Herne. Bleibt die Herner Stadtspitze eine Männerrunde? Die Stadt schreibt die freie Beigeordnetenstelle nun aus. Welcher Name hoch gehandelt wird.
HSDB - Herne sucht den Bildungsdezernenten. Und: Bei den Genossen wird gewählt.
Das Manko, keine Frau zu sein
Wann bekommt Herne einen neuen Bildungsdezernenten? Ein Jahr nach dem Abschied von Gudrun Thierhoff (Grüne) in den Ruhestand soll die Stelle des neuen Beigeordneten jetzt (endlich) ausgeschrieben werden, entschied der Hauptausschuss in dieser Woche - gegen die Stimmen von Linkspartei und AfD, die die aktuelle Zahl der Dezernate für ausreichend halten. Die Dezernenten bilden mit dem Oberbürgermeister die sechsköpfige Stadtspitze. Das Vorschlagsrecht für den neuen Dezernenten hat in der rot-schwarzen Ratskooperation die SPD.
Wer im politischen Raum so gehandelt wird? An vorderster Front ist das Andreas Merkendorf (44), seit 2019 Leiter des städtischen Fachbereichs Schule und Weiterbildung. Wichtige Voraussetzungen erfüllt Merkendorf schon mal: Er ist vom Fach, SPD-Mitglied und nicht nur in seiner Partei hoch angesehen. Sogar „Spiegel“-Leser kennen inzwischen seinen Namen: Das Wochenmagazin „Spiegel“ sprach jüngst mit Merkendorf über das pandemiebedingte Herner Projekt „Entzerrter Schulbeginn“. Der frühere Chef des NRW-Philologenverbandes hat allerdings auch ein Manko: Er ist keine Frau. Die Stadtspitze besteht schon jetzt ausschließlich aus „alten weißen Männern“. Soll’s noch einer mehr sein? Die Diskussion ist eröffnet.
Vogt will’s erneut wissen
Die NRW-SPD stellt schon am heutigen Samstag die Weichen: Der Landesverband wählt mit einjähriger Corona-Verspätung einen neuen Vorstand. Auch Hernes Obergenosse Alexander Vogt (42) stellt sich wieder zur Wahl: Der Landtagsabgeordnete will wie schon 2018 als Beisitzer in den Vorstand einziehen, in dem er bisher für die Themen Digitales und Mitglieder zuständig war.
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Noch etwas gedulden müssen sich dagegen die Herner Genossen. Erst im Mai soll die 2020 ausgefallene Wahl des Unterbezirksvorstands nachgeholt werden. Ob auf einem Präsenzparteitag im Kulturzentrum oder digital, will die SPD von der Pandemieentwicklung abhängig machen. Die digitale Premiere ist - Stand jetzt - jedenfalls gelungen: Am Wochenende endet bei der Bundestagsnominierung die Frist für die Briefwahl. Am Dienstag soll das Ergebnis für die einzige Kandidatin Michelle Müntefering verkündet werden.