Herne. „Alice im Park“ ist eine Kooperation von Theatern aus Herne, Bochum und Dortmund. Worauf sich Zuschauer bei der Aufführung freuen können.

Alice ist gelangweilt. Um den Grenzen des Alltags zu entfliehen, taucht sie in eine Welt voller Kuriositäten ein: Das Wunderland kennt Orte, an denen es immer fünf Uhr ist, ein Kaninchen, das von der Zeit gejagt wird, und Wege, um die man nicht herum kommt. In unserem Fall ist das Wunderland ein Park. Genauer gesagt: der Park am Schloss Strünkede.

Gemeinsam mit dem Bochumer Theater Rottstr. 5 und dem Dortmunder Artscenico-Theater hat das Herner Theater Kohlenpott eine innovative Produktion auf die Beine gestellt: „Alice im Park“, ein Stück nach Motiven von Roland Schimmelpfennigs „Alice im Wunderland“, wird demnächst in Parks in allen drei Städten aufgeführt. Schauspielerinnen und Schauspieler zwischen 13 und 84 Jahren, Laien und Profis, führen es gemeinsam auf.

Jedes Theater hat „Alice im Wunderland“ auf seine Art und Weise interpretiert

Alle Aufführungen von „Alice im Park“

Die Premiere von „Alice im Park“ findet am Donnerstag, 12. August, im Fredenbaumpark in Dortmund statt. Los geht es ab 19 Uhr.

In Herne wird das Stück am Freitag, 13. August und Samstag, 14. August (jeweils 18 Uhr) sowie am Sonntag, 15. August (16 Uhr) im Park Schloss Strünkede aufgeführt.

Weitere Aufführungen: 20., 21. (jeweils 17 Uhr) und 22. (16 Uhr) August im Rechener Park Bochum; 27. (18 Uhr) und 28. (16 Uhr) August im Fredenbaumpark Dortmund.

Drei Orte, drei Theater, drei Blicke, lautet das Motto. Jedes der drei Ensembles hat die Geschichte von Alice auf seine eigene Art und Weise interpretiert. Zusammen auf die Bühne – oder besser: in den Park – gebracht, verschmelzen die einzelnen Inszenierungen zu einem Gesamtkunstwerk. Die Zuschauer werden durch den Park geführt und erlebt an einem Ort alle drei Interpretationen.

„Es gibt keine vierte Wand, ein real existierender Park wird zum Wunderland“, erklärt Benjamin Werner, Regisseur des Bochumer Theaters. „Das Publikum wird automatisch Teil der Inszenierung.“ Das habe man schon bei den Proben im Park gemerkt. Da hätten sich Köpfe gedreht, hätten Leute den Darstellern hinterhergeschaut, „und manche haben auch gelacht“, sagt Werner mit einem Schmunzeln.

Regisseur des Herner Theaters verrät: Akustik war eine Herausforderung

Die drei Ensembles sind dieser Tage erstmalig zusammengekommen, um das Stück gemeinsam zu proben. „Es ist bemerkenswert, wie gut wir harmonieren, obwohl wir die meiste Zeit getrennt gearbeitet haben“, sagt Carina Langanki, Theaterpädagogin des Theaters Kohlenpott. „Tatsächlich gab es ganz viele Kleinigkeiten, Bewegungen und Ideen in unseren Inszenierungen, die sich ähnelten.“

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Wie die Verantwortlichen verraten, bringt der Spielort in Herne seine Eigenheiten mit sich. „Es ist vor allem die Akustik“, sagt Henner Kallmeyer, Regisseur des Herner Stücks. Weil der Schlosspark nah an der Straße gelegen sei, man Geräusche von Autos und Straßenbahn höre, müsse das Ensemble stark nach vorne gehen und laut sein. Im Bochumer Park dagegen, der einem Wald ähnele, schraube man die Lautstärke wieder herunter.

Im Herner Stück gibt es gleich fünf Alices

Außerdem eine Herausforderung für die Schauspielerinnen und Schauspieler aus Herne: „In unserem Stück spielen alle durchgehend, wir müssen also von Anfang bis Ende 100 Prozent geben“, sagt Emily Leimbach, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Theater Kohlenpott gemacht hat und als Regieassistentin geblieben ist. So viel sei nämlich verraten: Im Herner Stück wird es fünf Alices geben, die sich gegenseitig begegnen.

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„Alles steht und fällt also damit, dass die Anschlüsse stimmen. Wenn einer pennt, pennen alle“, erklärt Carina Langanki. Sorgen mache sie sich da aber nicht allzu viele: „Wir hatten von Anfang an eine tolle Gruppendynamik.“

Aufgrund der Corona-Bestimmungen ist nur eine begrenzte Zuschauerzahl zugelassen. In Herne und Bochum können 50 Personen pro Vorstellung kommen, in Dortmund 30. Tickets gibt es ausschließlich im Vorverkauf per Mail an karten.aliceimpark@gmx.de. Sie kosten 15 (regulär) bzw. 10 Euro (ermäßigt). Für Informationen kann man sich an info@aliceimpark@gmx.de wenden.