Herne. In einer Herner Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Die Mitarbeiter sind noch nicht geimpft.
Wie der Krisenstab der Stadt Herne am Mittwoch, 10. März, mitteilte, hat es in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen 30 bestätigte Corona-Fälle gegeben. Darunter befänden sich auch Fälle, die auf die so genannte britische Variante zurückzuführen seien.
Bei einer der betroffnen Einrichtungen handelt es sich nach Informationen der WAZ um die Lebenshilfe Herne. In zwei von insgesamt vier Wohnstätten seien seit Donnerstag, 4. März, Infektionen festgestellt worden, bestätigt Geschäftsführerin Christina Heldt. Dokumentiert worden sei das Infektionsgeschehen am Wochenende und Anfang der Woche durch PCR-Tests des Gesundheitsamtes.
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Betroffen sei das Wohnhaus 1 an der Werderstraße 20. Dort seien mittlerweile (Stand: 11. März) durch PCR-Tests 13 von 45 Bewohner sowie sechs von 56 Mitarbeitenden positiv getestet worden. Weitere zwölf Bewohner seien durch Schnelltests positiv getestet worden. In Haus 3 an der Franz-Hengsbach-Straße 2 seien PCR-Tests bei 17 von 24 Bewohnern und bei 8 von 26 Mitarbeitenden positiv gewesen. Bei weiteren 3 Bewohnern fielen Schnelltests positiv aus.
Herne: Mitarbeiter und Bewohner sind bisher nicht geimpft
Drei infizierte Personen seien kurzfristig ins Krankenhaus gekommen. „Sie konnten aber schon wieder entlassen werden“, so Heldt. Alle bisher Betroffenen hätten keine oder nur leichte Symptome entwickelt. Sämtliche Hausbewohner in Haus 1 und 3 befänden sich seit dem ersten Auftreten der Infektion derzeit zu ihrem eigenen Schutz in Quarantäne. 14 Mitarbeitende aus beiden Wohnhäusern befänden sich in häuslicher Quarantäne.
Impfschutz bestehe bisher allerdings nicht, sagt Heldt. „Im Gegensatz zu Bochum oder Gelsenkirchen, wo Bewohner und Mitarbeitende von Einrichtungen der Eingliederungshilfe längst mit höchster Priorität durchgeimpft sind, müssen Menschen mit Behinderungen in Wohn- und Werkstätten in Herne noch immer auf einen Impftermin warten.“
Dass bisher niemand in der Einrichtung geimpft worden sei, liege daran, dass die Wohneinheiten der Lebenshilfe zu so genannten Eingliederungshilfen zählten, erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage der WAZ. Laut Erlass des Landes NRW seien diese Einrichtungen erst jetzt an der Reihe. Die Impfungen starteten dort jetzt.
Gabriele Umhöfer, Mutter einer Bewohnerin, macht sich wegen der fehlenden Impfungen große Sorgen: „Gerade die Mitarbeiter müssten doch schnell geimpft werden.“ Schließlich gingen diese zu ihren Familien oder einkaufen und könnten so leicht das Virus mit in die Wohneinheiten bringen.
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