Herne. Ein Investor will in Herne 22 Reihenhäuser und Doppelhaushälften für Familien bauen. So sollen die Häuser aussehen.

Auf einer Grünfläche in Herne-Röhlinghausen will das Unternehmen Betonia Bau (Wuppertal) 22 Häuser bauen. Geplant sind nach Auskunft der Stadt 18 Reihenhäuser und vier Doppelhaushälften, Zielgruppe sind vor allem Familien. In Kürze entscheidet die Politik über die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens. Dabei soll die Öffentlichkeit beteiligt werden.

Das Grundstück zwischen Tiefenbruch-, Görres- und Heinrich-Kämpchen-Straße in Röhlinghausen gehört bereits dem Unternehmen, so die Stadt in einer so genannten Verwaltungsvorlage an die Politik. Durch die Spezialisierung von Betonia auf standardisierte Einfamilienhäuser soll durch den Häuserbau bezahlbarer Wohnraum, insbesondere für junge Familien, entstehen, so die Verwaltung. Außerdem soll der hohen Nachfrage nach neuem Wohnraum in diesem Segment nachgekommen werden. Die geplante Bebauung, so das Rathaus, stelle zudem „eine sinnvolle städtebauliche Ergänzung und nachhaltige Nachverdichtung der überwiegend wohnbaulich geprägten Umgebung dar“.

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Herne: Betonia setzt auf standardisierte Einfamilienhäuser „Klassik“ und „Modern XL“

Die Grünfläche, auf der in Röhlinghausen gebaut werden soll, ist seit Jahren als Wohnbaufläche ausgewiesen.
Die Grünfläche, auf der in Röhlinghausen gebaut werden soll, ist seit Jahren als Wohnbaufläche ausgewiesen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Der städtebauliche Entwurf sieht laut Rathaus den Bau der 22 Wohneinheiten als Wohneigentümergemeinschaft vor. Die Erschließung des Gebiets soll über die Heinrich-Kämpchen-Straße als Sackgasse mit einem Wendehammer erfolgen. Betonia will in Röhlinghausen ihre bekannten Haustypen „Klassik“ und „Modern XL“ errichten, heißt es in dem Konzept. Häuser dieser Typen seien zuletzt in Dorsten, Krefeld, Solingen und Essen entstanden.

Im südlichen Teil des Röhlinghausener Grundstücks sollen die „Klassik“-Häuser gebaut werden. Sie würden bei den Reihenhausprojekten des Unternehmens in NRW am häufigsten genutzt. Ein Haus habe eine Fläche von 4,65 x 12 Metern (Mittelhaus: 4,24 x 12 Meter) und eine Wohnfläche von rund 120 Quadratmetern. Im nördlichen Bereich sollen Modern-XL-Häuser gebaut werden. Diese Häuser hätten eine Fläche von 6,70 x 8,95 Metern (Mittelhaus: 6,50 x 8,95 Meter) und eine Wohnfläche von rund 131 Quadratmetern.

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Jedes Haus verfügt über eine Garage und einen Stellplatz

Die tragenden Wände und Decken bestehen nach Angaben von Betonia aus Stahlbetonfertigteilen, der Dachstuhl werde als Zimmermannskonstruktion aus Holz erstellt. Jedes Haus verfüge über eine Garage und einen Stellplatz sowie einem Sondernutzungsrecht an der „eigenen“ Gartenfläche. Das Unternehmen will den Hauskäufern dabei ein „Rundum-Sorglos-Paket“ anbieten – von der Projektentwicklung über den Grundstückskauf bis hin zum Bau und Vertrieb der Häuser.

Will über zusätzliches Grün sprechen: Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung in Herne.
Will über zusätzliches Grün sprechen: Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung in Herne. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

„Gut, dass es Bewegung gibt“ – so kommentiert Planungsamtschef Achim Wixforth die Betonia-Pläne gegenüber der WAZ. Das Gelände sei schon seit vielen Jahren Wohnbaufläche, bislang habe sich aber kein Unternehmen gefunden, dass dort bauen wolle. Der Bedarf für Häuser sei groß, betont er. Die vorgelegten Pläne des Investors seien eine gute Grundlage, die man aber noch optimieren könnte. Dabei sollte man auch über zusätzliches Grün reden. Auch müsse geschaut werden, ob die Anbindung allein durch eine Sackgasse ausreichend sei. Nicht zuletzt durch die geplante Beteiligung der Öffentlichkeit könnten weitere Anregungswünsche auf den Tisch kommen. Gibt es grünes Licht, so könnten die Bauarbeiten nach seiner vorsichtigen Schätzung 2023 starten.

Vom Investor Betonia gab es zunächst keine weiteren Informationen, auch nicht über den geplanten Verkaufspreis: Anfragen der WAZ blieben noch unbeantwortet.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Politik diskutiert und entscheidet

Ende September, so der Vorschlag der Stadt, soll der Haupt- und Personalausschuss grünes Licht für die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens geben. Er soll im beschleunigten Verfahren ohne Durchführung einer Umweltprüfung und ohne Umweltbericht aufgestellt werden, heißt es. Außerdem soll die Öffentlichkeit beteiligt werden.

Auch andere politische Gremien befassen sich mit dem Bauvorhaben. Den Auftakt macht der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am Donnerstag, 19. August. Beginn der öffentlichen Sitzung im Bürgersaal des Sud- und Treberhauses (Eickeler Markt 1) ist um 16 Uhr.

Aktuelle Projekte des Investors Betonia Bau mit den selben Haustypen gibt’s im Internet unter https://www.betonia-bau.biz/index.php/aktuelle-projekte