Herne. Zwei Wanner wollten nicht länger warten: Wie sie den Weg für den künftigen Herner Verkehrsübungsplatz frei machten und woran es trotzdem hapert.

„Einfach mal machen“ – diesen Rat hat der ob bürokratischer Hindernisse beim Klimaschutz genervte Ulrich Syberg (SPD) der Stadt jüngst im Mobilitätsausschuss ans Herz gelegt. Einfach mal gemacht haben nun zwei Bezirksverordnete, als sie ein großes Hindernis für die Inbetriebnahme der neuen Jugendverkehrsschule am Heimatmuseum Unser Fritz buchstäblich aus dem Weg geräumt haben. Bis zur Eröffnung müssen sich Mädchen und Jungen allerdings trotzdem noch gedulden.

Personalmangel: Nutzungsvertrag der Stadt liegt noch nicht vor

Zu Ostern sollte der neue Übungsplatz der Verkehrswacht Wanne-Eickel eigentlich eingeweiht werden, der das bereits 2018 geschlossene Areal an der Karlstraße ersetzen soll. Dass es nicht dazu kam, lag auch an dem seit Jahrzehnten auf dem Grundstück gelagerten Mosaik „Einigkeit – Recht – Freiheit“. Die mächtige Steinskulptur des Künstlers Jupp Gesing, die zunächst Deutschland in den Grenzen von 1937 zeigte und später umgestaltet wurde, war einst am Heimatmuseum zwischengelagert worden – und zwar so, dass es die Inbetriebnahme der Jugendverkehrsschule unmöglich machte.

Uwe Purwin (SPD) ist seit 2020 Bezirksbürgermeister in Wanne. Mit Horst Schröder hat er auf dem Gelände des Heimatmuseums Hand angelegt.
Uwe Purwin (SPD) ist seit 2020 Bezirksbürgermeister in Wanne. Mit Horst Schröder hat er auf dem Gelände des Heimatmuseums Hand angelegt. © SPD

„Dieses Problem lässt sich doch leicht lösen“, sagten sich Bezirksbürgermeister Uwe Purwin und der parteilose Bezirksverordnete Horst Schröder. Sie besorgten die nötigen Gerätschaften wie Hubwagen und Rollbrett, um die Skulptur an die Seite zu transportieren. Am Ziel sind sie damit aber noch immer nicht: Der Nutzungsvertrag der Stadt für die Verkehrswacht liegt noch immer nicht vor. Er befinde sich „in den letzten verwaltungsinternen Abstimmungen“, erklärt Stadtsprecher Michael Paternoga auf Anfrage. Der Abschluss habe sich aufgrund knapper Personalressourcen in der Verwaltung verzögert. „Innerhalb der kommenden drei Wochen“ soll der Vertrag der Verkehrswacht vorgelegt werden.

An dem politisch unkorrekten Kunstwerk, für das es in Herne keine Verwendung mehr gibt, hat bekanntlich das Essener Ruhr Museum Interesse bekundet. Die aktuelle Wasserstandsmeldung: Das Museum organisiere derzeit den Transport nach Essen, so der Stadtsprecher zur WAZ.