Herne. . Die Sainerung des City-Centers nimmt Fahrt auf. An vielen Stellen sind schon Handwerker bei der Arbeit. 3000 Quadratmeter sind neu vermietet.

Die Revitalisierung des City-Centers nimmt Tempo auf. Waren es in den ersten Wochen nach der Übernahme durch den neuen Eigentümer kleine, aber wichtige Details – wie ein neuer barrierefreier Eingang –, die auf Veränderungen hindeuteten, so sind die Arbeiten nun nicht mehr zu übersehen. Und: Die Vermietung der Flächen läuft nach Aussage von Eigentümer Steven Engler auf Hochtouren. Die WAZ hat einen Rundgang unternommen.

Steven Engler drückt jetzt bei der Sanierung des City-Centers aufs Tempo.
Steven Engler drückt jetzt bei der Sanierung des City-Centers aufs Tempo. © Klaus Pollkläsener

An einer unscheinbaren Stelle kann man das zukünftige City Center schon sehen: Das Sanitätshaus Amberg ist nach seinem Umzug innerhalb des Erdgeschosses bereits mit jenem Boden und jenen Decken und Leuchten ausgerüstet, die nach der Fertigstellung das komplette Center prägen werden. Engler beschreibt den Umwandlungsprozess so: „Der Beton ist noch von 1972, alles andere von 2018.“ Die komplette Gebäudetechnik werde auf einen aktuellen Stand gebracht – was für die Mieter die Nebenkosten senke. Hinzu komme eine Photovoltaikanlage, die im Jahr rund 35 000 Kilogramm CO2 einspare. Dass Engler einen klaren ökologischen Ansatz verfolgt, hat zwei Gründe: Erstens liegt das Center innerhalb des Projektgebiets von Innovation City, zweitens beschäftigt sich der Wissenschaftler am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen mit Themen wie Nachhaltigkeit und Energiewende.

Der komplette Mittelbereich im Obergeschoss, auf den man mit der Rolltreppe zufährt, wird verschwinden. Unter anderem entsteht ein Indoor-Spielplatz.
Der komplette Mittelbereich im Obergeschoss, auf den man mit der Rolltreppe zufährt, wird verschwinden. Unter anderem entsteht ein Indoor-Spielplatz. © Klaus Pollkläsener

Das Erdgeschoss wird sich mit dem Umbau erheblich wandeln. Eine zentrale Veränderung: Woolworth – das Geschäft ist übergangsweise in der ehemaligen Rewe-Filiale untergebracht – wächst deutlich auf rund 2500 Quadratmeter und wird laut Engler eine der größten Filialen in Deutschland. Dafür nimmt Woolworth die Räume des Center-Shops und des Asia Imbisses hinzu, der ins Obergeschoss zieht. Auch das Reisebüro von Graf’s Reisen wird weichen, wird jedoch ebenso größer wie der Juwelier. Das Eiscafé erhält im Oktober und November ein neues Outfit. Und am 1. Oktober eröffnet dort, wo bislang eine kleine Stehkneipe war, ein Bistro. Die Rewe-Fläche teilt Engler auf – und zeigt sich im Gespräch mit der WAZ-Redaktion „guter Dinge“, dass es wieder einen Lebensmittelhändler im City-Center geben wird. „Seit der Übernahme haben wir rund 3000 Quadratmeter neu vermietet“, so Engler. Es seien nur noch Flächen zwischen 50 und 100 Quadratmeter verfügbar. Heißt: Die großen Flächen sind weg, eine Anfrage musste sogar bereits abgelehnt werden. Interessant in diesem Zusammenhang: Engler steht in ständiger Abstimmung mit der Landmarken AG, Eigentümerin des Hertie-Hauses.

Die Wewole-Stiftung zieht in die früheren Räume von Baby-Walz. Noch ist das große Ladenlokal hinter Wänden verborgen.
Die Wewole-Stiftung zieht in die früheren Räume von Baby-Walz. Noch ist das große Ladenlokal hinter Wänden verborgen. © Klaus Pollkläsener

Indoorspielplatz und Toiletten

Szenenwechsel ins Obergeschoss – wobei Engler ankündigt, dass es demnächst von der Bahnhofstraße aus mit einem Aufzug barrierefrei zu erreichen ist. Die zentrale Änderung im Obergeschoss: Der komplette Mittelblock verschwindet, es entsteht eine große Fläche, die die Aufenthaltsqualität erhöhen soll. Dazu wird auch eine rund 50 Quadratmeter große Kinderspielfläche beitragen. Weitere Neuerung: eine komplette Toilettenanlage inklusive Behindertentoilette. Einer der großen neuen Mieter, die bereits verkündet sind, ist die Wewole-Stiftung. Ein Blick hinter Sichtwände offenbart, wie viel Platz die Stiftung „bespielen“ wird. An anderer Stelle wird sichtbar, dass der Abbruch hinter den Kulissen in vollem Gang ist. Zahllose Säcke mit Schutt warten schon auf den Abtransport. „Am Umbau sind rund 20 Firmen aus Herne beteiligt“, sagt Engler. Schon die Ausschreibungen seien auf Herne und das Ruhrgebiet beschränkt. Auf die Handwerker wartet eine Menge Arbeit, Sanierung bei laufendem Betrieb gehört zu den größten Herausforderungen. Läuft alles wie geplant, könnte das neue City-Center im Juni des kommenden Jahres eingeweiht werden.

Ab 28. Mai Sanierung der Wohnhaus-Fassade

Bereits am vergangenen Samstag hat die Umgestaltung der Fassade begonnen, die in den kommenden Monaten Zug um Zug fortgesetzt werden soll. Am 28. Mai beginnt laut Steven Engler die Sanierung der Fassade der Wohngebäude. Dazu gehören unter anderem komplett neue Balkone und eine Dachbegrünung. Auch das Parkdeck wird komplett saniert und verrostete Leuchten oder verrottete Pflanzkübel verschwinden. Entsprechend des Nachhaltigkeitsgedanken wird es Ladesäulen für E-Autos geben.

Wohnhausfassade und Parkdeck werden ab 28. Mai saniert.
Wohnhausfassade und Parkdeck werden ab 28. Mai saniert. © Klaus Pollkläsener


Auch die Vermietung der Wohnungen und Büros laufe hervorragend, so Engler. Ab 1. August seien die Büros voll vermietet, so Engler, von den 80 Wohnungen seien noch 15 frei, bei der Übernahme seien es 27 gewesen.