Heiligenhaus. Die CDU-Abgeordneten Heinisch und Sträßer feiern Entwicklung zum A44-Lückenschluss als großen Schritt für die Region. Stadt und IHK stimmen zu.

Selten wurde in der Region ein Planfeststellungsbeschluss so herbei gesehnt und nun gefeiert: Nach der Bekanntgabe durch die Bezirksregierung Düsseldorf, dass das nötige Deckblattänderungsverfahren für den Neubau eines Regenrückhaltebeckens, das zum Weiterbau der A 44 nötig ist, fertiggestellt wurde, hagelt es Beifall von vielen Seiten.

Mit dem Spatenstich zum Bau der A44 standen eine Woche vor Eröffnung im April 2018 des ersten Heiligenhauser Teilstücks Jan Heinisch und der mittlerweile verstorbene Velberter Alt-Bürgermeister und Bundestagsabgeordnete Heinz Schemken an der Auffahrt Ratinger Straße.
Mit dem Spatenstich zum Bau der A44 standen eine Woche vor Eröffnung im April 2018 des ersten Heiligenhauser Teilstücks Jan Heinisch und der mittlerweile verstorbene Velberter Alt-Bürgermeister und Bundestagsabgeordnete Heinz Schemken an der Auffahrt Ratinger Straße. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Seit 1970 soll die A 44 gebaut werden, bis heute nicht realisiert wurde der Teilabschnitt von Heiligenhaus bis Ratingen-Ost. Für diesen Bereich fehlte nach wie vor ein letzter Baustein: Die Genehmigung für die Entwässerung, also die Ableitung des Regenwassers. Diese Genehmigung habe die Bezirksregierung Düsseldorf jetzt ausweislich ihrer Mitteilung vom erteilt, kommentieren die CDU-Landtagsabgeordneten Jan Heinisch und Martin Sträßer.

Heiligenhauser Politiker können gute Nachricht kaum glauben

„Diese wunderbare Nachricht mag man ja kaum glauben, wenn man sich seit Jahrzehnten hier in der Gegend fragt, warum sich bei der A 44 nichts bewegt“, sagt Heinisch. Die noch bestehende Lücke von gerade einmal rund viereinhalb Kilometern bremse die ganze Region aus. Sträßer, fügt hinzu: „Seit über 50 Jahren warten unsere Wirtschaft, die Bewohner der verkehrsbelasteten Stadtteile und die Pendler in der Region sehnsüchtig auf diese Anbindung.“

Vertreter der Wirtschaft und der Politik kamen im April 2023 auf der Brücker der A 44 übers Angertal zusammen, um Druck auf die Bezirksregierung auszuüben, damit der Weiterbau der Autobahn in Richtung Ratingen endlich weiter geht.
Vertreter der Wirtschaft und der Politik kamen im April 2023 auf der Brücker der A 44 übers Angertal zusammen, um Druck auf die Bezirksregierung auszuüben, damit der Weiterbau der Autobahn in Richtung Ratingen endlich weiter geht. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Die beiden Abgeordneten sind überzeugt, dass der Lückenschluss ein gigantischer Schritt nach vorne für die gesamte Region sei. Immer lauter waren sie geworden, die Forderung aus Politik, Verwaltung und Industrie, die nötigen Verfahren rund um den Lückenschluss zwischen Heiligenhaus und Ratingen-Ost zu beschleunigen sowie die Blockadehaltung einiger Dauerkläger aufzugeben; mit Aktionen wie der Abgabe der Heiligenhauser Erklärung im November 2022 oder einer zuletzt einer größeren Veranstaltung der IHK sollen dafür Zeichen gesetzt werden.

