Herne. Der Cranger Weihnachtszauber soll trotz Corona stattfinden. Dazu will der Betreiber den Platz vergrößern – und mehr Fahrgeschäfte präsentieren.
Der Cranger Weihnachtszauber in Herne soll trotz Corona-Pandemie stattfinden. „Dafür tun wir alles, dafür kämpfen wir“, sagt Betreiber Sebastian Küchenmeister zur WAZ. Die dritte Auflage der Winterwunderwelt auf dem Cranger Kirmesplatz soll in diesem Jahr vom 18. November bis 30. Dezember über die Bühne gehen. Am liebsten, so fügt er an, auf „normale Weise“ – also (fast) ohne Einschränkungen.
Nach dem doppelten Corona-Aus für die Cranger Kirmes im vergangenen und in diesem Jahr sowie der Absage des Cranger Weihnachtszaubers 2020 drängten die Menschen zurück auf den Kirmesplatz: „Die Leute wollen wieder auf die Fahrgeschäfte“, sagt Schausteller Sebastian Küchenmeister, der den Weihnachtszauber 2018 aus der Taufe hob. Das will er jetzt im Winter ermöglichen – trotz Corona und möglicherweise steigender Infektionszahlen im Herbst und Winter.
Herne: Fläche des Weihnachtszaubers soll vergrößert werden
Sein Rezept: Der 34-Jährige will größere Teile des Cranger Kirmesplatzes nutzen und die Fläche der Winterwunderwelt deutlich vergrößern, konkret: von zuletzt rund 30.000 auf 45.000 Quadratmeter, sagte er. Dadurch sollen Hütten und Fahrgeschäfte größere Abstände zueinander bekommen. In Spitzenzeiten herrschte bei den ersten beiden Auflagen nicht nur in den Händler-Gassen dichtes Gedränge. Das soll nun tunlichst vermieden werden: Durch die vergrößerte Fläche sollen Besucher entzerrt werden, so dass diese die bekannten Abstände einhalten können sollen.
Nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung dürften nur Besucher nach der 3-G-Regel aufs Gelände, also Genesene, Geimpfte oder Getestete, sagt Eduard Belker, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs öffentliche Ordnung, zur WAZ. Kontrollieren müsse das der Veranstalter selbst; die Stadt wiederum kontrolliere, ob der Veranstalter die 3-G-Regel stichprobenartig kontrolliere. Wie viele Kontrollen der Betreiber durchführen müsse, soll noch geklärt werden. Eingangskontrollen, so der aktuelle Stand, will der Veranstalter nicht durchführen. Masken müssten nur dort getragen werden, wo sich Menschen anstellen müssten, sagt Belker.
Es sei aber durchaus möglich, dass sich bis Herbst die Corona-Schutzverordnung ändere oder dass ein neuer Erlass für die Durchführung von Veranstaltungen wie dieser komme. Der Mann vom Ordnungsamt rechnet insgesamt mit einer zügigen Genehmigung.
Es soll mehr größere Fahrgeschäfte geben
Die Zahl der Beschicker und Händler soll mit rund 100 konstant bleiben, sagt Betreiber Küchenmeister. Auch sie freuten sich, endlich wieder arbeiten zu können. Die Zahl der großen Fahrgeschäfte – zuletzt rund zehn – will er dagegen um „ein bis zwei“ erhöhen. Er glaubt, dass der Run auf Fahrgeschäfte nach dem Corona-Aus der Volksfeste riesig sein wird und will die entsprechende Nachfrage bedienen.
Welche Fahrgeschäfte genau kommen und welche Händler, das sei noch nicht abschließend geklärt. Bis zur kommenden Woche sollen die entsprechenden Verträge aber unterzeichnet werden. Klar sei aber bereits, dass er selbst seine beiden eigenen Fahrgeschäfte mitbringe, also die auch von der Cranger Kirmes bestens bekannte Riesenschaukel Konga und Apollo 13. Auch sei klar, dass das Ponyreiten nicht mehr dabei sei. Es hatte bei der letzten Veranstaltung 2019 für große Proteste gesorgt.
In einer Händlergasse soll es in Weihnachtshütten zudem wieder das „klassische Weihnachtsmarkt-Angebot“ geben. Außerdem soll es unter anderem wieder den „fliegenden Weihnachtsmann“ geben, den „größten mobilen Weihnachtsbaum der Welt“, Eisbahn, Märchenwald und Vogelschau.
>> WEITERE INFORMATIONEN: 200.000 Menschen bei letzter Auflage
Den letzten Weihnachtszauber im Jahr 2019 besuchten rund 200.000 Menschen. An den Wochenenden kamen bis zu 10.000 Menschen auf den Cranger Kirmesplatz. Im vergangenen Jahr fiel die dritte Auflage wegen Corona aus.
Sebastian Küchenmeister ist Schausteller in fünfter Generation. Der Veranstalter des „Cranger Weihnachtszaubers“ wurde in Solingen geboren und lebt mit Partnerin und Sohn in Dortmund.