Herne. Die Gastronomie im Herner Lago bietet als „Waikiki Beach Bar“ ein völlig neues Flair. So sieht das Konzept von Gastronomin Tatjana Schüle aus.

Wer vor Beginn der Pandemie zuletzt im Herner Lago war, der dürfte nun viele Dinge nicht mehr wiedererkennen: Dächer aus Palmenwedeln, Tische aus Europaletten und eine mit Blumen und bunten Glühbirnen dekorierte Bar sind im ehemaligen Schnellrestaurant eingezogen.

Unter dem Namen „Waikiki Beach Bar“ verspricht Gastronomin Tatjana Schüle ein komplett neues Flair. Auch das Restaurant im Wellness- und Saunabereich „Culinarium“ lockt mit viel Veränderung.

Start mit Lockdown

„Zwei Tage vor der Eröffnung ging es in den Lockdown“, erinnert sich die 39-Jährige. Dass sie sich in Zeiten der Pandemie an ein solches Projekt wagt, konnte in ihrem Umfeld kaum jemand verstehen. „Ich habe über 20 Jahre in der Eventgastronomie gearbeitet. Einmal Gastronomie, immer Gastronomie“, erklärt die gebürtige Hertenerin. Offiziell im Lago ist die Gastronomie schon seit September 2020, starten konnte sie erst im Juli 2021.

„Der ehemalige Gastronom führt nun die Gastronomie Zille im Kulturzentrum Herne und bat coronabedingt um die Auflösung des Vertrags“, erklärt Lothar Przybyl, Leiter der Herner Bädergesellschaft. „Die Herner sehen, dass die Zeit der Schließung hier gut genutzt wurde“, meint er.

Burger, Salat, Nuggets

Schüles Neuansiedlung bezeichnet Przybyl deshalb als „wahren Glücksgriff“. „Die neue Gastronomie ist für die Lago-Besucher ein wirklicher Gewinn“, sagt er. Die Qualität sei enorm gestiegen. Konkret heißt das: Statt Essen aus Automaten gibt es im Schnellrestaurant nun Kulinarisches wie „Pulled Pork Burger“, „Couscous Salat mit orientalischem Flair“, aber auch „Frikandel Spezial“, „Hähnchensticks“ und „Chicken Nuggets“ kann man zwischen der Abkühlung im Wasser genießen.

„Wir bieten außerdem nun Eis in Kugeln aus der Theke an“, sagt Schüle. Was ihr besonders wichtig ist: „Ich möchte besonders frisches und regionales Essen anbieten und den kleinen Landwirt unterstützen“, sagt sie. Es gebe deshalb kein Convenience-Food. „Es wird nicht einfach irgendwas aufgerissen“, betont Schüle. Das gilt besonders für das „Culinarium“ im Sauna- und Wellnessbereich. Neben Bruschetta und Flammkuchen gibt es dort auch Rinderrouladen, Schnitzel und Thaicurry. „Ich habe insgesamt 120.000 Euro investiert“, verrät Schüle, die nun ein 21-köpfiges Team führt.

Künftig Sportübertragungen

Im „Culinarium“ gibt es neuerdings ein Podest mit roter Ledergarnitur, eine Bar in Rost-Optik und eine Leinwandfläche, auf die ein Beamer Kaminstimmung oder ein Aquarium projiziert. „Der Beamer soll auch bei Sportveranstaltungen zum Einsatz kommen“, kündigt Schüle an. Auch Küchengeräte, Bier- und Colaleitungen hat sie von Grund auf erneuert. „Die Komplimente der Gäste machen mich stolz“, sagt Schüle. Serviceorientierung und Familienfreundlichkeit seien ihr besonders wichtig. „Meine Gäste sollen sich wohlfühlen“, sagt Schüle. Die Zahlen deuten jedenfalls in die richtige Richtung: Die Gästezahlen von Juli haben sich laut Przybyl im Vergleich zum Vorjahr bereits verdoppelt.

>>> BIS ZU 400.000 GÄSTE IM JAHR

■ Die Therme Lago liegt im Herner Gysenbergpark (Am Ruhmbach 40). Es zählt jährlich zwischen 350.000 und 400.000 Gäste.

■ Die Gastronomie ist von 8 bis 22 Uhr geöffnet. Zusätzlich zum gastronomischen Betrieb im Schwimmbad bietet Schüle auch ein eigenes Catering (Catering Culinarum) für Veranstaltungen an.

[Anmerkung der Redaktion: Die Revierpark Gysenberg GmbH legt Wert auf die Feststellung, dass auch der bisherige Betreiber frisch gekocht habe. Zwar seien den Gästen auch Snacks aus Automaten angeboten worden, so wie in dem WAZ-Bericht beschrieben, aber auch der alte Betreiber habe Speisen frisch zubereitet.]