Herne. Dezernentin Gudrun Thierhoff (65) nimmt Abschied: Sie tritt in den Ruhestand. Ihr Platz in der Herner „Stadtregierung“ bleibt erst mal frei.
Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff tritt Ende des Monats in den Ruhestand. Die 65-Jährige gehört zum fünfköpfigen Verwaltungsvorstand, der „Stadtregierung“ im Herner Rathaus mit Oberbürgermeister Frank Dudda an der Spitze. Ihre Stelle wird aber zunächst nicht neu ausgeschrieben.
Thierhoff, Mitglied der Grünen, wurde 2005 vom Rat auf Vorschlag ihrer Partei ins Amt gewählt. Damals gab es im Rat eine rot-grüne Koalition, auch die Grünen bekamen deshalb ein Dezernat: das für Jugend, Schule und Kultur. Die ehemalige Fachbereichsleiterin für Kindertageseinrichtungen des Düsseldorfer Jugendamtes trat seinerzeit die Nachfolge von Dagmar Goch (SPD) an. 2013 wurde Thierhoff für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Da sie zum 1. April 2020 die Altersgrenze erreicht, scheidet die gelernte Erziehungswissenschaftlerin Ende März aus.
OB Dudda: Thierhoff hat eine sehr gute Arbeit geleistet
OB Frank Dudda bedauere Thierhoffs Abschied, sagt er zur WAZ. „Sie hat eine sehr gute Arbeit geleistet, ich habe sehr gerne mit ihr zusammengearbeitet.“ Die Stelle werde zunächst nicht neu besetzt – wegen der Kommunalwahlen am 13. September. Gemeint ist: Die Mehrheitsverhältnisse im Rat sollen sich auch im Verwaltungsvorstand widerspiegeln. Welche Partei das Vorschlagsrecht für die Besetzung des Postens bekomme, sei „Angelegenheit von Koalitionsverhandlungen“, so der OB. Aktuell gibt es im Rat eine rot-schwarze Koalition. Bleibt es dabei, könnten SPD oder CDU auf das Dezernat pochen – je nach Wahlausgang.
Es dürfte anschließend mindestens ein weiteres halbes Jahr dauern, bis die oder der neue den Job antritt, müsse die Stelle doch ausgeschrieben werden. Vorerst sollen die anderen Dezernenten einspringen: Rechtsdezernent Frank Burbulla soll sich ab April auch um Kultur kümmern, Planungsdezernent Karlheinz Friedrichs um Schule, Kämmerer Hans Werner Klee um die Beteiligungen TGG und Opitz-Bibliothek und Sozialdezernent Johannes Chudziak um Kinder, Jugend und Familie, sagt Dudda.
Gudrun Thierhoff richtet sich derweil auf ihren bevorstehenden Ruhestand ein. „Ich freue mich darauf“, sagt sie zur WAZ, bekennt aber auch, dass sie mit Wehmut gehe. Im März wolle sie noch durcharbeiten, Urlaubstage habe sie zwar noch einige, die aber wolle sie verfallen lassen: Freie Tage habe sie bald genug, sagt sie. Ihr letzter Termin ist am Dienstag, 31. März, 16 Uhr: die Teilnahme am Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie (Rathaus Herne, großer Sitzungssaal).