herne. . Eskalation im Wohnblock Emscherstraße: Wegen offener Rechnungen könnte allen Mietern die Heizung gesperrt werden. Die Stadt schaltet sich ein.

Die Situation für die rund 800 Bewohner der Hochhaussiedlung Emscherstraße 78 bis 96 spitzt sich erneut zu: Der Energieversorger Engie hat Mieter mit Flugblättern darüber informiert, dass Heizung und Warmwasser ab Montag abgestellt würden, wenn der Vermieter seine Rechnungen nicht bis dahin begleichen werde. Das wurde am Dienstagnachmittag bei einer von der Stadt schon vor dieser neuen Entwicklung einberufenen Versammlung im Stadtteilzentrum Pluto bekannt.

Vertreter des Vermieters bleibt Veranstaltung fern

Die für die Wanner Siedlung zuständige Immobiliengesellschaft Altro Mondo (Hannover) konnte nicht dazu befragt werden: Trotz einer am Dienstagmorgen bestätigten Zusage blieb ein Mitarbeiter der Gesellschaft der Veranstaltung fern. Auch übers Handy sei er nicht mehr erreichbar gewesen, so die Stadt.

Eine Tüte mit zerdrückten Kakerlaken aus dem Wohnblock Emscherstraße legten Mieter auf den verwaisten Tisch des Vermieters. Trotz einer Zusage blieb  Altro Mondo der von der Stadt einberufenen Veranstaltung fern.
Eine Tüte mit zerdrückten Kakerlaken aus dem Wohnblock Emscherstraße legten Mieter auf den verwaisten Tisch des Vermieters. Trotz einer Zusage blieb Altro Mondo der von der Stadt einberufenen Veranstaltung fern. © loc

Die rund 100 anwesenden Mieter – sie und alle anderen Mieter bzw. das Jobcenter überweisen die Kosten für Heizung sowie Allgemeinstrom und Wasser regelmäßig an Altro Mondo – quittierten dies mit Gelächter und Wut. Wie schon bei einer Versammlung im März berichteten sie über zahlreiche eklatante Missstände in dem Wohnblock, u.a. auch über Ausfälle der Heizung. Der Vermieter reagiere nicht auf Klagen.

Die Stadt sagte den Bewohnern erneut Unterstützung zu. Bereits während der Veranstaltung telefonierte das Sozialamt mit Vertretern des Energieversorgers. Von der Drohung, die Heizung bzw. die Fernwärme abzudrehen, sei dieser aber noch nicht abgerückt, so die Stadt.

Wie berichtet, sollte dem Wohnblock bereits im Juli ebenfalls wegen offener Rechnungen Strom und Wasser durch die Stadtwerke gesperrt werden. Dies konnte aber verhindert werden. Altro Mondo bedauerte damals den Vorgang.