Herne. Der Gasverbrauch in Herner Betrieben und Privathaushalten ist stark zurückgegangen. Doch steigende Energiekosten sind nicht der Grund dafür.

Die Herner verbrauchen derzeit weniger Gas. Das haben die Stadtwerke Herne beim Blick auf das Volumen ihrer Gaseinspeisung in Betriebe und Privathaushalte festgestellt. Dafür wurde der Verbrauch vom Anfang des Jahres 2022 bis Ende Juni 2022 mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr verglichen.

Das Ergebnis: Die Herner haben 16,4 Prozent weniger Gas verbraucht. Es liegt die Vermutung nahe, dass das dieser geringere Verbrauch auf die steigenden Energiekosten und die drohende Energiekrise zurückzuführen ist – doch die Stadtwerke haben einen anderen Grund ausgemacht. „Der Winter war in diesem Jahr wärmer als 2021“, erklärt Sprecherin Angelika Kurzawa, „entsprechend wurde auch weniger geheizt.“

Wie Herner schon jetzt hohen Energiekosten entgegenwirken können

Dabei haben die Stadtwerke Herne auch die sogenannten Gradtagzahlen (GTZ) herangezogen. Diese Zahlen beschreiben, anhand des Vergleichs von Raumtemperatur und Außenlufttemperatur, Heizkosten und Heizstoffbedarf für Tage, an denen die Heizung angeschaltet werden muss.

Drohende Energiekrise in Herne – lesen Sie auch:

Trotzdem wollen die Stadtwerke Herne, gemeinsam mit der Innung für Sanitär und Heizungstechnik, die Verbraucher auf den Winter und höchstwahrscheinlich steigende Energiepreise vorbereiten. Deswegen rufen sie dazu auf, die Zeit vor der „Heizperiode“ zu nutzen, um die eigene Heizung warten zu lassen.

„Auch wenn alles störungsfrei funktioniert, kann es sein, dass eine nicht gewartete Heizung unnötig viel Energie verbraucht“, erläutert Innungs-Obermeister Bernd Molke. Schon kleine Verbesserungen an der Heizung könnten Einsparpotenzial bedeuten. Jürgen Bock, technischer Leiter der Stadtwerke, ergänzt: „Warten Sie nicht, bis der Heizungscheck im kommenden Jahr Pflicht wird, sondern handeln Sie jetzt. Dazu gehört auch, die Raumtemperatur zu senken und nachts weniger zu heizen. So kann jeder seinen Beitrag dazu leisten, die Gasversorgung im kommenden Winter etwas sicherer zu machen.“