Herne. Die Dorneburger Straße in Herne wird umgebaut – so, dass alle 120 Parkplätze an der Straße wegfallen. Die CDU spricht deshalb von „Dreistigkeit“.

  • Bezirksvertretung Eickel beschließt den Umbau der Dorneburger Straße.
  • Alle 120 Parkplätze am Straßenrand fallen dabei weg.
  • CDU lehnte den Umbau deshalb ab, der Koalitionspartner SPD im Rat stimmte dafür.

Die Entscheidung ist gefallen: Die Dorneburger Straße in Herne wird umgebaut – und zwar so, dass alle 120 Parkplätze am Straßenrand wegfallen. Das wurde nun in der Bezirksvertretung Eickel beschlossen. Bis auf die CDU stimmten alle Fraktionen dem Vorschlag der Stadt zu, die AfD-Abspaltung WfH enthielt sich.

Zur Erinnerung: Die maroden Fahrbahnen, Gehwege und Radfahrstreifen an der Dorneburger Straße müssten dringend erneuert werden, sagte Stadtrat Karlheinz Friedrichs jüngst im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Außerdem soll der Radverkehr sicherer gemacht und nicht zuletzt soll mehr Grün geschaffen werden. Die Straße aber sei eng. Alles zusammen gehe also nicht. Deshalb sollen auf der rund 600 Meter langen Strecke zwischen Kurhausstraße und Königstraße die bisherigen 120 Parkplätze am Fahrbahnrand ersatzlos gestrichen werden.

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Das sorgte für Streit zwischen den Koalitionspartnern SPD und CDU. Und auch in der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel, an der zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner teilnahmen, sorgte das Thema für Aufregung. Als eine „Dreistigkeit“ bezeichnete Jascha Hoppe, Fraktionsvorsitzender der CDU in Eickel, die Vorlage der Stadt. Eine Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer sei mit dem Plan nicht gegeben, im Gegenteil: Der ruhende Verkehr werde ausgeschlossen, so Hoppe. „Auch Argumentationen, dass die Anwohner doch selbst für ihre Parkplätze verantwortlich sind, zeigt das fehlende Bewusstsein von Verwaltung und SPD, nicht nur für die Lage der Anwohner.“

SPD unterstützt die Pläne der Verwaltung

Die SPD hingegen lobte die Vorschläge der Stadt. Gerade im Sinne des Klimawandels müssten nun auch endlich mal Taten folgen, sagte Willibald Wiesinger, Fraktionsvorsitzender der Eickeler SPD. Genau wie die Stadt geht die SPD-Fraktion nicht davon aus, dass es zu einem Parkdruck durch die wegfallende Parkplätze kommen wird. An sechs Abenden Ende August hätten Mitglieder der SPD-Fraktion freie Parkplätze in den angrenzenden Straßen der Dorneburger Straße (Kurhausstraße/ Am Böckenbusch, Hardenbergstraße, Eintrachtstraße, Parkplatz Dorneburger Park) gezählt.

Das Ergebnis: An jedem Abend seien in diesen Straßen zwischen 61 und 98 Plätze frei gewesen. An der Dorneburger Straße hätten zur selben Zeit jeweils zwischen 66 und 68 Autos geparkt. Außerdem gebe es neben den bereits vorhandenen privaten Zufahrten das Potenzial für weitere Zufahrten, erklärte Friedrichs.

Was denn der Wegfall von Parkplätzen mit dem Klimawandel zu tun habe, wollte ein Anwohner wissen. „Der Umweltverbund soll gestärkt werden“, so der Stadtrat. „Dadurch, dass wir nun genügend Platz für Radfahrende haben, hoffen wir, wieder mehr Menschen aufs Rad zu locken.“