrenamtsbüro. Der Hilfsfonds ist mit einem Sockelbeitrag, der laut Dudda im „mittleren fünfstelligen“ Bereich liege, ausgestattet. Durch weitere Spenden soll er vergrößert werden, sodass das Bündnis noch handlungsfähiger werde. Das Geld könne nicht aus dem sowieso schon gebeutelten Haushalt kommen, sagte der Oberbürgermeister. Deswegen sei es wichtig, nun die „Werbetrommel“ zu rühren, um möglichst viele Spenden zu erhalten.

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Neben der finanziellen Unterstützung wolle das Bündnis aus Organisationen auch Beratungen anbieten. „Es sollten erst alle gesetzlichen Möglichkeiten ausgenutzt werden“, ergänzte Erich Leichner, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Herne und Vorstand des Vereins „Herne hilft“. „Wenn da nichts mehr möglich ist, helfen wir.“ Je mehr Geld reinkomme, desto mehr könne geholfen werden, so Leichner.

In jedem Stadtbezirk gibt es eine Anlaufstelle

Damit möglichst viele Menschen Zugang zu dem Hilfsfonds haben, sei darauf geachtet worden, dass es möglichst in jedem Stadtbezirk eine Anlaufstelle gebe, in der beraten werde und die entsprechenden Anträge gestellt werden könnten, erklärte Armin Kurpanik vom Ehrenamtsbüro der Stadt.

Es sei ein Kraftakt gewesen, in der Kürze der Zeit ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, so Dudda. „Aber es ist ein tolles Gefühl und zeigt, dass die Stadt ihr Herz am rechten Fleck hat.“

Nach folgenden Kriterien wird entschieden, wer die Hilfe erhält:

  • Grundsätzlich muss eine akute Notsituation vom Antragstellenden zum Beispiel durch offiziellen Schriftwechsel nachgewiesen werden.
  • Die individuellen Einkommensverhältnisse müssen belegt werden.
  • Empfänger von Leistungen sind in der Regel nicht antragsberechtigt, da zum Teil Nebenkosten abgedeckt werden.
  • Dauerhafte Bedarfe können über den Solidaritätsfonds nicht abgedeckt werden.
  • Eine Auszahlung der Gelder erfolgt nicht an Hilfesuchende.
  • Jeder Antrag wird einzelfallabhängig geprüft.

Anträge auf Nothilfe können ab dem 1. November bei den Kooperationspartnern gestellt werden und liegen dort aus. Zusätzlich ist der Antrag online unter www.herne.de/solidarisch zu finden.

Der Antrag kann an folgenden Stellen gestellt werden:

  • DRK Geschäftsstelle, Harkortstraße 29
  • DRK Kleiderladen, Hauptstraße 210
  • Caritasverband, Castroper Straße
  • Zeppelin-Zentrum, Zeppelinstraße 1
  • Schuldnerberatung, Overwegstraße 31
  • Ehrenamtsbüro Stadt Herne, Friedrich-Ebert-Platz 2

Spenden gehen an das extra eingerichtete Spendenkonto: DE 63432500300001055524, Stichwort: „Herne solidarisch“. Es kann ab sofort gespendet werden. Anfragen können per E-Mail an soldarisch@herne.de gestellt werden.