Herne. Das Container Terminal Herne ist seit einiger Zeit voll ausgelastet. Nun wird zusätzlicher Platz für rund 200 Lkw-Anhänger geschaffen.
Das nennt man „Glück im Unglück“: Beim Unfall am Container Terminal Herne (CTH) Anfang August sind keine Personen zu Schaden gekommen, der Betrieb lief schon nach wenigen Tagen wieder im Normalbetrieb. Normalbetrieb bedeutet in diesem Fall: auf Hochtouren. Das CTH ist so gut ausgelastet, dass es aus allen Nähten platzt. In wenigen Wochen gibt es Entlastung.
Zurzeit wird eine Fläche, auf der in früheren Jahren Kohle umgeschlagen wurde, asphaltiert. So entstehen nach Angaben von Mirko Strauss, Geschäftsführer der Wanne-Herner Eisenbahngesellschaft (WHE), rund 200 zusätzliche Abstellplätze für Lkw-Trailer. Später werde noch eine weitere Fläche befestigt, sodass insgesamt rund 23.000 Quadratmeter mehr zur Verfügung stehen würden. Die Kunden zahlen für die Nutzung der Stellplätze.
Viele Baustellen im bundesweiten Schienennetz bereiten Probleme
Die Auslastung des Terminal sei dauerhaft hoch, so Strauss, deshalb habe man nach Erweiterungsmöglichkeiten gesucht. Die Investitionskosten liegen bei etwa drei Millionen Euro. Der Bund fördert die Maßnahme zu 65 Prozent. Das Ziel der Förderung: Lkw sollen auf langen Strecken die Schiene statt der Straße nutzen.
Doch mit dieser Fläche sei das CTH am Ende der räumlichen Möglichkeiten angelangt, so Strauss. Da auch für einen weiteren Schienenstrang kein Platz mehr zur Verfügung stehe, könne man nur noch optimieren. Eine Möglichkeit sei der Bau eines dritten Krans, doch das müsse sich am Ende auch rechnen.
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„Es läuft nach wie vor gut“, so Strauss, allerdings gebe es Beeinträchtigungen, die die Auslastung der Züge sinken lasse. Im Schienennetz der Deutschen Bahn gebe es eine große Anzahl an Baustellen. Züge müssten teilweise Umwege von rund 300 Kilometern in Kauf nehmen, um die Baustellen zu umfahren. Das führe zu Verspätungen oder gar Zugausfällen.
Auch die WHE als Ganzes steht nach den Worten von Geschäftsführer Mirko Strauss weiter gut da. Dazu trügen unter anderem Leistungen bei, die die WHE gar nicht mehr auf der Rechnung gehabt habe: Kohletransporte. Eigentlich hätte das Steag-Kohlekraftwerk in Baukau inzwischen vom Netz sein sollen, doch angesichts der Energiekrise läuft es weiter - und sorgt bei der WHE für Umsatz durch den Transport der Kohle.