Herne. Nach der Corona-Zwangspause ist das Herner Open-Air-Kino zurück. So lief der Auftakt am Donnerstagabend im Hof von Schloß Strünkede.
Nach unfreiwilliger Pause im letzten Jahr durften Filmfreunde am Donnerstag endlich wieder im Hof von Schloß Strünkede Platz nehmen und in die magische Leichtigkeit eines Kinos unter freiem Himmel eintauchen.
Für den Start der 15. Auflage des Open-Air-Kinos versprühten die Veranstalter von der Filmwelt Herne in Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Herne französischen Esprit und zeigten noch vor dem eigentlichen Filmstart am 9. September die Komödie „Der Rosengarten der Madame Vernet“.
Die rund 100 Zuschauer waren dazu angehalten worden, im Falle eines Wolkenbruchs wetterfeste Kleidung mitzubringen, es genügten jedoch lange Ärmel, um gegen die abendliche Kühle gewappnet zu sein. Bis auf das Wasser, das still im Burggraben lag, blieb es trocken. Als schließlich alle mit ihrem obligatorischen Popcorn, Nachos, der guten Currywurst und Kaltgetränken ausgerüstet waren, begrüßte Theaterleiter Markus Köther gemeinsam mit Tobias Ahrens, Geschäftsführer des ASB, das Publikum, durch das ein scherzhaftes Raunen ging, als es erfuhr, das es an diesem Abend kein Bingo geben würde. Das Versprechen jedoch, dies im nächsten Jahr wieder stattfinden zu lassen, ließ die Zuschauer aufatmen. Und der Applaus, für das, was für die Veranstaltungsreihe auf die Beine gestellt wurde, drückte aufrichtige Dankbarkeit des Publikums aus.
Das Programm wurde mehr als verdoppelt
Um etwas zurückzugeben, habe man sich im Team dazu entschlossen, statt der sonstigen vier Tage das Programm mehr als zu verdoppeln, erzählte Markus Köther im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Zwar sei es schade, dass es deutlich ruhiger sei als die Jahre zuvor, die Gründe dafür seien jedoch offensichtlich und nachvollziehbar im eher bescheidenen Wetter und Corona zu finden. Trotzdem freue er sich über den Anklang bei den Besuchern, denen man ein buntes Filmprogramm bieten wolle, bei dem für jeden etwas dabei sei, so Tobias Ahrens.
Nach ein paar Trailern, die Vorgeschmack auf die kommenden Wochen gaben, ging es los, und die Zuschauer fanden sich inmitten von Rosenbeeten und herumwuselnden Züchtern wieder, die ihre Schmuckstücke einander vorstellten. In ruhigen Momenten war das leise Rauschen des 4K-Projektors aus der hinten gelegenen Schlosswand zu hören, der sein Bild auf die zehn mal fünf Meter große Leinwand warf, die sich wie ein Monolith über die Popcorn-knabbernden Zuschauer erhob. Doch nicht nur für das Auge wurde mit dem klaren Bild einiges geboten, auch das 5.1-Surround-System zog förmlich in das Geschehen hinein, und je später es wurde, desto eindrucksvoller leuchtete der Film.