Herne. Neuer Vermieter, alter Ärger: An der Emscherstraße in Wanne sind mal wieder (oder noch immer) Heizungen defekt. Was die Stadt Herne nun tun will.
Defekte Heizungen, kaputte Aufzüge: Auch nach dem Eigentümer- und Verwalterwechsel im Wanner Wohnblock an der Emscherstraße hat sich für die Mieter offenbar wenig bis nichts geändert. Die Stadt will gegen den Vermieter ein Zwangsgeld verhängen, wenn die Missstände nicht umgehend abgestellt werden.
Das kündigte die Verwaltung am Dienstagabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Wanne an. Die SPD hatte das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Die Heizungsanlage des Hauses Emscherstraße 86 sei (erneut) ausgefallen, berichteten die Sozialdemokraten nach einem Ortstermin. Es bestehe zudem „nachdrücklich der Anlass zur Vermutung“, dass weitere Gebäude des Wohnkomplexes 76-92 derzeit ebenfalls nicht beheizt würden. Zudem litten Bewohner unter Schimmel und Feuchtigkeit, so SPD-Bezirksverordneter Michael Girschol.
Rohrbrüche führten zu Heizungsausfällen
„Leider hat der Eigentümer- und Verwalterwechsel nicht zu den erhofften nachhaltigen Verbesserungen geführt“, sagte Stadtmitarbeiter Norbert Gresch in der Bezirkssitzung in der Aula der Schule Drögenkamp. Wie berichtet, übernahm die Düsseldorfer Belnova GmbH den 224 Wohnungen zählenden Hochhausblock im Frühjahr von Altro Mondo.
Neben den Schäden an zahlreichen Heizungen seien derzeit auch „fast sämtliche Aufzüge“ ausgefallen, so die Stadt. Nach Aussagen des Fernwärme-Anbieters Uniper seien die beiden Heizungsanlagen im Wohnkomplex grundsätzlich funktionsfähig. Die Schäden seien auf Störungen (Druckverluste) bei der Unterverteilung in den Häusern zurückzuführen. Bereits Ende 2020 hatte es Rohrbrüche im Haus gegeben, die in der Folge zu Heizungsausfällen führten.
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Mehr Eingriffsmöglichkeiten durch neues Gesetz
Der Verwalter habe der Stadt aktuell zugesagt, die Schäden „umgehend“ zu beseitigen, so Norbert Gresch. Das Unternehmen habe darauf verwiesen, dass die Schäden von Mietern nicht gemeldet würden. Dem widersprach die Stadt: Das Problem liege vielmehr darin, dass Ansprechpersonen des Verwalters telefonisch nicht erreichbar seien. Die Herner Wohnungsaufsicht, die seit Jahren im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten an der Emscherstraße aktiv sei, nehme auch weiterhin Meldungen entgegen, so der Hinweis der Stadt an alle Bewohner.
Wenn der Vermieter nicht zeitnah aktiv wird, will die Stadt ein Zwangsgeldverfahren einleiten und weitere Eingriffsmöglichkeiten prüfen. Die SPD wies darauf hin, dass der rechtliche Rahmen für Kommunen durch das am 1. Juli in Kraft getretene Wohnraumstärkungsgesetz erweitert worden sei.