Herne. Die Fakt AG hat einen Masterplan zur Entwicklung des Shamrockparks in Herne vorgestellt. Ziel sei ein “einzigartiges Quartier“.

Eine Quartiersbildung, die einzigartig ist im Ruhrgebiet - diesen Anspruch hat Fakt-Chef Hubert Schulte-Kemper formuliert, als er im Planungsausschuss den Masterplan für die Entwicklung des Shamrockparks, des alten RAG-Geländes in Herne-Mitte, vorstellte.

Viele Bausteine dieses Plans waren in den vergangenen drei Jahren - seit die Fakt AG die frühere RAG-Zentrale gekauft hatte - bekannt geworden. Nachdem inzwischen weite Teile der Bestandsgebäude wieder vermietet sind, rückt nun neue Bebauung in den Fokus. Und es scheint mehr als angemessen, diese Pläne als ehrgeizig zu nennen. So hatte Schulte-Kemper im vergangenen Jahr die ersten Skizzen für zwei mächtige Gebäude präsentiert: das World-Center und das Future-Center. Das World-Center soll mit 60 Metern Höhe Landmarken-Charakter bekommen. Doch es soll noch ein weiteres sechsgeschossiges Gebäude hinzukommen, am südlichen Ende des Geländes. Denn: Der Shamrockpark soll auch vom Grenzweg aus an den Verkehr angeschlossen werden.

Bis zu 100 Wohnungen und ein Pflegeheim

Deutlich verändern soll sich der Bereich nördlich der Brunnenstraße, die im Zuge der Entwicklung umgestaltet werden soll. Dort sollen 80 bis 100 Wohnungen entstehen, weitere 9000 Quadratmeter sind für die Protea Care reserviert, die dort ein Pflegeheim bauen will. Protea Care ist in Herne bereits in Baukau an der Forellstraße vertreten. Das alte RAG-Rechenzentrum soll sich in ein sogenanntes Serverhotel verwandeln. Als weitere Mosaiksteine der Entwicklung nannte Schulte-Kemper eine Kindertagesstätte, ein Hostel (was nicht Bestandteil des geplanten Hotels ist), aber auch Parkhäuser.

Wie auch bei der Abstimmung zum Bau der Kita an der Barbarastraße in Röhlinghausen, bekam auch beim Shamrockpark eine Bürgerin das Rederecht und konnte eine Stellungnahme abgeben. Susanne Adami wies darauf hin, dass das Viertel rund um den Shamrockpark sehr dicht besiedelt sei und sich dort Hitzeinseln bilden würden. Auch der Grad der Versiegelung sei dort sehr. Die Frage sei, wie die Fakt AG bei der Entwicklung auf diesen Umstand reagiere und Maßnahmen, die im Klimafolgen-Anpassungskonzept der Stadt beschrieben seien, umsetzen wolle.

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Hubert Schulte-Kemper wies in seiner Entgegnung darauf hin, dass im Shamrockpark ein bundesweit einmaliges Konzept für die Wärme- und Kälteversorgung umgesetzt werden soll, bei dem man unter anderem die Abwärme des benachbarten Ineos-Werks nutzen werde. Dieses Energiekonzept von der EU und der Bundesregierung im Rahmen des Programms „Reallabore der Energiewende“ gefördert - als eins von wenigen Konzepten bundesweit. Der Energieverbrauch im Shamrockpark werde um 70 Prozent reduziert. "Das ist eine energetische Investition, die mich stolz macht", so Schulte-Kemper.

In anderer Hinsicht könnte er ungeduldig sein - bei der Umsetzung. Ende des Jahres würde er gerne den symbolischen Spatenstich für die Hochhäuser feiern, für die Wohnbebauung am liebsten früher.