Heiligenhaus. Die Bagger sollen endlich rollen für den Lückenschluss der A44 zwischen Ratingen und Heiligenhaus. Heinisch und Beyer (CDU) finden klare Worte.

Es wird gebaut in Heiligenhaus: Doch eine der wichtigsten Trassen, um den Pendlerverkehr und auch den Verkehr im Umland zu entlasten, wartet weiter auf Fertigstellung. Der Lückenschluss der A44 zwischen Heiligenhaus und Ratingen zieht sich wie Kaugummi. Die CDU-Politiker Peter Beyer und Jan Heinisch wenden sich nun mit einem Brandbrief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und fordern ebenfalls die Bürger auf, es ihnen gleichzutun.

Es staut sich zu Pendlerzeiten rund um Heiligenhaus – und auch durch Heiligenhaus. Ob Höseler Straße, Ratinger Straße oder Westfalenstraße: Zu Stoßzeiten ist kein Durchkommen mehr. Entlastung erhoffen sich Stadt und Politik vor allem auch durch die Fertigstellung der A44. Mit der erneuten Änderung beim Entwässerungssystem keimten die Hoffnungen, dass es nun bald losgeht – und auch die erneute Klage gegen dieses Deckblattverfahren seitens des örtlichen BUND stelle keine aufschiebende Wirkung dar, stellt der CDU-Landtagsabgeordnete Jan Heinisch klar: „Damit kann also endlich losgebaut werden. Es gibt jetzt wirklich keine Hindernisse und keine Ausreden mehr. Wer bauen will, kann nun auch bauen. Und darauf wartet die ganze Region seit Jahren.“

Heiligenhaus und Ratingen warten seit über 50 Jahren auf den Anschluss

Dass der Bau des Lückenschlusses nicht vorankäme, sei nicht mehr vermittelbar, teilt der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer mit: „Insbesondere der Dauerstau in Ratingen-Homberg ist eine schlichte Zumutung für Anwohner und Pendler.“ Die Historie des A44-Teilstücks ähnele einem Schildbürgerstreich: „Seit mehr als 50 Jahren kämpft die Region für die Anbindung an die Rheinschiene.“ In dringlichen Worten, teilen Beyer und Heinisch mit, hätten sie nun den Bundesverkehrsminister aufgefordert, den überfälligen Lückenschluss der Bundesautobahn 44 zu beschleunigen: „Jedes der zahlreichen Schreiben der vergangenen Jahre steht gefühlt für einen Meter Autobahn“, so Beyer.

Noch ist die spätere Auffahrt in Richtung Velbert eine Baustraße der A44 in Heiligenhaus.
Noch ist die spätere Auffahrt in Richtung Velbert eine Baustraße der A44 in Heiligenhaus. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Der CDU-Ortsverband Homberg, Meiersberg und Schwarzbach plane daher eine Postkarten-Aktion. „Mit der Postkarte können Betroffene dem Bundesminister Ihre Meinung direkt mitteilen“, so Beyer. Seit 2018 ist das erste Teilstück im westlichen Bauabschnitt zwischen Velbert und Heiligenhaus befahrbar. Damals habe man von vier weiteren Baujahren gesprochen, das sei Geschichte. Man wolle nun keinen Schuldigen suchen, sondern das Projekt rasch fertigstellen. „Nachdem nun die Planungsbehörde, die Bezirksregierung Düsseldorf, kürzlich den Planfeststellungsbeschluss veröffentlicht und damit Baurecht geschaffen hat, müssen jetzt die Bagger rollen. Ein weiterer Zeitverlust ist absolut inakzeptabel.“

Bezirksregierung und Bundesverkehrsministerium antworten nicht konkret

Beyer und Heinsch fordern nun ein konkretes Datum der Fertigstellung, ein Maßnahmenpaket und einen Finanzplan, damit diese auch sichergestellt werden kann. Die Bezirksregierung Düsseldorf will sich in der nächsten Woche zum weiteren Vorgehen äußern, teilt eine Sprecherin auf WAZ-Nachfrage mit; vom Bundesverkehrsministerium gibt es keine Antwort auf unsere Nachfrage.

Gefahrenstelle Westfalenstraße?

  • Der Lückenschluss, so erhoffen sich Stadt und Politik, soll auch die Heiligenhauser Innenstadt entlasten – unter anderem auch die Westfalenstraße.
  • Im Bereich der Querung sehen viele eine Gefahr und einen Unfallschwerpunkt: Doch seit der Eröffnung des Forums Hitzbleck im März 2022 gab es hier nur fünf Verkehrsunfälle, teilt die Kreispolizei Mettmann auf WAZ-Nachfrage mit.
  • Dabei handelt es sich um drei Abbiegeunfälle und zwei Unfälle an der Querungsstelle an dem Rathaus.