Herne. In der Eröffnungswoche schon komplett ausgebucht: Die Elsässer Stube an der Wiescherstraße hat jetzt auch eine Terrasse und einen Biergarten.
Es ist ein Neubeginn in zweifacher Hinsicht. Nach über sieben Monaten Zwangspause hat die Elsässer Stube seit Mittwoch wieder geöffnet, und zwar am neuen Standort im Grünen, an der Wiescherstraße. Wie sehr ihre Stammgäste sie vermisst haben, das hat die Gastronomen Gudrun und Herbert Kroll dann doch überwältigt: „Wir sind bis Ende der Woche komplett ausgebucht.“ Mit Blumen und Geschenken kehrte die Kundschaft freudig zurück.
Harte Wochen des Umbaus liegen hinter dem Bochumer Pächterpaar, gekrönt am Ende noch von Hochwasser im Keller. Nachdem klar war, dass das Fachwerkhaus an der Kreuzkirche baulich immer weiter verfiel, nutzten die Krolls die Corona-Pause, um nachzudenken. Dass das „Marone“ an der Wiescherstraße genau zu dieser Zeit frei wurde, war reines Glück. Nun galt es, das Restaurant möglichst zügig zu renovieren, inklusive der Terrasse und dem Biergarten mit Blick auf die Pferdekoppel.
Umbau seit Anfang Juni
Ein Anstrich innen und außen, teilweise neue Fußböden, eine neue Theke, neue Möbel … Die Gastronomen haben seit Anfang Juni ordentlich Hand angelegt. Den Charme des Traditionslokals dabei zu erhalten, war ihr Bestreben. Dafür sorgen nicht zuletzt persönliche Einzelstücke wie das mächtige Büfett, das Klavier, der alte Herd und „Tisch 6“, die Stammtischecke aus dem alten Restaurant. Ein separater Raum mit Kamin bietet sich zusätzlich zum großen Gastraum mit seinen 85 Plätzen für Gesellschaften mit bis zu 24 Personen an. „Großzügiger, frischer und moderner“, findet Gudrun Kroll die neuen Räumlichkeiten, „ein bisschen mehr Luft“ habe man insgesamt.
Und ein bisschen mehr Platz, denn anders als in Herne-Mitte können die Restaurantbetreiber sommertags nun auch ihre Kundschaft draußen bedienen, nachdem ein Gärtner das Außenterrain geordnet und neu bepflanzt hat. Direkt neben dem Haus werden zehn Tische eingedeckt. Und auch der Biergartenbereich, mit rustikalen Möbeln auf Kiesboden, ist entgegen früherer Pläne schon in Betrieb genommen worden.
„Bowls“ neu auf der Speisekarte
Im Biergarten können die Gäste à la carte bestellen. Neu sind die „Bowls“ mit Reis oder Quinoa und viel Gemüse, serviert in Schalen, die es mit Scampi und Lachs, aber auch in der vegetarischen Variante mit Tofu gibt. Auch Flammkuchen werden ins Programm aufgenommen. Ansonsten bleibe die Speisekarte bewusst unverändert. „Wir haben zu 80 bis 90 Prozent Stammgäste“, sagt Herbert Kroll, die seien froh über die ihnen vertraute Küche. Neben Einzelgerichten gehören dazu auch weiterhin drei Menüs.
Auf das Beerdigungsgeschäft wie die Vorgänger setzt die Elsässer Stube nicht. Sie öffnet, anders als gewohnt, alltags erst um 17 Uhr und sonntags ab 12 Uhr. Nicht zuletzt, weil das für das Personal angenehmer sei als geteilte Schichten. Ihre Stammmitarbeiter wie Restaurantleiter Jamal El Addouti und weitere Kräfte in Service und Küche sind den Krolls treu geblieben und aus der Kurzarbeit zurückgekehrt, Verstärkung wird gesucht.
Mit Telefon und Handy jonglierend, versuchen Betreiber und Restaurantleiter nun momentan der Anfragen Herr zu werden - eine Herausforderung. El Addouti: „Vorgestern hatten wir 96 Anrufe in Abwesenheit.“ Ab der nächsten Woche sei aber wieder vieles möglich.
Kontakt: Elsässer Stube, Wiescherstraße 156, 02323 10580.
Die Elsässer Stube wurde vor 35 Jahren an der Kreuzkirche in Herne-Mitte von Gudrun und Herbert Kroll eröffnet.
Sie ist auf Speisen und Weine aus dem Elsass - wie dem Elsässer Menü mit Sauerkrautplatte - und dem übrigen Frankreich spezialisiert.
Alle zwei Wochen begleitet ein Klavierspieler den Abend.