Herne. Die Stadt Herne hat ein Toilettenkonzept erstellt. Aufgelistet ist dort, wo WCs fehlen und wo mehr geputzt werden muss. Ein Überblick.
Die Stadt Herne stellt der Politik jetzt das seit langem geforderte Toilettenkonzept vor. Dafür hat das Rathaus WCs in den Zentren von Herne-Mitte, Wanne, Sodingen und Eickel sowie in der Stadtbibliothek Wanne und den beiden Bahnhöfen betrachtet. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage: Wo sind mehr Toiletten nötig, auch behinderten- beziehungsweise rollstuhlgerechte?
Zum Hintergrund: Seit 2016 haben Politiker von der Stadt das Toilettenkonzept gefordert, weil sie Lücken in der Versorgung sehen. Lange passierte wenig bis gar nichts, im vergangenen Frühjahr schließlich stellte der Sozialausschuss der Verwaltung ein Ultimatum: Bis Mitte September, so die Forderung, soll das Konzept auf dem Tisch liegen. Nun ist es da, in der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstag, 14. September, 16 Uhr, soll es im Volkshaus Röhlinghausen (Am Alten Hof 28) vorgestellt werden. Laut Beschlussvorlage sind das die zentralen Ergebnisse:
Herne-Mitte
Öffentliche Toiletten gibt es laut Stadt zu bestimmten Öffnungszeiten im Rathaus Herne, im Bürger- und Einwohneramt am Friedrich-Ebert-Platz, in der Bonifatiuskirche auf der Bahnhofstraße, im Archäologie-Museum am Europaplatz und rund um die Uhr am ZOB/Bahnhof Herne, private öffentlich zugängliche Toiletten im City-Center auf der Bahnhofstraße, bei der Lebenshilfe (Viktor-Reuter-Straße) und im Wittekindshof. Sie alle seien behinderten- oder rollstuhlgerecht. Hinzu kämen Klos in verschiedenen Geschäften und Gastronomien.
Die Stadt sieht Handlungsbedarf: Der schlechte Zustand der Anlage am Herner Bahnhof müsse behoben werden, zunächst durch eine Verdopplung der Reinigungsintervalle. Und: Durch die Schließung der öffentlichen Toilette an der Neustraße/Bebelstraße 2015 fehlt weiter ein WC. Weil es mit einem öffentlichen Klo in den Neuen Höfen nichts geworden ist, will die Stadt als Übergangslösung mit den Pächtern von Extrablatt und Wirtshaus vereinbaren, dass Bürgerinnen und Bürger die Toiletten der Gaststätten mitbenutzen dürfen.
Wanne-Mitte
Für Wanne-Mitte listet die Stadt öffentliche Toiletten zu bestimmten Öffnungszeiten im Rathaus Wanne, im Verwaltungsgebäude WEZ, in der Stadtbibliothek Wanne, am Buschmannshof sowie auf dem Heinz-Rühmann-Platz (Hbf, rund um die Uhr) auf, privat zugänglich seien zudem WCs im Kaufland-Markt (Glückaufplatz), in der Bäckerei im Hbf sowie in der Sparkassen-Zweigstelle Wanne. Bis auf das Klo bei Kaufland seien alle behinderten- oder rollstuhlgerecht.
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Nötig sei eine Verdoppelung der Reinigungsintervalle am Buschmannshof und auf dem Rühmann-Platz vor dem Hbf sowie der Bau einer Toilette im Urban Arts Center im ehemaligen Karstadt-Haus, heißt es bei der Stadt. Auf dem Rühmann-Platz sei eine noch weitere Verdichtung der Putzintervalle bei Großveranstaltungen wie der Cranger Kirmes wünschenswert. Nicht zuletzt: Als Ersatz für das nicht behindertengerechte WC im Untergeschoss der Stadtbücherei Wanne soll eine behindertengerechte im Erdgeschoss eingerichtet werden. Kosten: rund 230.000 Euro.
Eickel-Mitte
Kein Handlungsbedarf sieht die Stadt in Eickel-Mitte. Dort reiche der Bedarf: Behindertengerechte, öffentliche WCs gebe es im ehemaligen Sud- und Treberhaus, auf dem St. Jörgen-Platz und am Abend in der Kulturbrauerei Hülsmann.
Sodingen-Mitte
Ebenfalls keinen Handlungsbedarf gibt es laut Stadt in Sodingen-Mitte. Die öffentlichen Toiletten in der Akademie Mont-Cenis, der Sparkasse Sodingen, im ASB-Zentrum sowie der Bäckerei Brinker am Platz Am Denkmal (alle rollstuhlgerecht) reichen demnach aus.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Friedhöfe, Parks und Marktplätze
An allen sieben Herner Friedhöfen gibt es laut Stadt öffentliche Toiletten, allerdings nur am Sodinger Südfriedhof nach behindertengerechtem Standard. Gereinigt werde täglich.
Die Toiletten im Tierpark Eickel im Volksgarten sowie im Tierpark Gysenberg würden täglich gereinigt, auch an Wochenenden. Perspektivisch sollen alle Anlagen auf den Friedhöfen und in den Parks rollstuhlgerecht umgebaut werden, so die Verwaltung.
An sieben der acht Wochenmarktstandorte stehen laut Stadt öffentliche Toiletten zur Verfügung, allerdings nur an fünf Standorten in behindertengerechter Ausführung. Sie seien wichtig vor allem für die Markthändler. Für die Versorgung des Marktbetriebs in Elpeshof soll laut Stadt eine neue Vereinbarung mit einem Kooperationspartner in der Umgebung vereinbart werden. Perspektivisch sollen die noch nicht rollstuhlgerechten Anlagen zu solchen umgebaut werden.