Herne. . Die 50-jährige Kunsthistorikerin und Museumspädagogin hat das Jahresthema „Barock“ rund um Schloss Strünkede entwickelt. Im Oktober wurde sie stellvertretende Leiterin des Emschertalmuseums.

Wer das Barockjahr in und um Schloss Strünkede erlebt hat, kam an Kirsten-Katharina Büttner (50) nicht vorbei. Nicht weil sie sich nach vorne gedrängt hätte, das ist nicht die Art der neuen zweiten Frau im Emschertalmuseum. Im Gegenteil. Bloß keinen Personenkult. Aber die Kunsthistorikerin und Museumspädagogin war da, wenn im Schlosspark etwas los war. Hat sich mit Vergnügen Perücken und Hüte aufgesetzt und barocke Kleider angezogen und ihre Familie gleich mitgebracht, den Mann und die drei Töchter, die jetzt 11, 17 und 19 sind, und irgendwie immer zur Museumsarbeit gehört haben, auch wenn die Familie am anderen Ende der U 35 lebt.

Die Vizechefin ist „Teamplayer“

Jetzt ist das Themenjahr „Barock im Schloss“ zu Ende. Und wer das 40-Seiten-Heft mit dem Barockschloss und den höfischen Figuren auf dem Titel je durchblättert hat, weiß: Hier steckt eine Menge Arbeit drin. Feste, Ausstellungen, Führungen, Theater, Kino, Konzerte, Lesungen, Vorträge, Workshops - das alles galt es zu planen, zu betexten und zu realisieren.

Am Anfang war „die Idee, dass Barock in den Park passt“, sagt Kirsten Büttner. Um die Jahreswende nahm sie Gestalt an. „Und im Februar musste der Inhalt des Programmheftes stehen.“ Denn am dritten Juniwochenende sollte es losgehen, mit „Musik, Mode und Marotten“, inszeniert zu einem großen Parkfest zur Eröffnung der Ausstellung „Lust::Wandel“.

„Ich hatte immer schon etwas in der Schublade gesammelt“, erzählt Kirsten-Katharina Büttner, seien es Theaterstücke wie „Arthur und August“ oder „Glittra der Engel“. Jetzt passten sie ins Konzept. Mit Hilfe von Kooperationspartnern wie Musikschule oder Jugendkunstschule ließ sich am Ende ein ansehnliches Programm stricken. Als einer der schönsten Abende ist Büttner die Lesung von Sabine Weigand in Erinnerung geblieben, die sehr besuchernah die Welt der „Königsdame“ Fatmah entwarf.

Enttäuschungen gab es natürlich auch. Die Workshops für Jugendliche seien nicht so gelaufen wie erhofft. Schade findet es Kirsten Büttner auch, „dass jetzt erst die Schulklassen die Barock-Ausstellung entdecken“, wo sie nur noch bis zum 13. Januar zu sehen ist.

Und was folgt auf das Barockjahr? Reichlich Arbeit. „Kinderspiele“ heißt das Thema für 2013, mehr will Büttner dazu noch nicht verraten. Dazu die üblichen Großveranstaltungen, gerne Kooperationen mit anderen Museen, Führungen für Erwachsene, Angebote für Kinder und fast täglich die beliebten Kindergeburtstage, etwa für Ritterfans. Wen sie künftig noch ansprechen will, neben den Schulen, weiß die Vizechefin auch schon: Ältere Menschen und Demenzerkrankte, das findet sie spannend. Mit der Energie, die Kirsten Büttner ausstrahlt, wird sie auch das hinkriegen, so wie sie vor Jahren das Museum für Kinder geöffnet hat. Aber immer zusammen mit den 15 Kollegen, das ist ihr ganz wichtig: „Ich bin ein Teamplayer.“