Herne. Eine Platane im Hof von Schloß Strünkede in Herne hat ein Kleid aus 400 Wollstücken bekommen. Das steckt hinter der Guerilla-Strickaktion.

Eine Guerilla-Strick-Aktion des Emschertal-Museums in Herne ist beendet: Die Platane im Innenhof von Schloß Strünkede hat ein Kleid aus Wolle bekommen. Wie die Stadt berichtet, besteht es aus Einzelstücken, die überwiegend Hernerinnen eingesandt haben. Sie folgten damit einem Aufruf des Museums vom März 2021.

„Das Team vom Emschertal-Museum bedankt sich bei allen Beteiligten herzlich für die Teilnahme“, sagt Kirsten Katharina Büttner, stellvertretende Leiterin des Emschertal-Museums. Zusammen mit ihren freien Mitarbeiterinnen Silke Wleklik und Gianna Friedhoff hat Büttner die Platane mit den Strickwerken geschmückt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Insgesamt seien 400 Quadrate an der Platane mit einem Band befestigt worden. „Die Platane leidet nicht unter der Aktion, das wurde auch von der Biologischen Station in Herne bestätigt“, sagte Museumspädagogin Silke Wleklik, die sich auch bei der Biologischen Station und beim BUND engagiere.

Herne: Eventuell können später Decken für Besucher hergestellt werden

Auch ein weiterer Baum und ein Regenabflussrohr im Schlosshof haben demnach ein „Kleid“ bekommen. „Wir sind von der Resonanz der Aktion begeistert“, so Büttner. „Es gibt neben schönen Mustern und kreativen Strick- und Häkelvarianten auch einzelne kleine Kunstwerke, sie zeigen Gesichter oder schöne farbige Muster.“ Die Idee zu der Aktion hab Gianna Friedhoff gehabt. Sie freue sich über die Reaktionen der Besucher des Schlossparks: „Viele Spaziergänger oder Fahrradfahrer haben uns zugerufen, wie toll sie die Aktion finden, schon während wir die Platane geschmückt haben.“

Das „Kleid“ der Platane umrunde den Stamm und reiche über drei Meter in Richtung Wipfel. Was mit den Strickwerken passiert, wenn sie wieder abgenommen werden, stehe noch nicht fest. „Das hängt davon ab, wie sie die Witterung überstehen. Wenn sie gut erhalten bleiben, können daraus Decken gemacht werden. Die würden dann den Gästen bei unseren Open-Air-Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden“, so Büttner. Sie sagt: „Das Emschertal-Museum setzt mit dieser Aktion ein positives Zeichen. In diesen Zeiten ermöglichen wir so kontaktlos ein nachhaltiges Gemeinschaftsprojekt. Es zeigt außerdem, dass Kulturschaffende und das Museum auch in diesen schweren Zeiten aktiv und weiter kreativ sind.“