Herne. Die Coronakrise brachte Herne Wochen des Stillstands. Das galt aber nicht für die Baubranche. Bei zahlreichen Projekten geht es sichtbar voran.

Mehrere Wochen war das Leben in Deutschland - und eben auch in Herne - so gut wie eingefroren. Schulen, Kitas, Handel, Verwaltungen: alles geschlossen oder weite Teile der Arbeit ins Homeoffice verlegt. Doch in einem Bereich wurde weitergearbeitet: in der Baubranche: Auch in Herne haben verschiedene Baustellen teilweise sehr sichtbare Fortschritte gemacht. Ein Überblick:

Neue Höfe

An den Neuen Höfen werden inzwischen die ersten neuen Fliesen montiert.
An den Neuen Höfen werden inzwischen die ersten neuen Fliesen montiert. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die WAZ-Redaktion hat quasi einen Tribünenplatz für den Umbau der Neuen Höfe. Dass dort zahlreiche Handwerker am Werk waren, konnte man hören - nach wie vor knattern die Presslufthämmer - und sehen: Die beiden Baukräne sind tagsüber fast pausenlos in Bewegung. Noch verhüllt das Baugerüst samt Netz die Fassade, doch es ist schon zu erkennen, dass Wärmedämmung installiert wird. Und seit einigen Tagen werden die neuen Fliesen angebracht. In den nächsten Wochen wird man sie besser sehen können, wenn das Gerüst abgebaut ist. Im Spätsommer sollen die ersten Räume an die Mieter übergeben werden.

Neue Heitkamp-Zentrale

Ende des Jahres will die Unternehmensgruppe Heitkamp in ihre neue Firmenzentrale einziehen. Nach dem Neustart im Jahr 2012 im ehemaligen RAG-Ärztehaus auf dem Gelände der Zeche Pluto an der Wilhelmstraße stieg die Mitarbeiterzahl deutlich, sodass die aktuellen Räume aus allen Nähen platzen. Ende Januar wurde in Sichtweite zu den bisherigen Räumen der Grundstein gelegt, dass das Unternehmen keine zwölf Monate später einziehen will, liegt daran, dass es für die alten Räume schon einen Nachmieter gibt.

Gas- und Dampfkraftwerk der Steag

Der Rohbau der neuen Heitkamp-Zentrale ist weit fortgeschritten.
Der Rohbau der neuen Heitkamp-Zentrale ist weit fortgeschritten. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

So schnell kann ein Gaskraftwerk selbstverständlich nicht entstehen. Die ersten Vorarbeiten haben vor über einem Jahr begonnen, inzwischen kann man an der Hertener Straße erste Gebäudestrukturen erkennen. Das Gas- und Dampfkraftwerk der Steag soll die Wärmeversorgung der Fernwärmeschiene Ruhr langfristig absichern. Die Inbetriebnahme ist für Ende des Jahres 2022 geplant, die Investitionen liegen nach Unternehmensangaben bei rund 400 Millionen Euro.

A43-Ausbau

In deutlich längeren Zeiträumen denkt Straßen.NRW beim Ausbau der A43. Inzwischen sind die ursprünglichen Zeitpläne Makulatur, der Ausbau wird Jahre länger dauern, gerade im Abschnitt Herne. Grund sind die zahlreiche Brückenbauwerke der Deutschen Bahn. Einer Operation am offenen Herzen gleicht der Umbau des Herner Kreuzes. Und die kann man von der Cranger Straße aus ganz gut mitverfolgen. Von dort sind auch die Vorbereitungen für den Bau des Tunnels sichtbar, durch den später Fahrzeuge, die von der A43 aus Bochum auf die A42 Richtung Duisburg wollen, geleitet werden. Fertigstellung? Jede Antwort dürfte ohne Gewähr sein.

K111 und neue Ifürel-Zentrale

Ein anderes Gebäude kommt der Fertigstellung inzwischen sehr nahe: das Wohnhaus K111 in unmittelbarer Nähe des Herner Bahnhofs. Dort baut das Architekturbüro Kleihues + Kleihues im Auftrag der Bauherren Annette Kleyboldt und Sohn Ludger Kleyboldt 36 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen zwischen 60 und 118 Quadratmeter. Gegenüber ist Bruder Henrich Kleyboldt Bauherr. Er baut eine neue Firmenzentrale für den Industriedienstleister Ifürel.