Planungssicherheit für die Stadt Heiligenhaus

Damit habe man die Fertigstellung der Autobahn anmahnen wollen, teilt der Heiligenhauser Verwaltungsvorstand rund um den Ersten Beigeordneten Björn Kerkmann und den Technischen Beigeordneten Andreas Sauerwein mit: „Mit dem soeben erlassenen Planfeststellungsbeschluss kommt nun wieder Bewegung in den Weiterbau der so wichtigen Verkehrsachse, die das Ruhrgebiet mit der Rheinschiene verbindet. Nicht nur die Heiligenhauser Unternehmen, auch die des gesamten niederbergischen Raums beklagen den zähen Baufortschritt und die sich hieraus ergebenden Nachteile.“

Auf der Brücke über das Angertal wurde am 15. November 2022 die
Auf der Brücke über das Angertal wurde am 15. November 2022 die "Heiligenhauser Erklärung“ unterzeichnet, mit der die politisch Verantwortlichen aufgefordert werden, sich für den Lückenschluss einzusetzen (von links): Bürgermeister Dirk Lukrafka (Velbert), Gregor Berghausen (IHK), Olaf Tünkers (Unternehmerverband Ratingen), Bürgermeister Klaus Pesch (Ratingen), Erster Beigeordneter Björn Kerkmann (Heiligenhaus) und Ulrich Hülsbeck (Schlüsselregion). © FFS | Ulrich Bangert

Ebenso müssten sich die aus der Region kommenden Mitarbeitenden tagtäglich durch die Staus rund um Ratingen-Homberg und Hösel quälen. Hiesige Unternehmen berichteten zudem, dass dieser Aspekt auch die ohnehin schwierige Fachkräftegewinnung deutlich erschwere: „Für die weitere Vermarktung und Entwicklung des in Sichtweite zur Autobahn liegenden Innovationsparks ist der getroffene Planfeststellungsbeschluss ebenfalls von besonderer Bedeutung“ macht Sauerwein deutlich.

IHK sieht Entwicklungspotentiale für Wirtschaft und Kommunen

Die IHK Düsseldorf begrüße sehr, dass der Planfeststellungsbeschluss zum Lückenschluss der A 44 gefasst ist und die weiteren Arbeiten zur Fertigstellung der Autobahn beginnen könnten: „Für die Wirtschaft der Region ist dies ein wichtiges Zeichen, auch wenn die Bauarbeiten noch einige Jahre in Anspruch nehmen werden.“ Gleichzeitig könnten nun auch die besonders betroffenen Kommunen des niederbergischen Raumes sich jetzt bei Flächen- und Stadtplanung „auf die Veränderungen durch die unmittelbare Anbindung an den Raum Düsseldorf vorbereiten.“

Deges Baubevollmächtiger Arndt Lansche führte im Juli 2022 die FDP-Politiker Detlef Parr und Volker Ebel (v.l.) über die Angertalbrücke.
Deges Baubevollmächtiger Arndt Lansche führte im Juli 2022 die FDP-Politiker Detlef Parr und Volker Ebel (v.l.) über die Angertalbrücke. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der FDP-Kreisverband freue sich sehr über den nun seit Wochen liegengeblieben Erlass der Bezirksregierung, so der Kreisvorsitzende Alexander Steffen: „Nach Jahren hat die Bezirksregierung endlich das Änderungsplanfeststellungsverfahren fertiggestellt. Das Verfahren geht in die finale Phase und der Bau kann nun mit den Bauausschreibungen beginnen und hoffentlich, wie von der Deges angekündigt, innerhalb von drei Jahren fertiggestellt werden. Diese Nachricht ist ein historischer Tag für unsere ganze Region.“

Postkartenaktion der FDP

Der Heiligenhauser Vorsitzende Volker Ebel ergänzt: „Für unsere Stadt, aber auch für die niederbergische Region, ist der Lückenschluss von enormer Bedeutung, in vielerlei Hinsicht.“ In einer aktuellen Initiative der FDP fordere man in einer Postkartenaktion den Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf, nach dem Erlass den sofortigen Lückenschluss der A 44 umzusetzen. Die Postkarten könnten bei der FDP Heiligenhaus angefordert werden.

>>> So kann es weitergehen

  • Zum weiteren Verfahren hat sich die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßen-planungs- und -bau GmbH) so positioniert, dass nach Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses die Bauleistungen ausgeschrieben und vergeben werden.
  • Dieser Prozess dauert circa zwölf Monate. Im Anschluss muss mit drei Jahren Bauzeit für die Strecke und weitere Bauwerke gerechnet werden. Infos dazu unter deges.de.