Herne. In Herne sind Trinkwasser-Brunnen aufgebaut worden, um Menschen zu erfrischen. Nun sind alle in Betrieb: Wo die vier Wasserspender stehen.

  • Nun sind alle vier Trinkwasser-Brunnen in Herne im Einsatz.
  • Die Stadt hatte vor knapp einem Monat in Herne und Wanne Geräte aufgestellt.
  • Menschen können sich in den Fußgängerzonen kostenlos erfrischen.

Menschen können sich seit August in Herne-Mitte und Wanne-Mitte kostenlos erfrischen: In den beiden Fußgängerzonen wurden jeweils zwei Trinkwasser-Spender aufgestellt. Einer musste aber bereits repariert werden.

Was lange währt, wird endlich gut: Schon seit zwei Jahren sollte Wasser aus Brunnen fließen. Dann kam die Corona-Pandemie, und die Stadt mottete die von der Politik beschlossenen Neuanschaffungen kurzerhand ein. Auch wenn es in anderen Städten aus ähnlichen Brunnen weiter sprudelte: Es könne nicht sicher ausgeschlossen werden, dass von den Geräten ein erhöhtes Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus ausgehen könne, so lautete damals die Begründung der Stadt. Inzwischen scheinen die Bedenken ausgeräumt, denn das Gesundheitsamt hatte zuletzt die Freigabe erteilt.

Herne: Viele Menschen probierten Neuanschaffung gleich aus

„Wasser marsch“: Am Mittwoch, 24. August, nun war es so weit: Auf der Hauptstraße 234, gegenüber der Christuskirche, wurde einer der Brunnen, stellvertretend für alle vier, eingeweiht. Hernes Stadtbaurat Karlheinz Friedrichs machte die Probe aufs Exempel: Er füllte eine Flasche mit dem Wasser, setzte sie an und – war zufrieden: „Schmeckt sehr lecker. Kann ich nur empfehlen!“ Dass (nicht nur) er zunächst den Knopf zum Anstellen suchen musste, soll nicht verschwiegen werden. Dieser befindet sich auf der Rückseite des Aluminium-Geräts. Wird er gedrückt, pumpt eine Batterie etwa einen halben Liter Trinkwasser in einem kleinen Bogen aus der Leitung im Untergrund.

Sie testeten den neuen Brunnen: (v.l.) Stadtbaurat Stadtrat Karlheinz Friedrichs und Eva Stieglitz-Broll (Stadt) sowie Angelika Hörling (CDU) und Andreas Hentschel-Leroy (SPD).
Sie testeten den neuen Brunnen: (v.l.) Stadtbaurat Stadtrat Karlheinz Friedrichs und Eva Stieglitz-Broll (Stadt) sowie Angelika Hörling (CDU) und Andreas Hentschel-Leroy (SPD). © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dass die Brunnen notwendig seien, sei gerade an diesem Tag deutlich, sagte Friedrichs mit Verweis auf den Klimawandel. Über 30 Grad Celsius war es bei der Präsentation der Neuanschaffung in der Wanner Fußgängerzone, da tat eine Erfrischung gut. Das meinten nicht nur die Offiziellen: Viele Menschen nutzten sie direkt nach der Einweihung. Flaschen hatte zunächst (noch) keiner dabei, viele Passantinnen und Passanten ließen das Wasser in die hohle Hand laufen, tranken es oder benetzten Gesicht oder Arme. Auch der erste Hund bekam von Frauchen sein Trinken.

Die Anschaffung der Wasserspender geht auf eine Initiative der Linkspartei von 2019 zurück. In Zeiten des Klimawandels sei die Gefahr einer Dehydrierung besonders bei hohen Temperaturen sehr groß, wenn dem Körper nicht genügend Wasser zugeführt werde, begründete Linke-Ratsfrau Klaudia Scholz seinerzeit ihren Antrag. Trinkwasser-Spender im öffentlichen Raum könnten Abhilfe verschaffen – so wie bereits in vielen anderen Kommunen auch. Die Brunnen sollten in der Stadt gut zugänglich sein und den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Wasserqualität gewährleisten, so die Forderung.

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Dafür wollen die Beteiligten an dem Gemeinschaftsprojekt sorgen, neben der Stadt unter anderem auch die Stadtwerke Herne und Gelsenwasser. Regelmäßig sollen Proben gezogen werden, außerdem soll die Akzeptanz der Menschen geprüft werden, sagte Rafael Rüdel, Bereichsleiter bei den Stadtwerken. Auch müsse abgewartet werden, ob es Vandalismus gebe. Im kommenden Jahr soll dann „ein Strich gezogen“, sprich: eine erste Bilanz vorgelegt werden. Dann soll auch geprüft werden, ob weitere Brunnen Sinn machen. Der Stückpreis liege summa summarum bei rund 10.000 Euro inklusive Einbau.

Dass der erste Brunnen (der am Robert-Brauner-Platz) zum Start schon kaputt war, habe aber nichts mit Vandalismus zu tun. Sondern daran, dass sie gekauft und wegen Corona dann so lange eingelagert wurden. In den kommenden Tagen soll das Gerät repariert und dann einsatzfähig sein. Zwischen Oktober und Ostern sollen die Brunnen pausieren. Mittlerweile seien alle vier Trinkwasserspender in Herne und Wanne sind im Einsatz, meldet die Stadt. Auch der Spender an der Bahnhofstraße 62, nahe dem U-Bahn-Treppenabgang am Robert-Brauner-Platz, sei zuletzt in Betrieb genommen worden. Das habe sich wegen der technischen Schwierigkeiten verschoben, heißt es.

Und hier sind die Brunnen: Bahnhofstraße 10 (Höhe City-Center) und Bahnhofstraße 62 (Höhe Robert-Brauner-Platz) in Herne-Mitte sowie Hauptstraße 234 (Höhe Christuskirche) und Hauptstraße 263 (Höhe Stadtwerke-Laden).