Herne. Während der Coronakrise ist ein Video über Schloss Strünkede entstanden. Es führt in fünf mal fünf Minuten unterhaltsam an die Geschichte heran.
Die große Liebe der Herner zu Schloss Strünkede offenbarte sich im Sommer 2018, als Ibrahim Mahama es wagte, das Schmuckstück mit alten Säcken zu verhängen. Das beliebte Postkartenmotiv - verfremdet: Das gefiel nicht jedem, der Aufschrei war laut. Nun wird das Barockschloss erneut Objekt künstlerischer Gestaltung, aber auf ganz andere Weise. Ein Video erzählt in fünf Teilen à fünf Minuten die wechselhafte Geschichte des 1664 gebauten Hauses von der Ritterburg bis zum Museum auf lehrreiche wie unterhaltsame Weise. Die erste Folge geht am Freitag online.
Auslöser war die Coronakrise
Hier sind die Videos zu finden
Das erste Video über Schloss Strünkede ist ab Freitag früh auf www.herne.de und auf dem YouTube-Kanal der Stadt Herne zu finden.
Auch über www.inherne.net werden die Videos zu sehen sein.
Videos über die anderen Häuser sind in Planung.
Das Drehbuch geschrieben hat Katrin Lieske, Mitarbeiterin des Emschertalmuseums und Projektverantwortliche der Produktion mit dem Titel „Das Schloss Strünkede“. „Auslöser war die Coronakrise“, erklärt Lieske. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir unsere Besucherinnen und Besucher weiter erreichen.“ Außerdem habe man an die vielen Künstler gedacht, die jetzt keine Aufträge hätten. Und so entstand gleich zu Beginn des Lockdowns die Filmidee, deren Realisierung sich dann aber doch als aufwändiger erwies als gedacht.
Erfahrener Kameramann
Bauftragt hat das Emschertalmuseum zwei in Herne bekannte Kulturschaffende. Der eine ist der Kameramann Young-Soo Chang, gebürtiger Herner. Er hat als Freiberufler für das ZDF und Arte im In- und Ausland Dokumentationen gedreht, aber auch viel im Entertainment-Bereich („Germany’s Next Top Model“, „Super Nanny“) gearbeitet. Für Stadtmarketing hat er im vergangenen Jahr einen Imagefilm über Herne produziert. Chang übernimmt auch die Nachbearbeitung des Materials.
Till Beckmann ist der zweite. Der vom Theater Kohlenpott und vielen anderen freien Theaterproduktionen bekannte Schauspieler mit ebenfalls Herner Wurzeln führt auf gewohnt lockere Weise durch das Schloss und schlüpft dabei auch schon mal in eine Ritterrüstung. „Heute war ich Karl Brandt mit dicker Hornbrille und musste rauchen“, berichtet er.
Zuschauer folgen der Kamera in unbekannte Ecken
Zwei Drehtage sind angesetzt. Gerade steht Till Beckmann auf dem Schlossbalkon, während Young-Soo Chang jenseits der Gräfte mit seiner Kamera hantiert. Nach zwei, drei Versuchen ist der Kameramann zufrieden. „Vielleicht noch eine zur Sicherheit“, schlägt Till Beckmann vor, bevor er seine Trompete hervorholt und dem Instrument ein paar Töne entlockt.
Katrin Lieske und ihre Kollegin Linda Oberste-Beulmann wollen mit dem Video Wissenswertes aus der Schlossgeschichte historisch korrekt und dabei humorvoll und teilweise anekdotisch präsentieren, für Erwachsene wie für Schulklassen. Die Betrachter folgen dabei der Kamera auch in sonst unzugängliche Ecken des Schlosses, wie etwa über eine Wendeltreppe vom Kaminzimmer auf den Dachboden. Auch einzelne Exponate wie die Geschosskugel, mit denen das Schloss einst angegriffen wurde, werden besonders in den Fokus gerückt.