Herne. Um mehr Platz für Schüler zu schaffen, sollen an vier Grundschulen in Herne zusätzliche Klassenraummodule aufgestellt werden.
Mit zusätzlichen Klassenraummodulen soll dem Platzmangel an vier Grundschulen entgegengewirkt werden. Der Schul- und der Finanzausschuss in Herne stimmten am Donnerstag einstimmig für die Anschaffung von Containern für die Grundschulen Freiherr-vom-Stein, Eickeler Park, Horstschule und der Südschule.
Bereits im Mai war im Schulausschuss darüber beraten worden (die WAZ berichtete); nun müsse aber - auch wenn die Container erst zum Schuljahr 2023/24 benötigt würden - aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch in diesem Jahr gehandelt werden. Deshalb sollte die Politik schon jetzt ihr Okay geben.
Die Notwendigkeit für zusätzliche Klassenmodule begründet die Stadt mit der deutlich gestiegenen Zahl an Grundschülern. „Seit 2014 hat sich die Zahl der Grundschüler um 700 Personen erhöht“, so Dennis Neumann, Leiter des Fachbereichs Schule, im Ausschuss. „Das entspricht etwa drei bis vier zweizügigen Grundschulen.“ Der Schulentwicklungsplan gehe davon aus, dass sich diese Zahl in den nächsten Jahren noch einmal deutlich erhöhen werde. Außerdem verschärfe eine rechtliche Änderung in der Schuleingangsphase die Raumnot der Grundschulen, heißt es in der Vorlage.
Herne: Kritik an Container als Dauerlösung an Schulen
An der Horstschule soll durch vier Klassenraummodule Platz für zusätzliche Eingangsklassen geschaffen werden. An der Grundschule Freiherr-vom-Stein sollen ebenfalls vier zusätzliche Raummodule aufgestellt werden. Dafür müssen Pflasterarbeiten vorgenommen und drei Bäume entfernt werden – sechs neue sollen diese ersetzen. An der Grundschule am Eickeler Park sollen zwei zusätzliche Container aufgestellt werden, an der Südschule insgesamt drei. Dort soll sich durch den zusätzlichen Platz vor allem die Raumsituation im OGS-Bereich zum Schuljahr 2023/24 verbessern. Die Stadt rechnet mit Kosten von 2,25 Millionen Euro.
Die Grüne Fraktion stimmte nur „mit großen Bauchschmerzen“ zu, wie Fabian Mai betonte. „Es gibt an viel zu vielen Schulen in Herne diese Provisorien, die mittlerweile zur Dauerlösung geworden sind.“ Der Zeithorizont sei zudem erschreckend lang. Er rief dazu auf, schon jetzt Lösungen für die Sekundarstufe einzuleiten, da diese zusätzlichen Grundschüler bald auch an die weiterführenden Schulen wechseln werden.
Schulen in Herne - Lesen Sie auch
- Herne: Baustellen an Schulen und Kitas in verzögern sich
- Rechtsanspruch auf OGS-Platz ab 2026: In Herne wird es eng
- Einschulung 2022: Hier sind Fotos der Erstklässler in Herne
Petra Schachner, kommissarische Leiterin der Grundschule Freiherr-vom-Stein, begrüßte den Beschluss. „Ich hätte auch lieber ein feststehendes Gebäude, aber wir brauchen schnell den zusätzlichen Platz. Wir sind so beengt, es geht nicht anders.“