Heiligenhaus. Der A 44-Lückenschluss zwischen Ratingen und Heiligenhaus ist für den Bund von „herausragender Bedeutung für die Region“. So soll es weitergehen.

Wie geht es weiter mit dem Weiterbau der A 44 zwischen Ratingen und Heiligenhaus? Nun äußert sich das Bundesverkehrsministerium zum Stand der Dinge. Es sind gute Nachrichten aus Berlin – und auch die Bezirksregierung Düsseldorf ist positiv gestimmt.

Wenige Kilometer sind es nur, die noch fehlen beim Lückenschluss der A 44. Noch immer endet die Autobahn, die ihren Anfang an der belgischen Grenze nimmt, am Kreuz mit der A 3 Ratingen-Ost, weiter Richtung Ruhrgebiet geht es dann erst in Heiligenhaus an der Auffahrt Ratinger Straße. Wenige Kilometer, die große Auswirkungen haben – für die Pendlerinnen und Pendler der Region, für den Güterverkehr, für die Ansiedlung neuer Firmen in Heiligenhaus und die verkehrliche Situation zwischen Homberg und Hofermühle.

Mit dem Bau der A 44 in Heiligenhaus soll laut Berlin möglichst bald begonnen werden

„Der Lückenschluss der A 44 hat für den Bund hohe Priorität. Erklärtes Ziel ist es weiterhin, nach Abschluss offener Baurechts- und Verfahrensfragen baldmöglichst mit dem Bau der A 44 zu beginnen. Hierfür werden bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen“, teilt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) auf WAZ-Nachfrage nun mit.

Der Lückenschluss der A 44 zwischen Düsseldorf/Ratingen (A 3) und Velbert (B 227) sei insbesondere für den Berufs- und Wirtschaftsverkehr der Region von herausragender Bedeutung, so eine Sprecherin des Ministeriums: „Mit dem angestrebten Neubau soll eine durchgängig leistungsfähige und verkehrssichere Verbindung zwischen der Rheinschiene und dem südlichen Ruhrgebiet geschaffen werden.“ Von der bauausführenden Deges heißt es dazu: „Aktuell befinden wir uns in der Vorbereitung der Ausführungsplanung sowie in der Einleitung zu bauvorbereitenden Maßnahmen.“

Bezirksregierung sieht in Klage keine aufschiebende Wirkung

Noch ist die künftige Trasse zwischen Heiligenhaus und Ratingen eine Baustraße.
Noch ist die künftige Trasse zwischen Heiligenhaus und Ratingen eine Baustraße. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Die Bezirksregierung Düsseldorf stellt auf WAZ-Nachfrage noch einmal klar: „Der Änderungsplanfeststellungsbeschluss vom 10. Mai 2023 ist vor dem Bundesverwaltungsgericht beklagt worden. Die Klage hat keine aufschiebende Wirkung.“ Die Klagebegründung liege der Bezirksregierung Düsseldorf vor, zurzeit werde die Klageerwiderung vorbereitet. „Hinsichtlich eines möglichen Baubeginns liegen uns keine Informationen der Vorhabenträgerin vor.“

Für den Weiterbau setzen sich die hiesigen Politikerinnen und Politiker sowie die Städte und Wirtschaftsverbände seit Jahrzehnten ein und sie werden immer lauter: Ihr Appell richtet sich nicht nur an die zuständigen Behörden, den Bau endlich voranzutreiben, sondern auch an mögliche Kläger, die durch immer neue Klagen immer wieder den Bau aus ihrer Sicht verzögern. Deutliche Zeichen wurden auch in diesem Jahr wieder gesetzt, sei es mit der Heiligenhauser Erklärung der Bürgermeister und IHK Düsseldorf oder jüngst mit Brandbriefen an den Verkehrsminister von den Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Christdemokraten, Peter Beyer und Jan Heinisch.

Lückenschluss der A 44 nicht nur in Heiligenhaus

Anfang der 1960er Jahre wurde das erste Teilstück zwischen dem Kreuz Aachen und dem Grenzübergang Lichtenbusch fertiggestellt. Derzeit besteht die Bundesautobahn 44 aus fünf Teilstücken: Dabei geht es von Aachen nach Mönchengladbach, von Mönchengladbach nach Ratingen, von Heiligenhaus nach Essen, von Dortmund nach Kassel und von Hessisch Lichtenau nach Waldkappel. Die Lücken östlich von Mönchengladbach und zwischen Essen und Dortmund sollen nicht mehr geschlossen werden, neben dem Stück zwischen Ratingen und Heiligenhaus befindet sich auch der Lückenschluss zwischen Kassel und Wommen (Hessen) im Bau.