Herne. In Wanne muss sich vieles tun – da sind sich Politiker und Anwohner einig. Sie diskutierten vorhandene Probleme, aber auch kleine Erfolge.
In Wanne muss sich vieles tun – da sind sich Politiker und Anwohner einig. Was genau schon auf den Weg gebracht wurde, was noch in Gesprächen ist und welche Wünsche die Bürger haben – darum ging es bei einer Bürgerversammlung des SPD-Ortsvereins Wanne am Donnerstagabend im Wanner Hof.
In einer kleinen Vorstellungsrunde präsentierten zunächst die Kandidaten für die Direktwahlkreise für die Kommunalwahlen im September – Volker Bleck, Frank Salzmann, Birgit Klemczak und Andreas Hentschel-Leroy – was ihnen wichtig ist. Auch die drei Kandidaten für die Bezirksvertretung Uta Linnemann, Hans-Georg Lange und Horst Schröder stellen sich vor. Viele Themen, die sie ansprechen - wie der Gewerbepark „Glückauf Zukunft“, der neue Verkehrsübungsplatz und die Problematik am Buschmannshof - werden bei der Diskussionsrunde erneut aufgegriffen.
Bürger ärgern sich über Elterntaxis
Ein Problem bei der Einrichtung des neuen Verkehrsübungsplatzes auf dem Areal des Heimatmuseums Unser Fritz seien die alten Lokomotiven, die noch auf dem Gelände stehen: „Die sind nicht mehr erhaltenswert und nicht mehr zu retten“, erklärt Horst Schröder und schlägt als Lösung vor, die Loks in das nebenliegende Wäldchen umzusetzen. „Das ist mit geringen Mitteln machbar und könnte für Fotografen eine Art ,Lost Place‘ werden.“
Eine Bürgerin spricht das Thema Elterntaxis an und fragt, ob man hier nicht konsequenter vorgehen könne. Hier sei bereits einiges im Gange, lautete die Antwort. So finden an einigen Schulen bereits Gespräche mit Eltern statt. Zudem sei ein Ansatz, OGS-Zeiten zu vereinheitlichen und Haltezonen einzurichten. „Wildes Parken ist jedoch kein Problem, dass sich nur an Schulen findet“, sagt Winfried Marx, Vorsitzender des Ortsvereins Wanne. „Das ist ein gesamtstädtisches Problem, das dringend angegangen werden muss.“
Wunsch nach Sicherheitspersonal und Kontrollen am Buschmannshof
Eine andere Bürgerin wünscht sich mehr Sicherheitspersonal und mehr Kontrollen: „Es kann nicht sein, dass in Wanne-Mitte am helllichten Tag mit Drogen gedealt wird“, beklagt sie und zielt damit auch auf den Buschmannshof ab. Die Bürger fragen, warum der KOD und die Polizei dort nicht härter durchgreifen. „Wir brauchen keine härteren Strafen“, betont Andreas Hentschel-Leroy. „Es würde schon reichen, das geltende Recht umzusetzen.“ Dazu bräuchte es aber mehr Personal und flexiblere Arbeitszeiten. Leider fehle es wie so häufig an den finanziellen Mitteln.
Ein weiteres Problem am Buschmannshof seien Jugendliche, die dort rauchten und Alkohol konsumierten. Hier müsse man sich fragen, warum sie dort seien. Viele von ihnen hätten familiäre Probleme, seien traumatisiert. Sie müsse man an die Hand nehmen und ihnen Alternativen aufzeigen. „Hier sind Streetworker und Jugendarbeiter gefragt.“
Ein kleiner Etat sei hierfür schon zur Verfügung gestellt worden. In der Stadt fehle ein Angebot für junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. „Bei Planungen von solch’ öffentlichen Plätzen muss immer mitgedacht werden, wie dieser Platz später bespielt werden kann“, betont Marx. „Ich habe da bei der Planung des Buschmannhofs damals nachgefragt. Aber da hatte sich niemand mit dem Thema befasst.“
Maschinenhalle der Zeche Pluto soll im Sommer abgerissen werden
Es gebe aber auch Positives zu vermelden. So werde die Maschinenhalle auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Pluto im Sommer abgerissen und somit die Voraussetzung für eine bessere Zufahrt zum Innospec-Gelände geschaffen, hieß es. „Das wird eine enorme Entlastung für die Anwohner.“ Auch in puncto Abfall gibt es gute Neuigkeiten: Für die Einführung der Gelben Tonnen liefen gerade die Ausschreibungen. Außerdem werde die App von Entsorgung Herne erneuert: Hier komme bald eine neue und verbesserte Variante, so dass Bürger problemlos Schmutzstellen etc. melden könnten.