Herne. Die Engler-Gruppe investiert Millionen in ein weiteres Bauprojekt in der Herner Innenstadt. Welches prominente Gebäude dafür weichen muss.
- Der Neubau am Europaplatz trägt den Namen „H III“. Es ist das dritte Bauprojekt der Engler-Immobiliengruppe in der Herner Innenstadt.
- Das Unternehmen plant mit einer Investitionssumme von 15 Millionen Euro, das Gebäude soll möglichst nachhaltig gebaut werden.
- Im Erdgeschoss des Neubaus soll eine Kita einziehen, in den Obergeschossen entstehen Büros und Wohnungen.
Die Engler-Immobiliengruppe hat in der Vergangenheit mit der Revitalisierung des City-Centers und dem Neubau des Europagartens bereits zwei prägnante Projekte in der Herner Innenstadt auf den Weg gebracht. Nun folgt das dritte - in Sichtweite der ersten beiden.
„H III“ nennt sich das Projekt, das Firmenchef Steven Engler am Mittwoch im Rathaus präsentierte. „H III“, weil es eben das dritte Vorhaben in der City sei. Weichen wird dafür das Haus, in dem bis zum vergangenen Jahr die Elsässer Stube Gäste bewirtete. Doch nicht nur das: Die Engler-Gruppe konnte gleich zwei Grundstücke kaufen und hat nun den kompletten Bereich bis zum Gutenbergplatz zur Verfügung. Er sei erst am 30. November auf die Möglichkeit zum Kauf gestoßen und sei froh, dass mit den beiden Eigentümern so schnell eine Einigung erzielt werden konnte. „Wir haben ein großes Interesse an einer guten Entwicklung der Herner Innenstadt, mit dem Projekt werden wir einen weiteren Beitrag dazu leisten“, so Engler.
Investitionssumme liegt bei rund 15 Millionen Euro
Die erste Visualisierung für eine künftige Bebauung gibt es, sie stammt vom Schermbecker Architekturbüro Rexforth, das auch die Planung des Europagartens umsetzt. Entstehen soll ein mehrgeschossiger Bau in einer Mischung aus Holz- und Betonbauweise, auch eine Fassadenbegrünung ist angedacht. Engler: „Wer uns kennt, weiß, dass wir so nachhaltig wie möglich bauen.“ Auf der Visualisierung ist bereits zu sehen, dass ins Erdgeschoss eine Kindertagesstätte einziehen soll. Die WAZ hatte erst vor wenigen Tagen berichtet, dass in Herne rund 700 Kita-Plätze fehlen. In den oberen Geschossen sollen Wohnungen und Büros entstehen. Die Investitionssumme werde bei etwa 15 Millionen Euro liegen, so Engler.
Demnächst werde man den Entwurf im Gestaltungsbeirat präsentieren; anschließend steige man in die Planungsphase ein. Der Baubeginn könne im zweiten Quartal des kommenden Jahres erfolgen, die Fertigstellung im dritten Quartal 2024. Engler ist fest davon überzeugt, dass das „H III“ den Standort deutlich aufwerten werde. Das Gebäude soll auch nicht weiterverkauft werden, sondern bleibe im Bestand der Engler-Gruppe.
Herne: Altes Fachwerkhaus ist marode
Der ein oder andere Herner mag dem Gebäude der Elsässer Stube hinterhertrauern, doch das Fachwerkhaus aus dem späten 19. Jahrhundert steht nicht unter Denkmalschutz und muss auf Grund seiner Baufälligkeit seit Monaten von Balken gestützt werden.
Oberbürgermeister Frank Dudda verbindet mit dem Projekt mehrere Botschaften: Herne zeige, dass die Stadt mit dem Abflauen der Pandemie sofort wieder loslege. Darüber hinaus zeigten die Pläne der Engler-Gruppe, dass es genügend Vertrauen in eine gute Entwicklung der Herner Innenstadt gebe. Und das „H III“ - und die weiteren - Projekte sendeten das Signal, dass Herne keine Angst mehr vor den großen Nachbarn wie Bochum oder Essen habe, sondern dass die Stadt ihren eigenen Weg gefunden habe, um zu bestehen. Dudda sieht das „H III“ als weiteren Beitrag zur Kaufkraftstärkung.
>>> Weitere Engler-Projekte geplant
■ Die beiden laufenden Projekte der Engler-Projekte in Herne laufen laut Steven Engler nach Plan. So seien die Arbeiten für dasQuartier Kaiserstraße in Baukau angelaufen, der Hochbau werde voraussichtlich Anfang Mai starten.
■ Am Europagarten werden nach Englers Worten die Bauarbeiten bis Juni abgeschlossen sein.