Herne. . Kaufland öffnet am Donnerstagmorgen um 7 Uhr seine Türen für die Kundschaft. Damit endet eine fast unendliche Geschichte, denn die ersten Ideen für eine Ansiedlung sind rund zehn Jahre alt. Das Unternehmen erwartet etwa ein Million Kunden pro Jahr und möchte Impulse für die Wanner Innenstadt geben.

Am Donnerstag um 7 Uhr Frühe ist es soweit: Kaufland öffnet für die Kundschaft seine Türen - endlich.

Endlich war vielleicht das am meisten benutzte Wort, als sich gestern Abend der Investor und alle am Projekt Beteiligten zur offiziellen Eröffnung trafen. Auch Kaufland-Prokurist Jürgen Zeidler benutzte die Vokabel „endlich“ - um anzufügen, dass eine beinahe un-endliche Geschichte nun doch zu Ende gehe. Trotz vieler Irrungen und Wirrungen habe er den Glauben nie verloren, sagte Zeidler im Gespräch mit der WAZ. „Aber man braucht eine gute Portion Beharrungsvermögen.“

Dass Kaufland nie abgesprungen sei, zeige, dass man an den Standort Wanne glaube. Mit seiner guten Verkehrsanbindung - inklusive Bus und Bahn - sei der Standort immer „wirklich gut“ gewesen. Nicht umsonst habe das Unternehmen 20 Millionen Euro in das neue Haus investiert. „Wir hoffen, nicht nur Teil der Wanner Händlerschaft zu werden, sondern auch Impulse für das Mittelzentrum zu geben“, so Zeidler. Hoffnung war ein weiteres Wort, das gestern viel benutzt wurde.

Oberbürgermeister Horst Schiereck sieht die Ansiedlung im Kontext mit dem gerade abgeschlossenen Stadtumbauprojekt „Wanne jetzt“ (die WAZ berichtete). Zu wünschen sei, dass sich mit Kaufland schnell ein positiver Kreislauf für Wanne entwickelt: Die Investoren sorgen für mehr Besucher, die ihrerseits die Attraktivität für neue Investoren erhöhen. Schiereck: „Weil Kaufland sich für diesen Standort entschieden hat, muss Wanne wohl die Investition wert gewesen sein.“

Diesen Wert konnte Zeidler sogar mit einer Zahl beziffern: Er rechne mit etwa eine Million Kunden pro Jahr. Der vor einem Jahr in Hattingen eröffnete Standort sei ebenfalls auf diesen Wert gekommen.

Die Kunden können nun auf etwa 4000 Quadratmetern Fläche - barrierefrei - aus etwa 40 000 Artikeln auswählen, der Schwerpunkt liegt auf Lebensmitteln. Hinzu kommen ein Metzger, ein Bäcker, ein Friseur, ein Juwelier, ein Telefon-Laden sowie ein Tabakwaren-Lotto-Zeitschriftenladen mit Postdienstleistungen. Exakt 254 - helle - Parkplatze stehen zur Verfügung.

Der Baukörper selbst wertet mit seiner Architektur den Glückauf-Platz auf, ohne allerdings besondere städtebauliche Akzente zu setzen. Zu hoffen bleibt, dass sich nun auch im Hochhaus gegenüber etwas bewegt und die Immobilie revitalisiert wird.

Für die Nachbarn - die gestern zur Eröffnung eingeladen waren - neigt sich des Zeit des Lärms und des Drecks langsam dem Ende zu. Zeidler: „Wir waren mit der Baustelle ja quasi im Garten.“ Der Ärger ist vorbei. Auch hier biete sich ein Wort an: Endlich.

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