Herne. Die Stadt Herne hat nun auch eine mögliche Alternativveranstaltung zur Cranger Kirmes abgesagt. Das Land hatte keine Unterstützung signalisiert.
Dass es keine normale Cranger Kirmes geben könne in diesem Jahr, hatte Oberbürgermeister Frank Dudda schon vor einigen Wochen signalisiert. Nun hat die Stadt Crange auch offiziell abgeblasen - aber auch eine Alternativveranstaltung, über die man im Rathaus nachgedacht hatte.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir wissen, wie wichtig dieses Volksfest für unsere Stadt und das Lebensgefühl unserer Region ist“, so Oberbürgermeister Frank Dudda. „Das Licht am Ende des Tunnels kommt durch das steigende Tempo bei den Impfungen näher, aber eine Veranstaltung mit vier Millionen Gästen kann es Anfang August noch nicht geben. Das ist zwar traurig, aber wir sind für die Sicherheit der Kirmesbesucher und der Anwohner verantwortlich. Ein unbeschwertes gemeinsames Feiern von Millionen Menschen ist im August einfach noch nicht denkbar.“
Die geltende Coronaschutzverordnung des Landes NRW sieht ein Verbot aller Großveranstaltungen bis zum 30. Juni vor. Ob sie danach wieder zulässig sein werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt fraglich. Die Stadt Herne hat die Vertreter der Schaustellerverbände, darunter Albert Ritter, über ihren Entschluss informiert.
Stadtmarketing-Chef: Eine Durchführung hätte die Marke Cranger Kirmes nachhaltig geschädigt
In dieser Woche waren bereits zwei große Volksfeste abgesagt worden: Die Düsseldorfer Rheinkirmes, die sonst unmittelbar vor Crange stattfindet, und das Gäubodenfest in Straubing, das sonst zeitgleich mit der Cranger Kirmes ebenfalls ein Millionenpublikum anzieht.
Für Crange ist es die zweite Absage aufgrund der Pandemie. Davor hatte es letztmals 1945 kein Volksfest auf dem Festplatz am Rhein-Herne-Kanal gegeben.
Im Vorfeld der Absage hatte die Stadt mit dem Land NRW Gespräche über eine kleinere Alternativveranstaltung mit Angeboten für Familien geführt. Das NRW-Wirtschaftsministerium habe jedoch aufgrund der pandemischen Lage keine Unterstützung hierfür erkennen lassen, so dass es auf Seiten des Landes auch nicht zu einem Austausch hierüber mit dem Gesundheitsministerium gekommen sei. Daher sei gegenwärtig davon auszugehen, dass es im August auf dem Festgelände keine Unterhaltungsangebote geben wird.
„Bei aller Enttäuschung müssen wir nun den Blick nach vorne richten. Die Bekämpfung der Pandemie schreitet voran. Im nächsten Jahr möchten wir unseren Gästen dann wieder eine tolle und sichere Kirmes präsentieren“, so der OB. „Die abermalige Absage ist natürlich bitter, aber sie ist folgerichtig und vernünftig. Wir hätten der Marke Cranger Kirmes nachhaltig geschadet, wenn wir trotz weiter bestehenden Infektionsrisikos an einer Durchführung in diesem Jahr festgehalten hätten“, sagt Holger Wennrich, Geschäftsführer von Stadtmarketing Herne.